Arkonidischer Adel


Kommentarnummer: 1777

Heftnummer: 2653

Erschienen: 01.01.1970

Betrifft die Begriffe:

   

   

Autor:

Rainer Castor

Erster Teil:

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Khasurn – wörtlich übersetzt »Kelch« – ist einerseits eine Umschreibung für den arkonidischen Adel insgesamt und wird andererseits im Sinne von »Haus, Geschlecht« verwendet. Ursprünglich war es der Name des arkonidischen Riesenlotos, auf den die typische Bauweise zurückgeht, weil er mit Stamm und Kelch schon ein fertiges Haus formt. Insgesamt wird beim arkonidischen Adel von etwa 5000 maßgeblichen Kelchen/Geschlechtern ausgegangen.
 
Anstelle von Khasurn eher selten verwendet wird der Begriff Mehina – abgeleitet von Meh'in da Khasurn (»Linie/Zeichen von Kelch/Geschlecht«). Im allgemeineren Sinn ist Mehinda eine aus dem Saft des Zharg-Strauches (Zharg-notah) gewonnene, cremige, meist in bläulich-grünlichen Tönen schimmernde Paste, die der Herstellung des rituellen arkonidischen Make-ups dient. Das Tragen des Mehinda ist nur den Adelsgeschlechtern erlaubt; das kostbare und in der Herstellung entsprechend aufwendige Gor-Mehinda (Kampf-Mehinda) darf nur ein Mitglied eines Mittleren oder Großen Kelches ausschließlich in der Zeit der KAYMUUTRES auftragen. Muster und Farbgebung des Mehinda entsprechen der Heraldik des jeweiligen Khasurn.
 
Das Adelsprädikat da – gleich »von« – galt zunächst nur für den Hochadel, wurde aber aufgeweicht und schließlich zur allgemeinen Kurzbezeichnung für alle Adligen – beispielsweise bei »Atlan von Gonozal«. Ausnahme hierbei ist die Umschreibung des Imperators selbst, des einzigen Höchstedlen (Zhdopanthi) in der Adelshierarchie: Ihm allein steht es zu, seinen Namen um die Endung da Arkon (von Arkon) zu erweitern. Einschließlich der Unterklassifizierungen gibt es insgesamt 34 Adelstitel, die, sofern sie nicht dem Namen vorangestellt sind, häufig anstelle des »da« zwischen Vor- und Khasurnnamen eingefügt werden – nach dem Schema: »Titel X da Y« oder »X Titel Y«.
 
Beim Unteren Adel des Kator-Khasurn (»unterer Kelch« oder »Kleinkelch«) handelt es sich um die Edlen Dritter Klasse beziehungsweise die Erhabenen/Erlauchten (arkonidisch Zhdopan – diese Anrede ist bei anderen Adligen, Vorgesetzten oder älteren Personen ebenfalls vorgeschrieben und bedeutet somit ganz allgemein Hoher oder Hohe). In der weiteren Unterteilung des Adelsrangs wird unterschieden in On, Nert und Ter sowie in Erweiterung der Abstufung bei genauer Umschreibung die jeweilige Klasse hinzugefügt – bei den On und Ter bis zu sechs, bei den Nert insgesamt vier. Ein On-tharg als »On Sechster Klasse« entspricht dem geringsten Adelsrang und könnte grob als Baron, ein Nert-moas als »Nert Erster Klasse« als (Groß-)Baron eingeordnet werden, obwohl eine Gleichsetzung mit terranischen Titeln schwer möglich ist.
 
Zum Mittleren Adel/Großadel des Tai-Khasurn (wörtlich »großer Kelch« oder »Großkelch«) gehören die Edlen Zweiter Klasse oder Edlen mit der Anrede Zhdopandel (Edle oder Edler). Die Dom, Del und De im Sinne von Graf kennen jeweils drei Abstufungen beziehungsweise insgesamt neun Einzeltitel. Ein De-moas als ein »De Erster Klasse« könnte hierbei grob als »Reichsgraf« eingeordnet werden.
 
Der Obere Adel/Hochadel des Thi-Khasurn (wörtlich »Hoher Kelch« oder »Hochkelch«) schließlich sind die Edlen Erster Klasse oder Hochedlen mit der Anrede Zhdopanda (Hochedle oder Hochedler) und den Hochadelsrängen Agh (Fürst oder Herzog), Ma (Großfürst/Großherzog) und Ta (Erzfürst/Erzherzog), die jeweils ebenfalls drei Abstufungen beziehungsweise insgesamt neun Einzeltitel aufweisen. Ein Agh'tiga ist also ein »Agh Dritter Klasse«, ein Ma-len ein »Ma Zweiter Klasse« und ein Ta-moas ein »Ta Erster Klasse«.
 
Als grobe Einteilung bei der Vergabe von Lehen sowie der Zuweisung der jeweiligen Einflussbereiche von Adligen gilt grob, dass eine »Baronie« häufig nur Ländereien auf einem oder mehreren Planeten oder bis zu fünf Sonnensysteme umfasst. Eine »Grafschaft« reicht von ausgedehnten Ländereien auf vielen Planeten bis zu fünfzig Sonnensystemen, während einem »Fürsten- und Herzogtum« ganz selten nur Ländereien auf sehr vielen Planeten, im Extrem jedoch zum Teil hundert und mehr Sonnensysteme zugeordnet werden.
 
Das militärische Rangsystem von Mond-, Planeten- und Sonnenträgern ist nicht immer klar von dem des Adels zu trennen, die Übergänge sind fließend. Ursprünglich dem Adel Zugewiesenes floss ins Militärische ein und umgekehrt, sodass sich die Ränge auch bei Zivilpersonen als Titel finden und andererseits eng mit dem Adelsrang verbunden sind. Ist beispielsweise das fürstliche Hauptlehen mit dem Kur-Status eines Sektorenbeauftragten ebenso verbunden wie mit dem eines Sonnenträgers, wird der Titel traditionsgemäß zu dem eines Sonnenkur (Shekur) zusammengezogen.


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