Entscheidung in Anthuresta


Kommentarnummer: 1723

Heftnummer: 2599

Erschienen: 01.01.1970

Betrifft die Begriffe:

   

   

Autor:

Rainer Castor

Erster Teil:

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Der Blick zurück auf die mehr als 18 Millionen Jahre umfassende Geschichte der Superintelligenz ES zeigt, dass es sich um eine bemerkenswerte Abfolge von Aufstiegen und Niederlagen handelt. Vermutlich dürfte das in dieser Form selbst in den Reihen der Superintelligenzen alles andere als normal sein, um nicht zu sagen ziemlich einzigartig.
 
Begonnen hatte der Weg in Segafrendo als ESTARTU - dem »grenzenlosen Glück«. Nach der Wiederentstehung im INSHARAM setzte ES ihn als geschwächte Wesenheit fort und erreichte in der damals Ammandul genannten Milchstraße das System mit dem »sechsdi- mensional funkelnden Juwel«. Erst vor rund 15 Millio- nen Jahren schaffte ES mit der Hilfe der Vojariden als Geburtshelfer erneut den Sprung zur Superintelligenz. Für etwa fünf Millionen Jahre bestand das Wesen aus drei Teilen – der weiblichen ESTARTU als »älteren Schwester«, dem männlichen ES als »jüngerem Bruder« sowie aus den »negativen Elementen« von Anti- ES.
 
Parallel dazu zeichnete sich nach der »Erstbegegnung« mit Seth-Apophis die mit dieser negativen Superintelli- genz verbundene Auseinandersetzung ab. Andererseits weckten vor annähernd zehn Millionen Jahren das Erscheinen des Helioten auf Wanderer und sein Bemühen, ES zur Teilnahme an Thoregon zu überreden, in ESTARTU die unterdrückten Erinnerungen an die erste Existenz. Es folgte die Trennung, bei der Anthurianer mit ihrem Großen Gesang mitwirkten.
 
ESTARTU ging fortan eigene Wege, das Duo ES/Anti-ES fühlte sich durchaus gestärkt und übernahm selbstverständlich die Fernen Stätten als Teil der Mächtigkeits- ballung. Das funktionierte über Jahrmillionen ganz passabel, wenngleich ES manche Aktionen seines inneren Widerparts nur mit »mentalem Zähneknirschen« hinnahm. Leider war die Superintelligenz durch das Wissen der Großen Zeitschleife gebunden, das keine Änderungen erlaubte. So konnten die Vatrox ungehindert ihr Unwesen treiben, später gab es die Meister der Insel in Andromeda und dergleichen mehr.
 
Neben den beiden Hyperimpedanz-Erhöhungen dürften die maßgeblichen Eckpunkte der nachfolgenden Jahrmillionen – soweit sie uns bekannt sind – folgende gewesen sein: In die Zeit des Ordens der Schutzherren von Jamondi fiel die Auseinandersetzung mit der negativen Superintelligenz STROWWAN. In der Blütezeit der Hathor in Andromeda/Hathorjan kam es zur Verankerung des Frostrubins, welche Auswirkungen auf den Einflussbereich des Kosmonukleotids DORIFER hatte, der gleich einer »Unwucht« verlagert wurde und mit seinen Ausläufern nun bis zur Lokalen Gruppe reichte. Als Reaktion und Ausgleich auf die Verankerung des Frostrubins erschuf Seth-Apophis die Horden von Garbesch als Gruppe gewalttätiger Völker, die ab etwa 1,4 Millionen Jahre vor Christus in die Lokale Gruppe einfielen. Dies führte schließlich in der Milchstraße zum Großen Galaktischen Krieg. Hinzu kam die Gefahr des Suprahets, und nach dessen Bändigung erreichte der Schwarm die Milchstraße, in dem die Cynos von den Karduuhls entmachtet wurden und die Herrschaft übernahmen.
 
50.027 vor Christus, als bereits der lemurisch-halutische Krieg tobte, materialisierte die NARGA SANT aus dem Universum Tarkan im Bereich der Mächtigkeitsballung von ESTARTU. Das Kosmonukleotid DORIFER reagierte auf das Durchbrechen der interuniversellen Barriere mit einer Erhöhung der Psi-Konstante und wurde zu einem »permanenten Brüter«.
 
In der ganzen Zeit wurde ES durch die beiden so weit entfernten Teile seiner Mächtigkeitsballung bis zum Zerreißen gespannt. Ein maßgeblicher Wendepunkt scheint die »jüngste« Vergangenheit in Form der endgültigen Trennung von Anti-ES Anfang Mai 3458 beim Kosmischen Schachspiel gewesen zu sein. In einem Zeitraum, der angesichts kosmischer Maßstäbe weniger als ein Augenblinzeln darstellt, musste die Superintelligenz weitere Schwächungen einstecken – unter anderem die Überlastung durch die Aufnahme von 20 Milliarden Menschen und ihre spätere Freisetzung als Konzepte, der forcierte Kampf gegen Seth-Apophis sowie der DORIFER-Schock und das Erscheinen von Hangay bis zur drohenden Umwandlung dieser Sterneninsel in eine Negasphäre.
 
Nicht zu vergessen die Zeit der »ES-Verwirrung« als Folge der Manipulation durch den Kosmokraten Taurec – der die Entwicklung von ES zur Materiequelle hatte beschleunigen wollen –, die Beteiligung an Thoregon und die Erhöhung der Hyperimpedanz.
 
Für ES war bei alldem eine »Weiterentwicklung« im Sinne der Hohen Mächte – hin zur Materiesenke (Chaotarchen) oder zur Materiequelle (Kosmokraten) – kein Thema. Der von ES gewählte »Ausweg« dürfte mal wieder ziemlich typisch sein …


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