ESTARTU und die Anthurianer (2)


Kommentarnummer: 1720

Heftnummer: 2596

Erschienen: 01.01.1970

Betrifft die Begriffe:

   

   

Autor:

Rainer Castor

Erster Teil:

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Aus dem Zusammenwirken der hochbegabten Walwesen und des ESTARTU-Teils erwuchs Gutes. In einem durchaus mühsamen und langsamen Weg über rund eine Mil- lion Jahre gelang den Anthurianern der Aufstieg aus eigener Kraft bis in bemerkenswerte Höhen – sogar weitgehend friedlich und ohne tief greifende Konflikte oder Kriege.
 
Möglich war das unter anderem deshalb, weil es sich um eine Zivilisation handelte, die mehr eine geistige Entwick- lung betrieb, statt einer technologisch und expansiv nach außen gerichteten. Verbunden damit war, dass sie in dieser Zeit ihre Heimatwelt körperlich gar nicht verließen, wohl aber dank paranormaler Fernwahrnehmung ferne Welten erkennen, erforschen und rein geistig »besuchen« konnten.
 
Handwerklich total benachteiligt, basierte die Macht der Anthurianer schließlich auf extrem starken paranormalen Kräften und der fast spielerischen Handhabung von Psi- Materie. Diese konnten sie durch die Kräfte des Geistes
– und ihrer Anbindung an das natürliche Psionische Netz des Kosmos – aus Hyperenergie kondensieren.
 
Die Anthurianer waren zwar neugierig und aufgeschlossen, aber von einer grundlegenden Freundlichkeit, Sanftmut, Hilfsbereitschaft und Friedfertigkeit sowie meist absolut ehrlich, ohne jedes Falsch oder Hintergedanken. Allerdings ließen sie sich auch nicht so ohne Weiteres »in die Karten« schauen – hinzu kam, dass die Art ihrer Kul- tur und Lebensweise anderen Völkern zwangsläufig den Zugang erschwerte.
 
Die Lebenserwartung normaler Anthurianer war auf einige Jahrtausende angewachsen – es gab jedoch einzelne Individuen, die deutlich älter, um nicht zu sagen ausgesprochen langlebig oder relativ unsterblich wurden. Wieder andere führten das Ende der körperlichen Existenz bereits nach wenigen Jahrhunderten willentlich herbei – und erstarrten dabei zur Versteinerung, während nochmals andere in die Richtung einer Vergeistigung strebten, ihre Körper bewusst dauerhaft entmaterialisierten und in den meisten Fällen Teil des natürlichen psionischen Netzes wurden.
 
Und schließlich gab es jene, die ihre Riesenkörper zwar entmaterialisierten, aber als »Ersatz« durch andere, ebenfalls durch die Kräfte des Geistes geschaffene ersetzten.
In rund drei Millionen Jahren wurden die Anthurianer die maßgebliche Zivilisation in Anthuresta. Rein durch die Kräfte des Geistes wurden bei Bedarf die benötigten Wirkungen geschaffen oder »materialisiert« – egal, ob für die Fortbewegung im Weltall oder die Besiedlung anderer Welten. Erst mit der Zeit entwickelte sich daraus eine besondere Form der »Para-Technologie«. Am Ende der Entwicklung hatten die Anthurianer rund 10.000 Wasserwelten besiedelt und eine Gesamtpopulation von etwas mehr als 50 Milliarden erreicht – und dann kam es 9.870.312 vor Christus zu einer Katastrophe »universalen« Ausmaßes, vergleichbar dem Hyperimpedanz-Schock von 1331 NGZ.
 
Selbst die Erhöhung des Hyperwiderstands gefährdete die ideale, ideelle Partnerschaft mit dem ESTARTU-Teil nicht. Dank ihrer Paragaben und der Nutzung von Hyperkristallen und Psi-Materie wurden die Anthurianer vom Hyperimpedanz-Schock wesentlich weniger betroffen als alle anderen Völker. Genau deshalb fühlten sie sich zur selbstlosen Hilfe verpflichtet. Recht schnell entstand die Grundidee zur Schaffung einer Schutzzone im Sinne einer
»Arche« für bedrohte Völker.
 
Das große Projekt der Anthurianer, an dem die Esnur als Kristallingenieure mitwirkten, wurde in Angriff genommen: eine Sphäre von stellarer Dimension, eingebettet in eine knotenförmige Verdickung des natürlichen Psionischen Netzes. Gemeinsam entwarfen und errichteten sie TALIN ANTHURESTA, das Wunder von Anthuresta: im Kern die von einer Pseudosonne umgebene Zentralstation; in die materieprojektiv-psimaterielle Kugelschale eingebettet insgesamt 20.000 Artefakte planetaren Ausmaßes von scheibenförmiger Gestalt, nach dem Vorbild des Ankers der Superintelligenz, der Kunstwelt Wanderer.
 
Das Chaos in der Ringgalaxis, in der ohnehin extrem starke Hyperorkane tobten, wurde in jener Zeit aber weiter angefacht und aufgeheizt von einer Strukturerschütterung gleich einem titanischen Donnerschlag. Abermillionen Sonnen und eine nicht abzuschätzende Anzahl bewohnter Planeten wurden auf einen Schlag in eine Art Supertran- sition gerissen. In der gesamten schlauchförmigen Region der Schneise von etwa 10.000 Lichtjahren Länge und rund 500 Lichtjahren Durchmesser verpufften die Sonnen und ihre Planeten förmlich im übergeordneten Gefüge des Hyperraums. Als »Nachhall« verblieben nur interstellarer Staub und Gas, geringfügig dichter als im übrigen Leerraum zwischen den Sternen von Anthuresta …


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