Das PARALOX-ARSENAL (2)


Kommentarnummer: 1717

Heftnummer: 2593

Erschienen: 01.01.1970

Betrifft die Begriffe:

   

   

Autor:

Rainer Castor

Erster Teil:

Weitere Teile:

            



Als Folge des Zugriffsversuchs von VATROX-VAMU auf das PARALOX-ARSENAL und seine Psi-Materie ma terialisierten weite Teile des Polyport-Netzes im Stan darduniversum – und das PARALOX-ARSENAL ver schwand spurlos. Nicht einmal ES wusste, wo es sich befand und wie man darauf Zugriff nehmen konnte. Es gab nur den vergleichsweise vagen Hinweis von ESTARTU: Vor knapp zehn Millionen Jahren kam es im Restkern von Anthuresta zu einer Katastrophe – und die Schneise entstand als etwa 10.000 Lichtjahre langes und rund 500 Lichtjahre durchmessendes Ge biet. In diesem wurden Sonnen und Planeten in den Hyperraum gerissen und verpufften dort förmlich. Im Gegenzug machten sich immer deutlichere Spuren von interstellarem Staub und Gas breit. Die Dichte dieser Spuren erhöhte sich im Laufe der Jahrmillionen. Zumindest ein Teil davon hatte seinen Ursprung in Psi- Materie. Deren Energie wurde in extrem langsamer Verpuffung freigesetzt und erschien in Form von Nor malmaterie im Standarduniversum.
 
ESTARTU fand die genaue Ursache allerdings nie her aus. Der Schwester von ES gelang es nicht, die Spur der Psi-Materie zu ergründen. Das Einzige, so Lotho Kereate, was sie wahrzunehmen glaubte, war eine vage Abfolge von sonderbaren Verdickungen in Form von Nullfeldblasen, die in die Zukunft wies. Vor dem Hintergrund der Großen Zeitschleife und ihrer eben erst erfolgten Trennung von ES beschloss ESTARTU, ihrem Bruder zunächst nichts von diesen Beobach tungen zu berichten. Bevor ESTARTU Anthuresta end gültig verließ, um ihre eigene Mächtigkeitsballung in Besitz zu nehmen, stationierte sie am Rand der Schneise einen Mond, dessen Zentrum sie aushöhlen und mit einer Beobachtungsstation versehen ließ. (PR 2591) Leider lieferte die Beobachtungsstation keine wesentliche Informationen, die ESTARTU geholfen hätten, die Katastrophe in der Schneise nachzuvollziehen. Aller dings erhielt sie im Laufe der Zeit Hinweise darauf, dass insgesamt zwanzig Nullfeldblasen entstanden waren, die sich ihrem Zugriff entzogen. Sie reichten vom Entstehungszeitpunkt der Schneise bis fast zehn Millionen Jahre in die Zukunft. ESTARTU nannte die se Einzelgebilde Zeitkörner und ihre Gesamtheit den Zeitspeer. Gemeinsam bilden sie ein größeres Ganzes außerhalb unseres Begriffswesens, außerhalb von Raum und Zeit.
 
Das erste Zeitkorn konnte laut Lotho Keraete indirekt der Entstehung der Schneise und das letzte dem Er eignis in Andromeda vor circa dreihunderttausend Jahren zugeordnet werden. Diese beiden Eckpunkte, besser gesagt: Schauplätze, bilden Anfangs- und Endpunkt des Zeitspeers. Mit dem einen beginnt die Per lenkette an Nullfeldblasen, mit dem anderen endet sie. (PR 2591)
 
ESTARTU entsandte eine Flotte der Andury, Ahnen der heutigen Elfahder ebenso wie Vorfahren der Halbspur- Changeure, nach Andromeda. Auf diese Weise erfuhr die Schwester von ES vom Zugriffsversuch des Wesens VATROX-VAMU auf das PARALOX-ARSENAL, gipfelnd in der Mitteilung an die Elfahder: »Weil VATROX-VAMU darauf zugreifen wollte, ist das PARALOX-ARSENAL in Zeitkörner fragmentiert. Findet den Zugang, um mei nem sterbenden Bruder zu helfen!« (PR 2569)
 
Anti-ES gelang eine ähnliche Beobachtung wie damals ESTARTU. Doch dieser Teil der Superintelligenz konn te sich keinen Reim darauf machen, und erst recht wollte er ES nicht in seine Geheimnisse einweihen. Die Informationen flossen über, gewiss, doch sie blieben ungenutzt. Erst als es zur Trennung der beiden so un terschiedlichen Wesen kam, begann ES die galaxien umspannenden Verknüpfungen einzuordnen und zu verstehen.
 
Um mehr herauszufinden, erhielt Lotho Keraete den Auftrag, mit einem Zeitumformer in die Vergangenheit zu reisen. Er sollte beim Zugriffsversuch VATROX-VA MUS nicht nur dabei sein, sondern vor allem heraus finden, was genau mit dem PARALOX-ARSENAL geschah. Und um, sofern möglich, eine Möglichkeit zu finden, die Psi-Materie des PARALOX-ARSENALS für ES zugänglich zu machen.
 
Dass es im PARALOX-ARSENAL Sicherheitsvorkeh rungen der Vatrox gab, war bekannt. Somit konnte die Selbstmord-Strahlung letztlich gar nicht so sehr über raschen. Überraschender war dagegen die Mitteilung des ES-Boten.
 
Letztlich war seine Zeitreise ursächlich daran beteiligt, dass VATROX-VAMU überhaupt auf das PARALOX-ARSENAL aufmerksam wurde. Ande rerseits verhinderte sie auch, dass VATROX-VAMU Zugriff erhielt – wenngleich damit genau genommen auch der ganze Rattenschwanz der nachfolgenden Ereignisse so geschah, wie er uns bekannt ist …


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