| Neues von Lotho Keraete |
Kommentarnummer: 1715 Heftnummer: 2591 Erschienen: 01.01.1970 |
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Mit Blick auf die bereits vorliegenden Informationen zur Entstehung und zum Hintergrund des verschwundenen PARALOX-ARSENALS braucht es eigentlich nicht zu verwundern, dass die Superintelligenz ES – die laut eigener Aussage dringend auf die Psi-Materie dieses Gebildes angewiesen ist – alles andere als untätig war und selbstverständlich die neue Position zu finden versuchte. Ebenso wenig verwundert, dass der ES-Bote Lotho Keraete einer derjenigen war, die von der Superintelligenz mit dieser Suche beauftragt wurden.
Im Gegensatz zu Perry Rhodan & Co., der von Homunk nur darüber unterrichtet worden war, dass Lotho Keraete tot sei, ohne dass auf den Zeitpunkt oder die genauen Umstände eingegangen wurde (PR 2500), steht uns schon seit einer ganzen Weile die darüber hinausgehende Information zur Verfügung, dass dieser Auftrag alles andere als ein Zuckerschlecken gewesen sein muss. Der nächste Auftrag der Superintelligenz wartete schon auf ihn. Und das war eine Mission ganz anderen Kalibers. Ein Einsatz, dessen Ausgang keineswegs so sicher war wie der des soeben abgeschlossenen Unternehmens. Ein Einsatz auf Leben und Tod. Sogar für ihn, den Boten einer Superintelligenz mit all seinen schier unvorstellbaren Machtmitteln. (PR 2508)
Im vorliegenden Roman erfahren wir nun von Lotho Keraete selbst, was er erlebt hat und dass die Auskunft, er sei tot, gar nicht einmal so falsch war. Allerdings dürfte bereits die Frage, was Leben und was Tod für jemanden bedeutet, von dessen Originalkörper nur noch das Gehirn existiert, nicht so eindeutig zu beantworten sein. Ein Sinclair Marout Kennon in seiner »Vollprothese« hatte dazu zweifellos eine andere Meinung als ein Timber F.Whistler in seinem Cyborgleib. Von Lotho Keraete selbst ganz zu schweigen.
Beschäftigen wir uns an dieser Stelle einmal etwas näher mit diesem ES-Boten, der am 3. September 2488 geboren wurde und als vierundzwanzigjähriger Leutnant an Bord des Explorers EX-1298 – Eigenname HUMBOLDT – als Exobiologe seinen Dienst versah. Der Explorer wurde von Blues-Piraten angegriffen und zerstört, Lotho Keraete dagegen als letzter Überlebender am 26. Januar 2512 von ES gerettet, nach DaGlausch in die Raumstation Heim gebracht und dort zum ES- Boten umgeformt und ausgebildet. Über Jahrhunderte hinweg wurde hierbei der menschliche Körper nach und nach durch einen aus dunkelblauem Metall ersetzt, bis nur noch das Gehirn vom menschlichen Originalkörper vorhanden war.
Die von den Robotern in Heim abgegebenen Erklärungen waren stets recht hanebüchen, insbesondere was die Umwandlung des Körpers betraf. Der Defekt der Recyclinganlage war nur eine vorgeschobene Erklärung, Lotho Keraetes Transformation von vornherein so geplant. ES selbst ließ im Februar 1291 NGZ, als Lotho Keraete nach Wanderer kam, in dieser Hinsicht keinen Zweifel: In den kommenden Jahrhunderten wird möglicherweise Handlungsbedarf in meinem Sinne bestehen, aber ich kann nicht immer persönlich anwesend und in Reichweite der Menschheit sein. Und da Adlaten wie Ernst Ellert immer auch von meiner Nähe und Initiative abhängig sind, weil sie im Grunde nur körperlos oder nur materialisiert sind, benötige ich einen körperlichen, aber dennoch unsterblichen Gesandten. (PR 1978)
In dieser Aussage kommt zum Ausdruck, dass Super• intelligenzen der Realität, wie Menschen sie wahrnehmen und verstehen, entrückt sind. Raum und Zeit werden ganz anders wahrgenommen, hinzu kommt der Blick in parallele und alternative Universen samt ihren Möglichkeitsformen von Vergangenheit und Zukunft. Superintelligenzen unterliegen bis zu einem gewissen Grad dem Transformsyndrom und sind eher dem Hyperraum als dem Standarduniversum zuzurechnen. Sie sind deshalb auf Mittler und »Dolmetscher« angewiesen – auf Boten, die den wechselseitigen Kontakt zu den Niederungen normaler Raumzeit und ihrer Bewohner aufrechterhalten.
Für ES waren in dieser Funktion eine ganze Reihe von Boten tätig – angefangen bei Homunk, den ES Rhodan gegenüber einmal beschrieb als einen Terraner, den ich geschaffen habe – gewissermaßen aus überflüssiger Materie. Er gefiel mir, und so ließ ich ihn bestehen. (PR 32) Später hatten wir es mit dem lange Zeit in ES integrierten Botschafter der Kosmokraten Tiryk zu tun – Carfeschs Aufnahme in den Bewusstseinspool bedingte, dass er in Gestalt einer Materieprojektion auftrat. Wenn ich lange genug an deiner Seite bleibe, wird diese Projektion eines Tages vielleicht wieder körperlich. Ich würde es mir wünschen. (PR 1000) Und mit dem vormaligen Teletemporarier und Parapoler Ernst Ellert gab es schließlich einen weiteren ES-Boten, der ebenfalls »nur« noch über einen Projektionsleib verfügte
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