| Netzweber |
Kommentarnummer: 1707 Heftnummer: 2583 Erschienen: 01.01.1970 |
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Betrifft die Begriffe: |
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Die Netzweber von Anthuresta sind intelligente Wesen, deren Netzkörper aus hyperenergetischen Strukturen bestehen und die sich von hyperenergetischer Strahlung ernähren. Intensive Strahlung wird hierbei offenbar bevorzugt, nicht einmal Hyperorkane richten Schaden an. Im normaloptischen Bereich wirkt die Netzstruktur dunkel und kann eigentlich nur eindeutig erkannt werden, wenn der Hintergrund hell erstrahlt, sodass sich die Netze als Silhouette abzeichnen. In der Hyperortung erscheinen die Netzfasern als golden leuchtende, ziemlich engmaschig wirkende Fäden.
Die »Netzfasern« selbst scheinen auf den ersten Blick die Dicke von eben mal etwa einem Zentimeter aufzuweisen – eine genaue Bestimmung ist allerdings deutlich erschwert, weil es sich bestenfalls um die materielle Projektion der ursächlichen Hyperstruktur handelt. Die Maschenweite reicht von einigen Metern bis zu etlichen Hundert Metern. Die Seitenlänge des »ausgebreiteten Netzkörpers« umfasst meist etliche Kilometer, kann aber bei besonders großen Exemplaren auch 25 und mehr Kilometer erreichen.
Hinsichtlich der Gesamtform sind die Netzweber sehr variabel – sie können als ausgebreitete Quadrate, Rechtecke oder Rauten auftreten, die Ränder wellenförmig bewegen, Teile aufstülpen oder zu Hohlkugeln, Hohlröhren, Trichtern und dergleichen werden oder sogar zu kompakten Paketen von wenigen Hundert Metern Durchmesser zusammenziehen.
Zur Fortbewegung beherrschen sie die Fernteleportation oder Transition und sind in der Lage, Sprünge – mit und ohne Begleitung! – bis zu einer Entfernung von rund 50.000 Lichtjahren durchzuführen. Diese Versetzungen bedürfen keiner Mindesteintrittsgeschwindigkeit, sondern können – wie bei einem Teleporter – quasi »aus dem Stand heraus« stattfinden.
Direkte telepathische Kontakte mit anderen Wesen sind eher selten, meist handeln und reagieren die Netzweber, wie es ihnen passt. Ihre Gedanken sind sogar für Telepathen nicht zu erkennen oder zu entschlüsseln. Sie haben überdies den Nachteil, recht launisch zu sein. Wenn sie nicht wollen, bewegen sie sich nicht. Als Gegenleistung für die Mitnahme fordern sie lediglich eine Zeit lang eine Teilhabe an der Gedankenwelt der zu Transportierenden – wobei die »Forderung« meist dadurch zum Ausdruck kommt, dass sie es sich ungefragt nehmen.
Die Netzweber »laben« sich dabei an den Gedanken der Passagiere, verschmelzen also mit den Persönlichkeiten - welche häufig den Eindruck haben, ihre Gedanken und Gefühle würden von innen nach außen gekehrt und aufgesogen. Bei längeren Kontakten kommt hinzu, dass damit sonderbare, extrem lebhafte Träume verbunden sind, bei denen sich die Betroffenen aufgrund der »luziden Natur« stets bewusst ist, dass es sich um Träume handelt, die aber bemerkenswert realistisch wirken. Fast so, als sei man in eine Pararealität versetzt – allerdings eine, die sich steuern lässt und auf konkrete Wünsche reagiert.
Unbewusste Dinge – Ängste, Albträume und dergleichen – haben hierbei keinen Einfluss. Die Ausgestaltung der Träume bei der »mentalen Verschmelzung« untersteht immer der bewussten Kontrolle des »Träumenden«, selbst bei nicht so selbstbewussten oder leicht beeinflussbaren Persönlichkeiten.
Trotz ihrer geradezu sprichwörtlichen Unzuverlässigkeit oder Eigensinnigkeit stellten die Netzweber bis zum Auftreten der Frequenz-Monarchie einen hohen Anteil des Handelsvolumens in Anthuresta – immerhin sind zeitverlustfreie Einzelsprünge über bis zu 50.000 Lichtjahre das Fortbewegungsmittel, zumal bei der Größe der Netzweber stets eine beträchtliche Menge transportiert werden kann. Dieser Vorteil würde unter den Bedingungen der erhöhten Hyperimpedanz, die den Netzwebern nichts auszumachen scheint, sogar noch wachsen – wäre da nicht die Frequenz-Monarchie …
Die Meinungen über die Netzweber gehen auseinander. Die meisten Völker in Anthuresta halten sie für exzentrisch, aber harmlos. Einige sehen ihn ihnen so etwas wie das »Paradies im Diesseits«, während wieder andere sie als große Gefahr sehen. Angeblich bleibe bei jeder Verschmelzung ein Teil eines Netzwebers in einem zurück, wodurch sie irgendwann – quasi als »Psychovampire« – alle Intelligenzen aussaugen. Fest steht, dass es die Netzweber schon seit sehr langer Zeit in Anthuresta gibt.
Obwohl friedlich, sind sie wehrhaft. Sie können mit keiner Technik gefangen werden, sie können sich und Mitgenommene an beliebige Orte versetzen – und es wurde schon mehrfach beobachtet, wie sie schwerstbewaffnete Schlachtlichter der Frequenz-Monarchie, die mit höchstwertigen Schutzschirmen ausgerüstet waren, in Sekundenbruchteilen in eine brodelnde Energiewolke verwandelt haben ..
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