| Esnur - Essa Nur |
Kommentarnummer: 1697 Heftnummer: 2573 Erschienen: 01.01.1970 |
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Clun’stals Ausflug zur zeitlosen Welt, einem Planeten eines weißblauen Sterns, beantwortete dem Esnur zwar nicht alle seine Fragen und lieferte auch nur im begrenzten Umfang Zugang zu den verlorenen Erinnerungen. Dennoch war es ein wichtiger Einblick in die ferne Vergangenheit. Clun’stals frühe Erinnerungen waren – so seine Auskunft – bei seinem Volk gespeichert, die späteren bei seinem »Herrn«, dem Anthurianer Fogudare. Da Letzterer tot ist, dürfte dieses Wissen verloren sein. Seit dem Erwachen aus dem Solitärschlaf und der ersten Begegnung mit Perry Rhodan flossen die Erinnerungen aus ihm heraus; allein konnte der Esnur keine umfangreichen Erinnerungen über lange Zeit behalten.
Durch die Ereignisse auf der Scheibenwelt Frerino schien das gestoppt zu sein, weil Clun’stal von den bei der »Auflösung« der Psi-Materie freigesetzten Kräften profitieren konnte: Er wurde aufgeladen, gekräftigt und auch psychisch gestärkt. Letzteres dürfte sich durch den Aufenthalt auf der zeitlosen Welt noch intensiviert haben; einem von Kristallen bedeckten Planeten, auf dem die Essa Nur quasi ihre Erinnerungen deponieren – als Kristalle unter Kristallen, verborgen im Offenbaren. Oder wie Udkigon es formulierte: Aufgrund der langen Verweildauer in unserer Existenz und gewisser anderer Umstände bei ihrer Entstehung ist es auch uns Essa Nur unmöglich, all unsere Erinnerungen zu behalten. Wir müssen sie abwerfen wie Ballast. Allerdings löschen wir sie nicht, sondern speichern sie extern. Dann können wir bei Bedarf darauf zurückgreifen.(PR 2571)
Die Körper von Esnur wie Essa Nur bestehen aus bislang unbekannten weißen Hyperkristallen, die im UHF-Bereich des hyperenergetischen Spektrums strahlen. Diese Kristalle können sich neu anordnen, aufsplittern und in große und kleine Kristalle zerlegen – im Extremfall verwandelt sich der Körper sogar in einen Haufen Kristallstaub. Im umgekehrten Fall scheint als bevorzugte Form die von Quasihumanoiden angenommen zu werden, mit nur rund fünfzehn Zentimetern durchmessenden, kugelrunden, von Facetten übersäten Köpfen. Bei Clun’stal kommt es zur Ausprägung von vage terranisch anmutenden Sinnesorganen, die wie unzureichend nachgebildet wirken, stilisiert und leblos. Bekannt ist, dass die Essa Nur nur ein kleines Gebiet der Ringgalaxis Anthuresta bevölkern. Da sie weder Expansionsbestrebungen noch einen hohen Rohstoffbedarf haben, gibt es mit ihnen faktisch keine Konflikte.
Sie gelten als Logiker durch und durch und sind aufgrund ihrer hohen logischen Begabungen und an Hochleistungsrechner erinnernden Auswertungs- und Speichermöglichkeiten gern gesehene Mitglieder in wissenschaftlichen Missionen anderer Völker. Weil sie Krieg als unlogisch betrachten, lehnen sie militärische Beteiligungen ab. Gerüchten zufolge entstanden die Essa Nur vor Urzeiten durch ein verunglücktes Experiment der Anthurianer, als diese logische Konstrukte auf kristalline Strukturen prägen wollten mit dem Ziel, einen mathematischen Algorithmus zu erzeugen, der zur Selbsterkenntnis und Reproduktion fähig ist. Als ihre Vorgänger gelten die Esnur, die Kristallingenieure der Anthurianer. Gerade in dieser Hinsicht lieferte Clun’stals Ausflug nun eine Bestätigung. Es stellte sich heraus, dass bereits die Esnur das verunglückte Experiment waren:
Die Anthurianer wollten Maschinen, die schöpferisch vorgingen, die reale oder rein theoretische Probleme nicht nur erkannten, sondern geradezu erahnten. Intuitive Maschinen, die aber eine Maschine bleiben sollten; zur Kreativität fähig sein, nicht aber zu Selbstbewusstsein kommen. Basis dafür war, dass sie den Algorithmus zum Rätsel seiner selbst gemacht haben, denn ein ... Rätsel kann sich nie vollständig selbst enträtseln. Denn gesetzt, es würde sich lösen, wäre es in diesem Moment bereits ein anderes, das es neu zu enträtseln gälte. Und würde es dieses nächste enträtseln, wäre es wieder ein anderes, sich selbst immer uneinholbar voraus. (PR 2571)
Sie wollten ein neuartiges Werkzeug, das ihnen helfen sollte, die Welt zu erkennen. Doch mit Clun’stal – so seine früheste Erinnerung – war ein Jemand erwacht, der Zeit und Raum nicht nur erkennt, sondern erfährt – weil er lebt. Die Anthurianer hatten mit ihm Leben aus unbelebter Materie geschaffen. Fugudare sagte dazu: Vielleicht zeigt uns deine Existenz unsere Grenzen auf. Ich denke nicht, dass wir darüber unglücklich sind. Vielleicht hilfst du uns aber sogar, unsere Grenzen zu überschreiten.(PR 2571)
Laut Udkigon beherbergt die zeitlose Welt nur diesen einen Kristall mit Erinnerungen eines Clun’stal. Ob er damit tatsächlich der allererste Esnur war, wird vielleicht die Zukunft zeigen.
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