Sektorknospen ?


Kommentarnummer: 1696

Heftnummer: 2572

Erschienen: 01.01.1970

Betrifft die Begriffe:

   

   

Autor:

Rainer Castor

Erster Teil:

Weitere Teile:

            



Für das Suchkommando der Elfahder, für lange Zeit wegen der erhöhten Hyperimpedanz in der Galaxis Diktyon gebunden, kam es etwa Anfang November 1462 NGZ zu jener besonderen Begegnung, der die Elfahder die Versetzung nach Far Away verdankten: Unvermittelt materialisierte an Bord der ELFA die schlanke, ideal geformte Gestalt einer humanoiden Frau – eine Manifestation von ESTARTU, in dieser Form auch als Hirdal bekannt. Sie kündigte die baldige Kontaktierung durch einen Boten ihres Bruders an und versprach den Elfahder als Lohn, dass sie mehr über die Ahnen erfahren würden. Oberprotektor Bellyr und den anderen Elfahder war nicht bewusst, dass ESTARTU ihnen Wissen aufprägte, das nur durch eine Reihe von Schlüsselreizen in unterschiedlichen Kombinationsmöglichkeiten zu öffnen war. Einige Tage später wurde in einem nahen Hypersturm das Aufklaffen des »Trichteraufrisses« eines Tryortan-Schlunds angemessen, der ein Objekt von beachtlicher Größe »ausstieß«.
 
Es war ein Objekt wie jenes sonderbare Echo, das über dem Planetoiden P-17-251463 geortet wurde (PR 2569).Äußerlich glich es einer riesigen fliegenden, teils ausgefaserten, annähernd kugelförmigen Zelle, verbunden mit dem Eindruck, dass sich die Oberfläche des Giganten permanent in Nuancen veränderte. Das rund 23 Kilometer durchmessende Gebilde war keineswegs exakt rund, sondern erinnerte eher an einen vielfach eingedrückten und deformierten Ball. Fortsätze, die mitunter Protuberanzen ähnelten, kamen hinzu, sodass sich obige Durchmesserangabe auf die Fortsätze und Ausleger bezieht; der grob kugelförmige Hauptkörper durchmisst dagegen »nur« 17,3 Kilometer. Der Grundkörper war dunkel, als absorbiere er Licht, während die Oberflächenstrukturen an hellen Schaum erinnerten.
 
Das Objekt beschleunigte für die derzeit gültigen Bedingungen mit beachtlichen 400 Kilometern pro Sekundenquadrat und vollzog eine Art Transition, ohne dass eine Strukturerschütterung angemessen wurde.Über Funk meldete sich ein Humanoider, der sich mit dem Namen Ernst Ellert vorstellte und erklärte, der Bote »des Bruders« zu sein. Von ihm erhielten die Elfahder das ausführliche Datenpaket mit »allen notwendigen Informationen«, anschließend schleusten die 125 Perlkugel-Elfahderraumer in das Objekt ein, welches Ellert eine Sektorknospe nannte. Vom Inneren bekamen die Elfahder nur jene von Schwerelosigkeit erfüllte Blase zu Gesicht, in der die Raumschiffe durch Traktorstrahlen verankert wurden. In einer weiteren Mitteilung erfuhren sie, dass der beabsichtigte Transport erst stattfinden könne, wenn die »Bedingungen dafür von Perry Rhodan geschaffen« seien – wie wir wissen, war damit der Zusammenbruch des Sextadimschleiers von Far Away gemeint. Am 17. Januar 1463 NGZ war es so weit.
 
Vom eigentlichen Transport bekamen die Elfahder nahezu nichts mit, sie vermuteten allerdings, dass der Trichteraufriss dabei eine Rolle spielte und quasi als Transportmedium verwendet wurde. Am Ziel angekommen, wurden die Perlkugelraumer ausgeschleust, Ellert verabschiedete sich, die Sektorknospe verschwand im Trichteraufriss, der kurz darauf in sich zusammenbrach und verwehte. Und die Elfahder machten sich daran, den Polyport-Hof KREUZRAD zu schützen, der kurz darauf von Truppen der Frequenz-Monarchie heimgesucht wurde ... Im Gegensatz zu den als »legendär« umschriebenen Handelssternen hatten die Halbspur-Changeure von Sektorknospen kein Wort gesagt – zweifellos, weil sie ihnen unbekannt waren. Aus anderer Quelle kennen wir inzwischen allerdings den Begriff des »Depots der Sektorknospen« nahe der Achtacht-Konstellation von TZA’HANATH, welche von der Frequenz-Monarchie als Forschungszentrum verwendet wird. Doch damit nicht genug. Die von Bellyr gelieferte Beschreibung der Sektorknospe lässt einen Informierten durchaus aufhorchen – passt sie doch frappant zu jener der sogenannten Kybb-Titanen! Erinnern wir uns: Laut Tagg Kharzani wurden die ursprünglichen Beherrscher der Kybb-Titanen vor langer Zeit getötet. Niemand konnte sagen, wann das war, nicht einmal die Kybb.
 
Diese versuchten schon während der Kriege zwischen Kyranghar und Amringhar (der beiden Magellanschen Wolken), die damals verlassenen Gebilde in Besitz zu nehmen. Aber die Techniten wandten sich zunächst gegen die Kybb, sodass die Kybb-Titanen nie eingesetzt wurden. Ohne Tagg Kharzanis Hilfe hätten sie es wohl nicht geschafft, die Techniten in den Griff zu bekommen – so aber zogen die Kybb schließlich als neue Lenker unter seiner Führung ein ... (gemäß PRK 2261) Waren also die Kybb-Titanen ursprünglich Sektorknospen?


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