Spuren von ES ?


Kommentarnummer: 1687

Heftnummer: 2563

Erschienen: 01.01.1970

Betrifft die Begriffe:

   

   

Autor:

Rainer Castor

Erster Teil:

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Betrachten wir die konkreten Spuren, die die Superintelligenz ES in der Lokalen Gruppe im Allgemeinen oder in der Milchstraße im Speziellen hinterlassen hat, bleibt das Ergebnis bemerkenswert dürftig. Sicher, es gibt das in der Milchstraße seit Jahrzehntausenden verbreitete Legendengeflecht rings um eine Welt des Ewigen Lebens, doch damit hat es sich weitgehend. Es gibt keine bombastischen Hinterlassenschaften, keine galaktischen Wunder, keine außergewöhnlichen Artefakte, die auf eine direkte Urheberschaft von ES schließen lassen. Wenn überhaupt, läuft alles auf die Kunstwelt Wanderer hinaus. Erklärt wurde diese Besonderheit, die durchaus einen Unterschied zu etlichen anderen Superintelligenzen darstellt, meist damit, dass ES sich eher zurückhalte, als Beobachter auftrete und sich bestenfalls den jeweils favorisierten Völkern etwas mehr offenbare. Ich sah galaktische Hochkulturen kommen und gehen. Ich steuerte einige, bis ich mich damit nicht mehr unterhalten konnte.
 
Es mag sein, dass ich etwas Abwechslung benötige. Vor den Arkoniden gab es eine andere Rasse, davor wieder eine. Ich habe mir Ihre Welt angesehen, Perry Rhodan. Ich gebe Ihnen und Ihrer Art die gleiche Chance, die ich den Arkoniden gegeben habe. Für mich wird das ein kleiner Augenblick sein, und dann werde ich wieder auf jemand warten müssen, der meine überall hinterlassenen Spuren begreift und sich mit ihrer Lösung beschäftigt. (PR 19) Auffallend ist, dass ES selbst auf Wanderer Ende Januar 1976 durchaus von »überall hinterlassenen Spuren« spricht, wenngleich mit der Einschränkung, sie müssten begriffen und sich mit ihrer Lösung beschäftigt werden. Also ein Hinweis darauf, dass die Superintelligenz in dieser Hinsicht nicht die Bombastische bevorzugt, sondern subtiler vorgeht. Betrachten wir nun mit den Fernen Stätten einen anderen, früher in der Milchstraße sogar unbekannten, sehr weit entfernten Teil der Mächtigkeitsballung von ES, bietet sich ein etwas anderes Bild, wenngleich auch hier die Spuren keineswegs direkt auf dem Präsentierteller liegen, sondern erst gefunden und enträtselt werden müssen. Schon beim Stardust-System als Ausgangspunkt für das Zweite Galaktische Rätsel gibt es Hinweise darauf, dass das System als solches zu einem großen Teil oder gar komplett künstlich zusammengestellt wurde. Hinzu kommen die diversen Hinterlassenschaften – von der markanten Stardust-Felsennadel und den mit ihr zusammenhängenden Dingen, die nur nach und nach offenbart werden, über die damit verbundenen »Oldtimer«-Maschinenhallen bis zu den Immateriellen Städten.
 
Ganz zu schweigen von den auf vier Planeten zu findenden Nebelkuppeln,die einen Zugang zur (unsichtbaren) Insel Talanis ermöglichen. Mit Anthuresta – mangels Kenntnis und wegen der jahrzehntelangen Abriegelung des Kugelsternhaufens Far Away durch den Sextadimschleier zunächst provisorisch »Stardust-Galaxis« genannt – kommen weitere Hinterlassenschaften hinzu. Sie gehen vermutlich zwar nicht direkt auf ES zurück, stehen aber zweifellos in enger Verbindung zu der Superintelligenz: Allen voran ist hier TALIN ANTHURESTA zu nennen, das Wunder von Anthuresta mit seinem von der Sonnentarnung umgebenen Handelsstern im Zentrum und den 20.000 Scheibenwelten als umhüllende Schale nach der Art eines Dyson-Schwarms. Hinzu kommt, dass Anthuresta der Ausgangspunkt des von den Anthurianern geschaffenen Polyport-Netzes ist, das mindestens elf Galaxien über große Distanzen miteinander verbindet, bestehend aus Polyport-Höfen, Distribut-Depots und Handelssternen. Ob es weitere »Spuren« dieser und ähnlicher Art gibt, bleibt abzuwarten. Es zeichnet sich allerdings schon jetzt ab, dass ES in den Fernen Stätten greifbarere Spuren als in der Lokalen Gruppe hinterlassen hat – selbst wenn diese »nur« von den Anthurianern und ihren Helfern geschaffen oder erbaut wurden.
 
Vor allem gilt auch hier die Aussage von ES aus dem Jahr 1976: Sie müssen begriffen und sich mit ihrer Lösung beschäftigt werden. Nehmen wir als einen Hinweis den zeitlichen Rahmen, führt uns das bis in eine Zeit vor zehn und gar mehr Millionen Jahren zurück, zur Ersten Hyperdepression und einem Ereignis, das die Anthurianer als »Großen Gesang« umschrieben haben. Noch wissen wir nicht, was genau damit gemeint ist, fest steht nur, dass etwa zu dieser Zeit die Frequenz-Monarchie die Macht übernommen hat. Wichtiger könnte allerdings der größere Zusammenhang sein: Damals bestand ES nämlich noch aus drei Teilen – dem Bruder ES, der Schwester ESTARTU und den negativen Anteilen in Gestalt von Anti-ES – beziehungsweise es kam etwa in jener Zeit zur Trennung von ESTARTU …


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