Mutanten und andere in ES (1)


Kommentarnummer: 1685

Heftnummer: 2561

Erschienen: 01.01.1970

Betrifft die Begriffe:

   

   

Autor:

Rainer Castor

Erster Teil:

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Schon beim Abschluss des (Ersten) Galaktischen Rätsels auf der Kunstwelt Wanderer war Ende Januar 1976 die erste Begegnung mit der Superintelligenz ES – damals mangels weitergehenderer Informationen als Kollektiv- oder Fiktivwesen umschrieben – mit der Erkenntnis verbunden, dass individuelle Körperlichkeit wie auch körperlicher Tod für eine solche Wesenheit eine ganz andere Bedeutung haben als für einen normalen Menschen. Entitäten wie ES sind selbstverständlich nicht allmächtig, aber das, was sie bewirken können, ist auch nicht ohne: Manipulationen von Raum und Zeit und parallelen Welten, von nahezu beliebigen Projektionsgestalten und Formen, von Masse und Energie. Nicht zu vergessen all die paranormalen oder paramechanischen Effekte, die den machtvollen Kollektivbewusstseinen entspringen. Der uralte Ausspruch Arthur C. Clarkes, dass eine ausreichend fortgeschrittene Technik letztlich nicht von Magie zu unterscheiden sei, gewinnt vor dem Hintergrund solcher Wesenheiten völlig neue Bedeutung. ES selbst wurde damals von John Marshall wie folgt beschrieben: Es ist eine in sich verwobene Gesamtheit, ein psychisch lebendes, überdimensioniertes Gemeinschaftswesen aus vielen Milliarden Einzelpsychen. Nehmen Sie ruhig an, eine ganze Rasse hätte ihre Stofflichkeit aufgegeben, um nur noch in geistiger Form zu existieren. Es handelt sich um ein gewolltes Aufgeben der Körperlichkeit nach einem unsagbar langen Leben, das ein Organismus in seiner rein stofflichen Form wahrscheinlich doch nicht mehr länger ausgehalten hätte.
 
ES bleibt ES! Egal ob es sich nun um Milliarden entstofflichte Gehirne handelt oder nur um ein einziges: Es ist ES. (PR 19) Bereits hier wurde die neben der individuellen Körperlichkeit mögliche geistige Existenz als »reines Bewusstsein« betont. Das galt nicht nur für ES im Sinne eines »abgeschlossenen Systems«, sondern ging gerade mit Blick auf dieses geistige Kollektiv auch darüber hinaus – markant vor Augen geführt durch ein im Rahmen der Lösung des Galaktischen Rätsels in Erscheinung tretendes »Phänomen«, das inzwischen vielfach auftrat –, ohne dass die damit verbundenen Konsequenzen in den Romanen je intensiver beleuchtet worden wären ... Gemeint ist das, gern als Ausdruck des »bizarren Hu-mors« von ES angesehene, Auftreten jener Person, das tatsächlich deutlich mehr bedeutet. Mit dem Revolverhelden Piet Rawland – namentlich eingeführt erst mit PR 1544/PRC 1544 –, dessen Brust zwei blutverkrustete Einschüsse aufwies und der »nur in seiner Zeit umgelegt« werden konnte (PR 19) – und zwar nur durch den inzwischen berühmt-berüchtigten Colt Peacemaker –, verdeutlichte ES seinen Besuchern, dass Einzelpersonen zu einem integrierten Bestandteil seiner selbst werden können.
 
Selbst wenn Piet Rawlands damaliges Auftreten ein Einzelfall geblieben wäre, müsste an der Inszenierung insofern gezweifelt werden, weil sie bei näherer Betrachtung jeden Respekt vor einem Toten zu vermissen scheint. Inzwischen aber ist der Revolverheld derart häufi g in Erscheinung getreten, dass er längst als Bestandteil von ES betrachtet werden muss: Der körperlich tote Texaner ist somit eine jener Personen, die ES im Laufe der Zeit in sein geistiges Kollektiv aufgenommen hat. Ein anderes Beispiel ist Earl Guye of Llandrindod, dem Atlan einst auf der Erde begegnete und den Perry Rhodan und Reginald Bull später auf Wanderer trafen (PR 69; späteres Auftauchen in PR 1500 und PR 1993). Welches Auswahlverfahren dem zugrunde liegt – ob nun wie beim »Exodus der Mutanten« die »positive energetische Substanz paranormaler Natur« eine Rolle spielt (PR 968) oder nur die persönliche Laune der Superintelligenz –, wird wohl das Geheimnis von ES bleiben.
 
Fest steht, dass ES eingreifen kann, es auch wiederholt getan hat und vermutlich auch weiterhin tun wird – sofern ES als Ganzes überlebt ... Wie sich beim Vorstoß in den Kessel von DaGlausch im April 1291 NGZ herausgestellt (PR 1993) und beim jüngsten Besuch Rhodans auf Wanderer bestätigt hat (PR 2522), wurden etliche Mutanten und andere Persönlichkeiten nach ihrem körperlichen Tod aufgenommen: Anne Sloane, John Marshall, Rakal und Tronar Woolver sowie später Ras Tschubai und Fellmer Lloyd. Dieser Aufnahme vergleichbar, aber in der Wirkung noch darüber hinausgehend, war jener Vorgang, bei dem am 2. September 3581 zeitweilig die rund 20 Milliarden Menschen beim Sturz der Erde durch den Schlund Teil von ES wurden (PR 749) – die späteren Konzepte. Hierbei beschränkte sich der Vorgang nämlich nicht auf das Bewusstsein, sondern die Menschen wurden »mit Haut und Haar«, nämlich auch mit ihren Körpern, »geschluckt«.


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