TALIN ANTURESTA (2)


Kommentarnummer: 1683

Heftnummer: 2559

Erschienen: 01.01.1970

Betrifft die Begriffe:

   

   

Autor:

Rainer Castor

Erster Teil:

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Wenn wir uns an den – durchaus mit Vorsicht zu genießenden, weil zumindest unvollständigen, womöglich aber auch verfälschten – Aussagen von Clun’stal Niemand orientieren und uns diese »Konstruktion« vor Augen führen, spricht einiges dafür, dass sie am Beginn der Entwicklung stand. Der Grund ist so einfach wie logisch: Alle bislang bekannten Handelssterne verfügen zwar über eine Sonnentarnung – doch nur TALIN ANTHURESTA bedarf wegen der Sphäre aus exakt 20.000 Scheibenwelten einer »Leben spendenden Sonne«. Die Sonnentarnung zeigt sich als orangefarbenes, mitunter mehr gelbes, dann mehr rotes Leuchten, Glühen und Gleißen. Rein optisch ist es ein Stern vom Typ K4V – ein Gebilde mit einem Durchmesser von 1,1 Millionen Kilometern und »normalerweise« einer Oberflächentemperatur von 4400 Kelvin.
 
Im Kern befindet sich der eigentliche Handelsstern mit einem Durchmesser von rund 3040 Kilometern, aus dem insgesamt 62 grob kegelförmige Zapfen oder Stachel aufragen; sie erreichen an der Basis einen Durchmesser von rund 400 Kilometern und sind bis zu circa 680 Kilometer hoch. Der Gesamtdurchmesser beträgt somit etwa 4400 Kilometer. Im Zentrum zumindest einer »Kegelstachel«-Basis gibt es ein Transferdeck mit der bekannten kreuzförmigen Transferkamin-Anordnung – in gewohnter Weise als energetische, bläulich schimmernde Röhren geformt. Doch diese Röhren erreichen einen Durchmesser von etwa 500 Metern und sind bis zu 2000 Meter lang. Es muss davon ausgegangen werden, dass darüber hinaus Transfertunnel wie jene beim Handelsstern FATICO geschaffen werden können. Hinzu kommen einzelne Röhren in einer großen Halle, wie sie auch auf den Scheibenwelten angetroffen wurden. Als Gesamtbild ergibt sich eine sphärische »Hülle« mit einem Gesamtdurchmesser von etwa 228 Millionen Kilometern. In diese »Hülle« beziehungsweise »Oberfläche« sind im Sinne eines sogenannten Dyson-Schwarms exakt 20.000 Scheibenwelten platziert.
 
Jede ist hierbei in eine kugelförmige Schutzblase von 8000 Kilometern Durchmesser gehüllt und weist eine Eigenrotation um die Querachse auf, sodass es auf der bewohnbaren Scheibenseite zu einem Tag-und-Nacht-Wechsel kommt. Laut den Ortungsdaten von MIKRU-JON handelt es sich bei den Blasen um ein übergeordnetes Kraftfeld, dessen genaue Struktur noch nicht ermittelt werden konnte, aber offenbar – wie so vieles hier – durch gezielte »Zerstrahlung« von Psi-Materie gespeist wird. Der Bereich der »Hülle« zwischen den Schutzschirmblasen der Scheibenwelten ist von einem abgrundtiefen Schwarz. Ein Blick hinaus ins »äußere All« ist nicht möglich – auch nicht an den Scheibenwelten vorbei, sofern sie sich in »Sonnenuntergangsstellung« die Schmalseite der Sonnentarnung zuwenden. Sämtliche Scheibenwelten weisen exakt die Werte des »Ur-Wanderers« auf, den Rhodan Anfang 1976 betrat (PR 19) – Gebilde von rund 8000 Kilometern Durchmesser und etwa 600 Kilometern Dicke. Die direkt benachbarten sind jeweils annähernd 3,2 Millionen Kilometer entfernt; die nächsten wiederum etwa 3,2 Millionen Kilometer und so fort. Die Ortung von MIKRU-JON hinsichtlich der »Hülle« bleibt widersprüchlich: Fest steht, dass es dort beachtliche Mengen von Psi-Materie gibt.
 
Auch scheint es sich um eine »feste Substanz« zu handeln. Doch was genau es ist, bleibt unklar. Mikru vermutet, dass es sich um eine »durch energetisch fl uktuierende Psi-Materie stabilisierte Materieprojektion« handeln könnte. Demnach ist es ein »Material«, das – insbesondere in einer Zeit der erhöhten Hyperimpedanz! – nur von ausgesprochen hochstehenden Zivilisationen erzeugt werden kann und beherrscht wird. Laut Mikru bedingt die Besonderheit des »Baumaterials«, dass es sich bei der »Hülle« tatsächlich um eine pure Kugeloberfläche ohne echte Dickenausdehnung handelt – aus der allerdings wie riesige »Beulen« die Schutzschirmblasen der Scheibenwelten ragen, jeweils 4000 Kilometer ober- und unterhalb. Was es mit all dem auf sich hat, bleibt vorerst ebenso unklar wie die Tatsache, dass es im Inneren des Handelssterns eine Anlage gibt, die »auf den ersten Blick« sehr an die Maschinenstadt Ambur-Karbush auf Wanderer erinnert. Niemand weiß – auch und insbesondere der »vergessliche« Clun’stal Niemand nicht! –, welche ursprünglichen Ziele die Anthurianer mit dieser »Welt der 20.000 Welten« verbunden haben. Durchaus möglich, dass es in der Zeit der Hyperimpedanz-Erhöhung und ihrer Unbilden eine Art »Archenfunktion« gab; ein Ruckzugsrefugium vielleicht, das »bedrohten Völkern« zur Verfügung gestellt wurde, ähnlich wie das Polyport-Netz die Kontakte herstellte …


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