TALIN ANTURESTA (1)


Kommentarnummer: 1682

Heftnummer: 2558

Erschienen: 01.01.1970

Betrifft die Begriffe:

   

   

Autor:

Rainer Castor

Erster Teil:

Weitere Teile:

            



Nach und nach bestätigen sich die zunächst eher vagen Vermutungen. Zwar dürfte klar sein, dass von den Geheimnissen bestenfalls die Oberfläche angekratzt ist, aber schon das, was sich nun vor Rhodan & Co. ausbreitet, ist ziemlich bemerkenswert und verdient ganz bestimmt den Namen »Wunder von Anthuresta«. Genau das bedeutet laut dem Kristallwesen Clun’stal Niemand nämlich TALIN ANTHURESTA in der alten Sprache von Anthuresta – dem sogenannten Handelsidiom, welches die Frequenz-Monarchie, wie wir inzwischen wissen, übernommen hat. Clun’stal ist ein Esnur, einer der Kristallingenieure der Anthurianer, einer der Baumeister, die die »Hände und Füße der Herren« waren. Angesichts der walähnlichen Riesenkörper dieser Herren mag trotz deren ausgeprägten Parakräfte die Hilfe solcher Hände und Füße nötig gewesen sein – denn seit dem Auftreten des Anthurianers Fodugare ist klar, dass es sich bei den inzwischen an vielen Orten gefundenen Walfossilien um Reste eben jener noch rätselhaften Anthurianer handelte, auf die das Polyport-Netz zurückgeht. Fodugare ein Anthurianer! Er hatte es – so die vage Aussage – vor langer Zeit auf sich genommen, den Großen Gesang zu überleben und für TALIN ANTHURESTA zu sorgen.
 
Noch ist nicht bekannt, ob es der letzte Überlebende war, sein Tod ist aber in jedem Fall zutiefst zu bedauern. Clun’stals frühe Erinnerungen sind bei seinem Volk gespeichert, den Esnur. Die, die danach kamen, bei Fodugare. Clun’stal allein kann keine umfangreichen Erinnerungen über lange Zeit behalten. Aus dem Wenigen, das er noch weiß, geht hervor, dass er für die »Leben spendende Sonne« verantwortlich war, angeblich deshalb entwickelt, um für das eigentliche »Wunder von Anthuresta« – nämlich die Sphäre mit den 20.000 Scheibenwelten – einen »Lebensspender« zu schaffen. An dieser Stelle heißt es wohl erstmals innehalten. Von den Halbspur-Changeuren wussten wir, dass das Polyport-Netz mit seinen Höfen, Distribut-Depots und Handelssternen auf die Anthurianer zurückgeht, welche in Anthuresta beheimatet waren – und somit im Bereich der »Fernen Stätten« als einem Teil der Mächtigkeitsballung der Superintelligenz ES. Entstanden ist das Ganze bereits vor rund zehn Millionen Jahren – also fast zu Beginn dessen, was bei der Frequenz-Monarchie Erste Hyperdepression genannt wurde. Es waren die Vatrox, die zunächst mit den Anthurianern zusammenarbeiteten und nach dem Putsch an ihre Stelle traten.
 
Hier lassen sich ergänzend die von Homunk übermittelten Informationen einschieben: Die Erste Hyperdepression dauerte ungefähr 80.000 Jahre, in denen der hyperphysikalische Widerstand durch eine natürliche Schwankung stark anstieg. Die (...) Phänomene hyperphysikalischer Verzerrungen wirkten sich damals um ein Vielfaches schlimmer aus, mit Super-Tryortan-Schlünden, Systemen von Hyperraum-Aufrissen, sogenannten Katapult-Effekten, die über Hunderte von Lichtjahren wirkten. Diese Phänomene erstreckten sich auf Anthuresta und mindestens elf weitere Galaxien, die weit voneinander entfernt lagen. Nenne es eine zufällige Konstellation. In Anthuresta traten diese Phänomene weitaus heftiger auf als anderswo. Es lag einerseits an der Galaxis an sich, die in ihrer Vergangenheit schwere Umwälzungen erlebt hatte. Eine Ringgalaxis entsteht bekanntlich nicht auf natürliche Weise. Der zweite Grund sind die gewaltigen Mengen hochwertiger Hyperkristal-le, die es schon damals in Anthuresta gab. (PR 2536)
 
Das hochstehende Volk der Anthurianer lernte die Aufrisse zu beherrschen, reiste auf den entstandenen Verbindungen, errichtete Polyport-Höfe, Distribut-Depots und Handelssterne. Überall, wo es diese gab, entwickelten sich Ausläufer ihrer Zivilisation. Allerdings geschah das nur fleckenartig mit kleinen Niederlassungen auf Planeten und Stationen im Orbit. Die Anthurianer verteilten in den betroffenen Galaxien technologisches und paranormales Know-how, damit die einheimischen Völker die Folgen der Hyperimpedanz-Erhöhung kompensieren konnten, und organisierten auf der Basis eines Handelssystems die Verteilung jener hochwertigen Hyperkristalle, zu denen sie in ihrer Heimat Zugang hatten. Bis die Anthurianer beim Putsch von den Vatrox und ihren Kollektiventitäten VATROXCUUR und VATROX-DAAG an der Spitze hinweggefegt wurden – die Geburtsstunde der Frequenz-Monarchie. Noch wissen wir nicht, wie die Aussage zum Großen Gesang genau einzuordnen ist. Die Besonderheit von TALIN ANTHURESTA scheint aber zu belegen, dass die »Welt der 20.000 Welten« nie der Frequenz-Monarchie in die Hände fiel.


Alle Seiten, Datenbanken und Scripte © PR & Atlan Materiequelle (1997 - 2019)