| Goldener Funkenregen (1) |
Kommentarnummer: 1666 Heftnummer: 2542 Erschienen: 01.01.1970 |
![]() |
Betrifft die Begriffe: |
|
Am 3. Juli 1347 NGZ geriet der 155-jährige AstroArchäologe Huslik Valting bei der Untersuchung der Ruinen von Marirthorn auf der Großinsel Candall auf Katarakt in einen Eissturm, wurde verletzt und erreichte mühsam das Basislager, ehe er ohnmächtig wurde. Im Fiebertraum hatte er die Vision, eine Insel zu erreichen – unter anderem sah er einen luftigen Pavillon, über dem eine Wolke bunter Schmetterlinge tanzte, in ein funkensprühendes goldenes Licht getaucht. Wie lange diese »Vision« andauerte, ließ sich später nicht genau rekonstruieren. Fest steht allerdings, dass im Anschluss wie aus dem Nichts ein goldener Ball erschien – eine faustgroße Kugel mit einer fest umrissenen Hülle.
... schwebte einen Moment lang da, dann stieg sie langsam, fast bedächtig, empor, ein goldenes Glimmen, ein heller Schein, in einem Augenblick noch ziemlich schwach, dann aber immer heller leuchtend, als erhielte sie Energie zugeführt. Sie erreichte die beschädigte Decke des Containers, die plötzlich transparent zu werden schien, und durchdrang sie, ohne auf Widerstand zu stoßen. Sie schwebte höher, dann seitwärts, bis sie sich genau in der Mitte über beiden Containern befand. (...)
Wie bei einem atemberaubenden Feuerwerk schossen unzählige goldene Lichtpunkte in den Himmel, erloschen aber nicht, sondern dehnten sich weiterhin aus. Dann sank das funkensprühende Feuerwerk langsam tiefer und hüllte für einige Augenblicke beide Container in ein goldenes Leuchten. Und auch ihn selbst. Die Funken schienen einen Moment lang noch dichter und heller zu werden, dann drangen sie in seinen Körper ein, verschwanden darin, als würde er sie einfach aufsaugen. (PR 2508)
Valting und seine Kollegen fühlten sich danach gekräftigt – und ihre Verletzungen waren geheilt. Valting marschierte anschließend über rund dreißig Kilometer zum nördlichen Talausgang und der markanten, rund 400 Meter aufragenden Dreiecksspitze. In einer Höhle fand er einen Käfigtransmitter, benutzte ihn und wurde in einen »Kellerraum« eben jenes Pavillons versetzt, den der Mann in seinem Fiebertraum gesehen hatte. Er war sich sicher, Atlantis oder Talanis, die Insel der Schmetterlinge erreicht zu haben. Obwohl er quasi sofort umkehrte, musste er nach der Rückkehr feststellen, dass ihn der kurze Aufenthalt viel Zeit gekostet hatte: Er war mehr als ein Jahr verschollen, die Rückkehr nach Katarakt erfolgte am 10. August 1348 NGZ.
Dieses Erlebnis, das in späteren Jahren bei den politischen Auseinandersetzungen im Stardust-System durchaus eine Rolle spielte, war nachweislich das erste Auftreten des inzwischen als »goldener Funkenregen« umschriebenen Phänomens. Anfang 1463 NGZ gibt es 3119 offiziell registrierte Personen, die im Verlauf der Jahrzehnte davon betroffen wurden. Allen ist gemeinsam, dass ihre natürliche Alterung extrem verlangsamt oder gar aufgehalten ist – fast so, als seien sie durch den Funkenregen einer der Zellduschen vergleichbaren Wirkung ausgesetzt gewesen. Nicht alle der 3119 leben noch – Shanda Sarmottes Eltern beispielsweise, die beide betroffen waren, kamen 1457 NGZ bei einem Unfall ums Leben ...
Dass es im fernen Solsystem am 1. Dezember 1347 NGZ zu etwas Vergleichbarem kam, als sich die BATTERIE des Nukleus der Monochrom-Mutanten auflöste, dürfte dem Phänomen weitere Bedeutung verleihen. Die BATTERIE hatte damals den TERRANOVA-Schirm gespeist und das Sonnensystem geschützt, war zum Ende hin aber fast erloschen.
Sie stieg in den Himmel empor, ein goldenes Glimmen, eine Kugel aus Helligkeit, gerade noch ganz schwach, jetzt aber immer heller leuchtend, als würde sie von irgendetwas aufgeheizt werden (...)
Einen Augenblick lang strahlte sie so hell, dass die Holo-Rechner automatisch Filter einschoben, dann sprühte sie plötzlich Funken. Wie bei einem atemberaubenden Feuerwerk schossen unzählige Lichtpunkte in den Himmel, verloschen aber nicht, sondern dehnten sich weiterhin aus. Einige Holos zeigten nun Aufnahmen aus anderen Perspektiven. Das Licht der BATTERIE schmiegte sich einen Moment lang um die gesamte Erde, setzte dann noch einmal zu einem Quantensprung an und hüllte schließlich das gesamte Solsystem in ein goldenes Leuchten. (...) Die Lichtpunkte leuchteten noch einmal und noch heller auf und konzentrierten sich dann auf Abertausende – oder gar Millionen? – Personen, in denen sie verschwanden, als hätten diese Menschen sie einfach aufgesogen. (PR 2499)
Was dieses Phänomen bewirkte, blieb zunächst unklar – bis sich herausstellte, dass der Funkenregen eine positive Wirkung auf die Globisten hatte und für die meisten eine Heilung bedeutete ...
|
| Alle Seiten, Datenbanken und Scripte © PR & Atlan Materiequelle (1997 - 2019) |