Die Rolle der Schattenmaahks


Kommentarnummer: 1660

Heftnummer: 2536

Erschienen: 01.01.1970

Betrifft die Begriffe:

   

   

Autor:

Rainer Castor

Erster Teil:

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Die Schatten stehen gegen alles, von dem mein Volk überzeugt ist. Mit diesen Worten kennzeichnete Grek 11 von der Dezentralen Überwachungsinstanz die aus seiner Sicht unüberwindlichen Barrieren zwischen den »fundamentalistischen« Maahks und ihrem Gegenpart, den Schattenmaahks. Die Anfänge dieser Entwicklung reichen bis mindestens ins 36. Jahrhundert alter Zeitrechnung zurück. Im Oktober 3580 reiste Ronald Tekener mit drei Ultraschlachtschiffen Richtung Andromeda, Zwischenstationen waren die Weltraumbahnhöfe Lookout und Midway, in denen tote Maahks entdeckt wurden.
 
Auf Lookout und Midway hatte die in einem Gastkörper mitreisende Alt-Mutantin Betty Toufry verworrene telepathische Impulse empfangen, die, soweit sie das zu beurteilen vermochte, aus maahkschen Bewusstseinen stammten, sich jedoch nicht entziffern ließen. Niemand hatte diese Beobachtung zunächst mit den dreitausend Maahk-Leichen in Verbindung gebracht, die in jedem der Bahnhöfe gefunden wurden. Erst die Gespräche in Andro-Beta geben Aufschluss. Seit dem letzten Besuch der Terraner ist eine neue Generation von Maahks herangewachsen, eine Generationvon Kriegern, die sich gegen den drohenden Übergriff der Laren von der terranischen Milchstraße her rüsten und die Toten auf den Bahnhöfen deponiert haben, damit sie ihnen die Annäherung des Gegners rechtzeitig meldeten. (PRC 721) Normalerweise treten Parakräfte bei den Maahks nicht auf, aber Vertreter dieser neuen Generation konnten das Zekrath wahrnehmen - »die sanften Stimmen unserer Toten« -, paranormale Ausstrahlungen, die von den speziell behandelten toten Maahks ausgingen.
Die Maahks selbst hüteten sich natürlich, darüber Auskunft zu geben. Aber die terranischen Fachleute durchschauten ihr Geheimnis ohnedies. Geeignete Maahks wurden kurz vor ihrem Tode - und mit ihrer Einwilligung - parapsychisch »aufgeheizt«. Dadurch entstand in vielen Fällen eine künstliche telepathische Begabung. In anderen Fällen allerdings blieb die Behandlung völlig wirkungslos. Die künstlichen Telepathen zeichneten sich nicht nur durch ihre neu gewonnene Fähigkeit aus, sondern auch durch ein übernatürlich hohes fünfdimensionales Potenzial. Dieses Potenzial war so groß, dass es nach dem Tod des Maahks eigenständig weiterexistieren konnte (...) Dass derart geschaffene »Post-mortem-Telepathen« keine im Grunde stabilen Gebilde sind, beweist der Umstand, dass in der Nähe der Leichen auf Lookout und Midway hyperenergetische Generatoren installiert sind, die, wie die Fachleute jetzt zu wissen glauben, konservierende Energiefelder über die Toten breiten.
 
(PRC 721) Von Pazifismus gab es bei den damaligen Maahks noch keine Spur, wenngleich sie nicht erpicht darauf waren, ebenfalls von den Laren angegriffen zu werden. Andererseits wurde dennoch in jener Zeit der Boden für die weitere Entwicklung bereitet - die Maahkmutanten waren der Ausgangspunkt für die Entwicklung der vergeistigten und entkörperlichten Schattenmaahks oder kurz Schatten. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass Tekeners Expedition unter anderem von einem Multi-Cyborg mit der Gestalt eines Maahks begleitet wurde, in dessen Körper das Gehirn von Grek 24 transplantiert wurde, dem einzigen Wasserstoffatmer, der in der Milchstraße blieb, als sich seine Artgenossen nach der Invasion der Laren von ihren Botschaftsplaneten zurückgezogen hatten. Grek 24 blieb bei seinen Artgenossen. Durchaus möglich, dass er ein Vorbild für jene Entwicklung war, von der wir im Jahr 426 NGZ erfuhren, als es zur Begegnung mit dem aus der fernen, möglicherweise potenziellen Zukunft stammenden Fundamentalisten Grek 336 kam. Er behauptete, dass die Entwicklung zu vergeistigten Maahks in seiner Zeit fortgeschritten sei und die Schattenmaahks ihre Körper auflösen könnten, bis nur noch ein schemenhafter Schatten übrig bliebe. Eine Gegenentwicklung zu den Schatten stellten die Fundamentalisten dar, die ihre sterilen Körper durch Prothesen und Zusatzaggregate künstlich am Leben erhielten. Genaue Auskünfte zu dieser Thematik waren bislang auch von Grek 11 nicht zu erhalten. Fest steht allerdings, dass sich diese Schattenmaahks vom Hauptvolk der Maahks getrennt haben und eigene Wege gehen. Die im Polyport-Netz angetroffenen Schattenmaahks können sich selbst entstofflichen und an einem anderen Ort wieder materialisieren. Bei einer Aufladung durch Vitalenergie - beispielsweise der eines Zellaktivators - sind sie sogar in der Lage, andere Personen mitzunehmen. Berechtigte Furcht vor Verfolgung führte dazu, dass sie ihre Existenz geheim halten und nur »aus dem Untergrund« agieren.


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