Die Maahks


Kommentarnummer: 1658

Heftnummer: 2534

Erschienen: 01.01.1970

Betrifft die Begriffe:

   

   

Autor:

Rainer Castor

Erster Teil:

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Ursprünglich war Maahks nur der Name des führenden Volks unter vielen hundert oder tausend anderen Wasserstoffatmern, wenngleich der des führenden und größten, das alle anderen dominierte. Im Laufe der Zeit hat sich diese Bezeichnung allerdings für die Gesamtheit eingebürgert. Es ist nicht bekannt, wann genau der Aufstieg der Wasserstoffatmer in Andromeda begann. Fest steht allerdings, dass sie bereits den Status einer Raumfahrt betreibenden Zivilisation erreicht hatten, als um 50.300 vor Christus lemurische Siedler auf sie stießen und es erste Auseinandersetzungen gab. Als es in der Endphase des lemurisch-halutischen Kriegs zur massiven Umsiedlung der Lemurer nach Karahol kam, der »Großen/Zweiten Insel«, forcierten die Kämpfe - und innerhalb weniger Jahrhunderte wurden die »Maahks« im wahrsten Sinne des Wortes verdrängt. Gegen die im Krieg gegen die Haluter »gestählten« Lemurer hatten die Wasserstoffatmer trotz ihrer extrem hohen Vermehrungsrate keine Chance. Es kann nicht einmal ausgeschlossen werden, dass in die damaligen Kriege auch zeitreisende Meister der Insel in Kenntnis der weiteren Entwicklung eingegriffen haben. Nach rund 500 Jahren hatten die Maahks jedenfalls die für eine Umsiedlung in die Milchstraße nötigen Weltraumbahnhöfe errichtet und vollzogen den Exodus. Als 49.488 vor Christus die von der Milchstraße nach Andromeda fliegende CREST III im Leerraum auf einen solchen Weltraumbahnhof stieß und beim anschließenden Kampf drei Großraumer der Maahks vernichtet wurden, traf dieser Schlag ausgerechnet die Elite der maahkschen Wissenschaftler (PR 277).
 
Diesem intellektuellen Verlust folgte eine weitere Serie von Niederlagen, nachdem die Wasserstoffatmer die Milchstraße erreicht hatten - denn hier trafen sie auf die noch lange nicht befriedeten und waffentechnisch hoch überlegenen halutischen Krieger. Ein kultureller wie zivilisatorischer Niedergang war die Folge, später noch verstärkt durch die die Raumfahrt behindernden und Kolonien isolierenden Hyperstürme zur Zeit der Archaischen Perioden. Die Ausbreitung in der Milchstraße von der Hauptwelt Maahkoradan aus führte dann zum Konflikt mit den Arkoniden des Großen Imperiums. Bereits um 8200 vor Christus kam es zur Regierungszeit von Imperator Arthamin I. im Taponar-Sektor zu militärischen Auseinandersetzungen, die sich ab 8070 vor Christus während der Regierungszeit von Atlans Vater, Imperator Gonozal VII., zu einer ersten heißen Phase des Methankrieges steigerte. Diese vielfach zwischen heißen und kalten Kriegsphasen wechselnde Eskalation begann am 34.Prago der Prikur 10.457 da Ark, als das Iskolart-System im Bereich der gleichnamigen Dunkelwolken von Methans erobert wurde. Selbst als die Arkoniden die von Atlan gelieferte Konverterkanone einsetzen konnten, war ein endgültiger Sieg nicht in Reichweite. Die Dauer der Auseinandersetzung erklärte sich durch die gewaltige Größe des Handlungsschauplatzes und die extreme Vermehrungsrate der Maahks: Schon ein einziges geflohenes Raumschiff konnte Basis für weitere Kriegsphasen nach einigen Jahrhunderten sein.
 
Hinzu kam ein anderer, innenpolitischer Aspekt: Mithilfe der Konverterkanone sowie zunehmend robotisierten und automatisierten Raumschiffen wäre ein endgültiger Sieg der Arkoniden vielleicht sogar greifbar gewesen, doch nachdem die Hauptbedrohung beseitigt war, sprich: der eigene Untergang, kam eine Langzeitstrategie zum Einsatz. In der offiziellen Geschichtsschreibung ist davon selbstverständlich nichts zu finden, aber vom Grundgedanken her war klar: Solange die äußere Bedrohung akut blieb, war auch der innere Zusammenhalt groß. Niemand weiß, wie viele Maahkraumer man damals ganz bewusst entkommen ließ, obwohl das bedeutete, dass damit das Kriegsende weiter hinausgeschoben wurde. Mit diversen Unterbrechungen dauerten die Kämpfe, wenn auch mit abnehmender Stärke, bis in die Zeit von Ka’Marentis Epetran, des Erbauers des späteren Robotregenten, der um 3900 vor Christi lebte. Unterdessen hatten die Maahks längst mit dem Rückzug begonnen, doch die wieder in Andromeda Ankommenden wurden von den Meistern der Insel unterjocht. Diese verweigerten den Maahks die Ansiedlung in ihrer ursprünglichen Heimat und wiesen ihnen stattdessen die kleine Satellitengalaxis Andro-Alpha als Lebensraum zu. Dort wurden die Maahks unter anderem von Agenten der MdI, den Goldenen, kontrolliert, während unerbittliche Strafaktionen den Gehorsam erzwangen. Insgeheim entwickeln die Maahks allerdings einen Zehntausendjahresplan zu ihrer Befreiung. Ob sie allein im Kampf gegen die MdI erfolgreich gewesen wären, bleibt eine unbeantwortete Frage - gemeinsam mit den Terranern gelang aber der Sieg.


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