| Verbrämte Geschichte ? |
Kommentarnummer: 1654 Heftnummer: 2530 Erschienen: 01.01.1970 |
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Sicher lässt sich trefflich darüber streiten, ob Reginald Bull mit seinem Plan einen Fehler begangen hat oder nicht. Klar ist jedoch auf jeden Fall, dass Frequenzfolger Sinnafoch alles andere als ein gewöhnlicher Gegner ist. Als Vatrox fürchtet er den Tod nicht, weil sich sein Vamu nicht verflüchtigt, sondern nach jedem körperlichen Tod auf einer Hibernationswelt in einem weiteren Klonkörper wiedergeboren wird. Mit normalen Verhören ist da nicht viel zu erreichen. Folter bringt ebenfalls nichts - von ihrer Ächtung aus grundsätzlichen ethischen Gründen einmal ganz abgesehen. Wie also ist einem Wesen beizukommen, das sich unter Umständen selbst das Leben nehmen kann, um genau dadurch weiterzuleben und frei zu sein? Vor diesem Hintergrund ist der Einsatz auf der Extremwelt Oxtorne zweifellos gewagt, aber wenigstens eine Möglichkeit, mehr über den Gegner und seine Mentalität herauszufinden. Sinnafoch wurde beobachtet, seine Reaktionen wurden studiert. Eine wichtige Rolle spielte unter anderem der Armreif, dem der Frequenzfolger leise Melodien ebenso wie eine Stimme entlockte, deren Aussagen zunächst nicht entschlüsselt werden konnten. Dass Sinnafoch letztlich entkam, gibt dem Ganzen zwar einen bitteren Beigeschmack, doch die gewonnenen Informationen haben durchaus einen Gegenwert, der nicht zu unterschätzen ist.
Insbesondere die aus dem Handelsidiom der Frequenz-Monarchie übersetzte »Kosmogonie der Vatrox« dürfte von einiger Bedeutung sein - wenngleich vorläufig noch nicht endgültig zuunterscheiden ist, was davon als verbrämte Überlieferung und was als konkrete Geschichte zu betrachten ist. Maßgeblich für die Vatrox ist die Besonderheit ihres Vamu. Weil wir es hier mit der von ihnen eingefärbten Sicht der Dinge zu tun haben, bleiben natürlich aus gutem Grund berechtigte Zweifel, inwieweit den Aussagen Allgemeingültigkeit zukommt. Zumindest in ihren Augen und für ihre Existenz dürfte es allerdings zutreffend sein - zumal vergleichbare Vorstellungen zu reingeistiger Existenz, Bewusstsein, Seele bis zur ÜBSEF-Konstante der Cappins im Kosmos ja durchaus verbreitet sind. Versuchen wir also, die in der Vatrox-Kosmogonie gemachten Aussagen zu entschlüsseln: Mit dem Zeitalter der Ersten Hyperdepression wird das Entstehen von drei Wesenheiten verbunden, die eine »Triarchie« bildeten - VATROX-VAMU, VATROX-CUUR und VATROXDAAG.
Als diese darangingen, aus dem gesammelten Vamu des Volkes ein neues Geistwesen zu schaffen, kam es zum Kampf. Zwei der Triumvire unterlagen, nur VATROX-VAMU hielt länger stand - bis auch diese Wesenheit besiegt war. Sie wurde von der eigenen Schöpfung »übernommen«, die sich seither VATROX-VAMU nennt. Die beiden anderen Triumvire flohen mit dem Vamu der Vatrox, suchten ein Versteck vor VATROX-VAMU. Schließlich trafen sie auf die Anthurianer, die - zweifellos ebenfalls zur Zeit der Ersten Hyperdepression - das Polyport-Netz errichtet hatten und den Vatrox samt ihren Geistwesen Hilfe und Zuflucht boten. Sie traten in die Dienste der Anthurianer, doch die Furcht von VATROX-VAMU blieb und wurde zur Haupttriebfeder der weiteren Handlungen. In einer Sterneninsel, die heute von ihren Bewohnern Hathorjan genannt wird, errichteten die Triumvire eine Zuflucht. Wie wir inzwischen wissen, wurde dieser Teil der verbrämten Geschichte von ES bestätigt.
Auf Wanderer erfuhr Perry Rhodan, dass sich in Andromeda sechs Hibernationswelten befinden, auf denen die Kämpfer der Frequenz-Monarchie die Jahrmillionen überdauert haben. (PR 2522) In der Vatrox-Kosmogonie klingt das wie folgt: Lange suchten wir im Schutz, den uns die Anthurianer gewährten, einen neuen Weg. Schließlich fanden wir ihn. Nicht mehr länger ging unser Vamu in der Gemeinschaft auf. Nicht mehr länger waren wir auf den Schutz der Anthurianer angewiesen. Unsere Stunde kam. Wir schüttelten die schützenden Hände der Anthurianer ab. Sie waren zu Fesseln geworden. Aus Dienern wurden Herren. (PR 2529) Es muss also zu einem Putsch gekommen sein, einem Aufstand, oder wie immer man es bezeichnen will. Die Frequenz-Monarchie entstand - und diese wurde in den nachfolgenden Hyperdepressionsepochen zur »Plage«.
Die Frequenz-Monarchie ist eine zikaden-oder auch heuschreckenartige Zivilisation, die ausschließlich zu Zeiten einer Hyperdepression im Kosmos auftritt - und mithilfe ihrer Technologie entlang des Polyport-Netzes die Völker parasitär ausbeutet. (PR 2522) Natürlich bedarf es noch vieler weiterer Informationen, um Licht ins Dunkel zu bringen - aber ein Anfang ist gemacht
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