Andro-Beta


Kommentarnummer: 1651

Heftnummer: 2527

Erschienen: 01.01.1970

Betrifft die Begriffe:

   

   

Autor:

Rainer Castor

Erster Teil:

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Als die Terraner am 2. Juli 2402 alter Zeitrechnung mit dem Geheimsatelliten TROJA vom Schrotschuss-Sonnentransmitter zum Beta-Dreieck vorstießen, rückte die Andromeda vorgelagerte Satellitengalaxis Andro-Beta erstmals ins Blickfeld. Hier trafen die Terraner auf die planetengroßen Mobys und die mit zwei Rüsseln ausgestatteten Twonoser, die sich selbst Cothogron nannten. Ein weiterer markanter Schauplatz war das Tri-System mit seinem Planeten Gleam, dessen Mond Siren bis zu seiner Vernichtung der Steuerung der Mobys diente (PR 233 ff.). Nach der Auswahl Gleams als Stützpunktwelt meldete sich ES und verkündete seine schon an anderer Stelle erwähnte Orakelaussage. Auf Gleam selbst wiederum kam es zur Wiederbegegnung mit dem Kugelwesen Harno. Und von hier aus brach dann die CREST III Anfang Januar 2404 nach Andromeda auf, nachdem mit Power Center eine Basis von beachtlicher Ausdehnung geschaffen worden war. Andro-Beta - M 32 oder NGC 221 in den terranischen Katalogen, bei den Lemurern Ygloa genannt - ist eine elliptische Zwerggalaxis des Typs dwarf E2 (dE2). Als Hauptdurchmesser werden rund 4000 Lichtjahre genannt, Ausläufer erreichen jedoch bis zu 8000 Lichtjahre Durchmesser, während die größte Dicke etwa 3800 Lichtjahre beträgt. Das Zentrum von Andro-Beta ist vom Zentrum Andromedas etwas mehr als 75.000 Lichtjahre entfernt und befindet sich knapp 55.000 Lichtjahre oberhalb der Andromeda-Hauptebene.
 
Bis zum Solsystem sind es 2,13 Millionen Lichtjahre. Insgesamt umfasst die Kleingalaxis drei Milliarden Sonnenmassen. Etwa 400 Millionen Sterne befi nden sich in einem Durchmesser von 1000 Lichtjahren, während das eigentliche, schnell rotierende Kerngebiet mit einer Sternendichte von 145 Sonnen pro Kubiklichtjahr rund 100 Millionen Sonnenmassen umfasst. Im Gegensatz zu Andro-Alpha und anderen Andromeda vorgelagerten Kleingalaxien gibt es im eigentlichen Kern von Andro-Beta ein Schwarzes Loch von 2,8 Millionen Solmassen und einem Schwarzschild-Durchmesser von etwa 16,5 Millionen Kilometern. Es befindet sich in einer »ruhigen« Phase und zieht kaum Staub oder Gas an - es gibt somit auch keine Akkretionsscheibe aus heißem Plasma. Seine Existenz wird als Beweis dafür gesehen, dass Andro-Beta früher größer war und Sterne an Andromeda verloren hat; heute ist die Satellitengalaxis somit nur noch der elliptische Kern der früheren kleinen Galaxis. Die letzte direkte Interaktion mit Andromeda geschah vor etwa 130 Millionen Jahren. Weiterer Effekt dieser Interaktion war, dass in Andro-Beta zwar Planetarische Nebel vorhanden sind und vereinzelt Supernovae aufflammen, es aber keine Interstellare Materie, keine Gaswolken, Staubfahnen oder neutralen Wasserstoff gibt, auch keine offenen Sternhaufen oder Kugelsternhaufen. Neben den Mobys als »Superwächter« waren bis 2402 die Twonoser das von den Meistern der Insel für Andro-Beta eingesetzte Wachvolk.
 
Ihre Niederlage im Kampf gegen die Terraner war für die MdI Anlass, sie auszurotten - in Wirklichkeit aber wurden Anfang 428 NGZ dank der Hilfe der Zeitgänger rund 20 Milliarden Twonoser via Zeitversetzung gerettet (PR 1204, 1210). In der für Jahrhunderte quasi verwaisten Kleingalaxis siedelten sich seit etwa 3580 vermehrt Tefroder an, sodass im Herbst 427 NGZ von den insgesamt rund 500 Milliarden Andro-Tefrodern schon fünfzig Prozent hier lebten - eine Entwicklung, die den Maahks durchaus recht war (PR 1195). Die Ankunft der Twonoser, welche von Maahks und Tefroder in den nachfolgenden Jahrhunderten betreut wurden, war allerdings auch ein Grund, weshalb es wiederum vermehrt zu einer Rücksiedlung vieler Tefroder nach Andromeda kam. Die Twonoser wiederum breiteten sich nicht nur in Andro-Beta aus, sondern viele waren seither als »Vagabunden« in Andromeda selbst anzutreffen - eine Entwicklung, die sogar rund 1000 Jahre nach ihrer Rettung andauert, weil sie keine neue Kultur und richtige Heimat gefunden haben. Im Gegensatz dazu waren jene Twonoser, die in Andro-Beta heimisch geworden waren, etwas erfolgreicher. In ihrer »Abgeschiedenheit« verpassten sie allerdings den Anschluss an die allgemeine technologische Entwicklung, was durch den Hyperimpedanz-Schock noch verstärkt wurde. Zwar hatten für die Raumfahrt in dem eng begrenzten Bereich der Zwerggalaxis Lineartriebwerke vollkommen ausgereicht, doch selbst diese wurden nach dem Schock durch eher schlechte Transitionstriebwerke ersetzt ... Anfang 1463 NGZ leben Tefroder noch auf insgesamt 138 eher dünn besiedelten Welten; Maahks unterhalten nur neun Stützpunktplaneten, und die Twonoser haben insgesamt 464 Welten in 421 Sonnensystemen besiedelt.


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