| MIKRU-JON |
Kommentarnummer: 1644 Heftnummer: 2520 Erschienen: 01.01.1970 |
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Am 17.Januar 1463 NGZ, 10.15 Uhr Standardzeit Terrania, sind Rhodan & Co. An Bord der dreigeteilten MIKRUJON vom Polyport-Hof ARTHANOK in Diktyon/Centaurus A aus durch den Transferkamin gestartet. Die Ankunft beim Polyport-Hof NEO-OLYMP im Stardust-System erfolgt nach einer Reisezeit von 247 Minuten. Leider lässt die pure Flugzeit keinen Rückschluss auf die tatsächlich zurückgelegte Distanz zu - schon die acht Minuten für die Entfernung GALILEO-ITHAFOR über 38.479 Lichtjahre sowie die 65 Minuten ITHAFOR-Markanu über rund 12,4 Millionen Lichtjahre ergeben keinen Zusammenhang, der sich per simplem Dreisatz berechnen ließe.
Für das extrem weit entfernte Gebiet der »Fernen Stätten« muss das umso mehr berücksichtigt werden. Während sich nun Rhodan und seine Begleiter vor Ort kundig machen, wenden wir unsere Aufmerksamkeit jenem bemerkenswerten Schiff zu, das dank Zerlegung für Transporte durch die Transferkamine perfekt geeignet ist. Ariel Motrifis sprach von MIKRU-JON wie von einem Lebewesen. Und tatsächlich war, sobald der Halbspur-Changeur die Bodenschleuse durchschritten hat, ein deutliches Gefühl von Unwohlsein zu spüren gewesen. Ob das Schiff lebendig ist, bleibt vorerst offen - das Innere ist jedenfalls bemerkenswert variabel und anpassungsfähig. MIKRU-JON hat eine sich nach oben verjüngende Obelisken-Grundform; die bronzefarbene Außenhülle weist Ornamente auf. Die Höhe misst 73 Meter, die Basisfläche 31 Meter Kantenlänge. Bei 24 und 48 Metern Höhe ist die Hülle leicht eingekerbt. Das Schiff kann entlang dieser umlaufenen Einschürungen in einen Passagier-, einen Techno- und einen Antriebsblock geteilt werden. Im oberen Drittel befinden sich die Kommando- und Unterkunftssektion. Im mittleren Energieversorgung, Lebenserhaltung und allgemeine Technik und im unteren die Triebwerke sowie die Zugangsschleusen. Im übertragenen Sinn kann vielleicht sogar von einer »modernen Version« der alten STARDUST gesprochen werden - »dreistufig, raketenähnlich«, genutzt zum Aufbruch ins Unbekannte …
Schon die Sublicht-Beschleunigung ist bemerkenswert - bis zu 1280 Kilometer pro Sekundenquadrat leistet das unbekannte Feldtriebwerk trotz erhöhter Hyperimpedanz. Beim Hyperraumflug wird im Normalfall ein eher geringer Überlichtfaktor von etwa einer Million erreicht; das entspricht einer Geschwindigkeit von rund 1,9 Lichtjahren pro Sekunde. Laut Auskunft von MIKRU-JON sei zwar durchaus mehr möglich, aber es bedarf einer Anpassung der Konfiguration, die noch aus der Epoche geringeren Hyperwiderstands stammt. Wirklich überragende Werte dürfen vom unbekannten Hyperraum-Antrieb, dem möglicherweise ein dem »vektoriert-modifizierten Dimetrans-Modus«vergleichbares Prinzip zugrunde liegt, nicht erwartet werden - schließlich war das Schiff vor allem für Flüge in Kyon Megas ausgelegt, sodass die geringe Größe der Satellitengalaxis nie bessere Werte erfordert hat. Ein zweiter Aspekt der Einschränkung ergibt sich durch die Energieversorgung. Neben »Kompaktmeilern« mit hohem Leistungsausstoß kann (Hyper-)Energie durch Sonnenzapfung sowie die Anzapfung der »galaktischen Gravitationsfelder« gewonnen werden, wobei die jeweilige Zapfdistanz maximal zehn Lichtjahre beträgt.
Weil Sonnen im Leeraum zwischen den Galaxien Mangelware sind, ist eine Überbrückung intergalaktischer Entfernungen aus eigener Kraft deshalb grundsätzlich nicht möglich! Über militärische Waffensysteme verfügt MIKRU-JON nicht, lediglich die Defensivschirme vergleichbar den HÜ-Schirmen verdienen Erwähnung. Im Fall eines Konfliktes - für den die MIKRU-JON nicht gebaut wurde - verlässt man sich besser auf die stark minimierte Ortersignatur einschließlich der Orterdämpfersysteme und die ziemlich konkurrenzlose Sublicht-Beschleunigung, zumal Raumschiffsverkehr mit einer Orterreichweite von 1000 Lichtjahren erfasst werden kann. Mit Mikru, der »Verkörperung« des Schiffes in Gestalt der von Prallfeldern imitierten stofflichen Festigkeit einer holografischen Hülle, kommt ein weiterer überraschender Aspekt ins Spiel. Eine Melange aus mentalen Elementen, die vor Jahrzehntausenden die Piloten dieses Schiffes ausgezeichnet haben, ohne dass noch Details erinnert würden. Wer immer MIKRU-JON steuerte, konnte sein Bewusstsein mit dem Schiff verschmelzen und dadurch erheblich besser navigieren. Je häufiger das geschah, umso intensiver wurde das auf das Schiff übertragene mentale Echo oder der hyperphysikalische Abdruck. Als Gesamtheit und somit mehr als die Summe der Teile formte sich mit der Zeit ein »mentaler Pool« mit eigener Persönlichkeit - Mikru
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