Zwischenbilanz Hathorjan


Kommentarnummer: 1643

Heftnummer: 2519

Erschienen: 01.01.1970

Betrifft die Begriffe:

   

   

Autor:

Rainer Castor

Erster Teil:

Weitere Teile:

            



Unter dem Strich kann sich das bislang Erreichte durchaus sehen lassen - insbesondere wenn wir die im vorliegenden Roman geschilderten Ergebnisse einbeziehen. Ein erster Reaktivierungsversuch des Holoin- Fünfecks scheiterte zwar, aber es wäre auch etwas zu optimistisch gewesen, einen Erfolg ganz ohne Probleme und Rückschläge zu erwarten. Schon beim Flug nach Thirdal kam es nach der Beobachtung des Raumgefechts zwischen Tefrodern und Gaids zu einer ersten Konfrontation mit den Walzenraumern dieser weitgehend humanoiden Wesen. Vom ansonsten sehr menschenähnlichen, wenngleich sehr breitschultrigen Äußeren der Gaids weicht neben der blaugrünen Hautfarbe eigentlich nur der Kopf ab. eben mal faustgroß und haarlos, die Gehör- und Geruchsöffnungen vergleichsweise winzig, gibt es auf der Vorderseite ein großes rötliches Facettenauge. Als die CREST III in die verbotene Zone Andromedas vorstieß, wurde am 6. März 2404 erstmals ein Raumer der Gaids entdeckt. Es war von einem tefrodischen Wachschiff aufgebracht und wrackgeschossen worden. Überlebende wurden keine gefunden.
 
Untersuchungen des Wracks ergaben, dass die Technologie der Gaids verblüffende Ähnlichkeit zur terranischen aufwies. Interessant war zum damaligen Zeitpunkt die Erkenntnis, dass die Gaids selbst zur Herrschaftszeit der Meister der Insel erbittert und bis zum letzten Atemzug kämpften - und im Gegensatz zu unzähligen anderen Völkern nicht erbarmungslos ausgerottet wurden. Fest steht, dass die Gaids auf zahlreichen Welten Andromedas beheimatet waren und ein kleines Sternenreich aufgebaut hatten. Ihre wiederholten Versuche, Handelsbeziehungen mit Völkern innerhalb der verbotenen Zentrumszone aufzubauen, führten zu ständigen Konflikten mit den damals als Zentrumswächter eingesetzten Tefrodern. Obwohl sich die Gaids nie ergaben, schienen die MdI in ihnen keine ernsthafte Gefahr zu sehen. Durchaus möglich, dass sie diese Wesen nur deshalb unbehelligt ließen, um die permanente Wachsamkeit der Tefroder anzustacheln. Auch in der Gegenwart gelten die Gaids als ein energisches Volk, das viele Hundert Sonnensysteme beherrscht und neben den Maahks und Tefrodern als eine der maßgeblichen Spezies von Andromeda genannt wird. Guckys Expedition zur Heimatwelt der Charandiden bescherte - neben einem weiteren Angriff der Gaids - vor allem die bedrückende Erkenntnis, dass dieses Volk stirbt. Nachdem die »Munteren« 1312 NGZ im Nukleus der Monochrom-Mutanten aufgegangen waren, fehlte den zurückgebliebenen »Verholzten« die Kommunikation mit ihnen, der Input aus der »wirklichen Welt«.
 
Der Mausbiber erfuhr nur vage Eindrücke - visualisiert als fiktives Netz mit hellen Punkten, das Andromeda durchzieht. Befremdlicher waren die Eindrücke von Bewusstseinen, die körperlos durch Andromeda streifen. zielgerichtet zu bestimmten Punkten, die Gucky zwar »sah«, aber nicht genau definieren konnte - letztlich in den Eindruck eines »stellaren schwarzen Wirbels « mündend, in dem Gucky eine Dunkelwolke vermutete. Die Expedition der Haluter bescherte weitere Erkenntnisse über die Gaids, die bis vor rund einem Jahr mit den Tefrodern in friedlicher Koexistenz lebten. Seither wurden viele Gaid-Überfälle auf Tefrodergebiet bekannt, die anscheinend völlig willkürlich durchgeführt wurden. Mal zogen sich die Gaids wieder zurück, mal besetzten sie den eroberten Planeten. Die Tefroder wiederum kämpfen nur um Systeme, die sich lohnen, evakuierten ansonsten die betroffenen Welten. Bislang sind vierzehn Konfl iktherde bekannt - um sechs kämpfen die Tefroder wegen eigener Bedürfnisse, aus den anderen haben sie sich zurückgezogen oder wurden verdrängt. Die Räumung weiterer Systeme steht bevor. Im Gegenzug wurden mittlerweile drei Hauptwelten der Gaids erfolgreich angegriffen und verwüstet. Nach neuesten Meldungen gehe das fortan aber nicht mehr, weil die Gaids »plötzlich« mit »verblüffend umfangreichen Militärkapazitäten« ihre Welten schützen können.
 
Hinzu kommt, dass sie etwas zu suchen scheinen; in einigen Systemen haben sie automatische Stationen zurückgelassen. Leider lässt sich kein System beim Vorgehen der Gaids erkennen. Auf Multika wurde herausgefunden, dass die Frequenz- Monarchie Versuche mit Multiduplikatoren der MdI vorantreibt. Und die Ortungen beim Sternhaufen Bengar und der Hades-Dunkelwolke haben eindeutig bestätigt, dass die Frequenz-Monarchie überaus aktiv ist - im Gegensatz zu den in der Milchstraße gewonnenen und via Polyport-Funk von Perry Rhodan übermittelten Erkenntnissen, sogar überaus massiv mit ihren Schlachtlicht- Raumschiffen …


Alle Seiten, Datenbanken und Scripte © PR & Atlan Materiequelle (1997 - 2019)