| Operation Hathorjan |
Kommentarnummer: 1641 Heftnummer: 2517 Erschienen: 01.01.1970 |
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Atlan hat am 18.Januar 1463 NGZ von Bostich und Bull auf Aurora, dem Hauptsitz des Galaktikums, einen klar umrissenen Auftrag erhalten. Es sind Daten über die Frequenz-Monarchie, ihre Welten und Truppen in Andromeda zu sammeln.
Grundlage sind die Auswertungsergebnisse des erbeuteten »Kartentanks« (PR 2503). Zwei markierte Punkte gehören zum offenen Sternhaufen Bengar und sind nur 4500 Lichtjahre von Tefrod entfernt. Es handelt sich um eine unregelmäßige Ballung von 1350 Sternen in einem Gebiet von nur 26 Lichtjahren Durchmesser; das Sternhaufenzentrum befindet sich 222 Lichtjahre oberhalb der Andromeda-Hauptebene.
So weit, so schlecht - denn Andromeda liegt nun mal nicht gleich um die Hausecke, sondern ist 2,2 Millionen Lichtjahre entfernt. Mit 150.000 Lichtjahren Durchmesser allein bei der sichtbaren Spiralstruktur und 400 Milliarden Sonnen in diesem Bereich ist es die mit Abstand größte Sterneninsel der Lokalen Gruppe. Selbst wenn es keine Beschränkung durch die Hyperimpedanz-Erhöhung geben würde, fliegt man da nicht »mal einfach hin« und haut in einer Situation auf den Putz, die derzeit noch insgesamt unklar ist. Aktuelle Nachrichten gibt es nicht aus Andromeda. Zwar ist dank der Sonnentransmitter im Leerraum und der vorgelagerten Satellitengalaxis Qoor die verbliebene Lücke bis zum Andromedarand auf etwa 500.000 Lichtjahre reduziert, doch die zu überwinden erfordert beträchtlichen logistischen Aufwand und vor allem Zeit. Mit dem derzeit von normalen Schiffen maximal erreichbaren Überlichtfaktor von 2,2 Millionen sind es 84 Tage - das ist die reine Flugzeit, ohne Orientierungsstopps, Wartungs- und Umbaupausen.
Vom akonischen Schaltmeister Morkat tan Ra-Hor erfährt Atlan beim Zhaklaan-Trio, dass drei Handelskonvois der Mehandor-Springer überfällig seien. Die neuesten Nachrichten aus Andromeda sind fast ein ganzes Jahr alt. Eine Information, die keinen Anlass zu Optimismus gibt - kombiniert mit dem noch groben Wissen über die Frequenz-Monarchie lässt es vielmehr Schlimmes befürchten. Leider muss deshalb damit gerechnet werden, dass potenzielle Verbündete wie Tefroder, Maahks und andere Andromedavölker - auf die grundsätzlich gebaut wird - kaum oder gar nicht zu helfen in der Lage sein werden. Oder, schlimmer noch, vielleicht selbst »auf Seiten« der Frequenz-Monarchie stehen, unabhängig davon, ob es freiwillig oder gezwungen ist. Im schlechtesten Fall sind die Galaktiker sogar ganz auf sich allein gestellt. Atlan als Expeditionsleiter der Operation Hathorjan ist zwar die JULES VERNE zugeteilt, aber das allein heißt leider nicht viel. Der Hantelraumer könnte dank Metaläufer-Aggregaten die Strecke nach Andromeda problemlos sogar ohne Sonnentransmitter in kurzer Zeit zurücklegen - aber gewonnen ist damit allein leider wenig. Aufklärung an sich ist zwar wichtig, doch damit ist es eben nicht getan. Ziel der »Vorwärtsstrategie« ist es, die Frequenz-Monarchie möglichst früh und möglichst empfindlich zu treffen. Gegen ganze Flotten von Schlachtlichtern hat jedoch nicht einmal die JULES VERNE den Hauch einer Chance.
Zweites Ziel der Operation Hathorjan ist deshalb die Herstellung einer schnellen Verbindung via Sonnentransmitter, um in kurzer Zeit starke Flottenverbände aus derMilchstraße nach Andromeda verlegen zu können - sowie, als weiterer Aspekt, die Errichtung entsprechender Nachschubstützpunkte. Atlans Plan B setzt - sollte das mit den Sonnentransmittern nicht funktionieren - auf den Einsatz des Situationstransmitters der Stoßimpuls-Generator-Plattform ZEUT-80. Mit einem ÜL-Faktor von 15 Millionen dauert der Flug vom Zhaklaan-Dreieck bis nach Chemtenz am Andromedarand nur 12,2 statt fast 84 Tage ! Nicht das Optimale, aber immerhin ...
Bis zum Eintreffen der Galaktikumsflotte ist die Gewichtung der Aktivitäten deshalb klar geregelt. Zuerst ist der Nachschub sicherzustellen, sprich. die Verbindung via Sonnentransmitter herzustellen oder - sollte das nicht umzusetzen sein - die Plan-B-Verbindung via ZEUT-80 abzusichern. Aufklärung vor Ort läuft zwar parallel, hat bis auf Weiteres allerdings eine untergeordnete Priorität; vor allem sollen Konfrontationen möglichst vermieden werden, solange noch keine Unterstützung eingetroffen ist. Es gilt, möglichst viele Informationen zu sammeln, ohne sich selbst in Gefahr zu begeben. Verbunden mit diesem Punkt ist, dass Kontakte zu möglichen Verbündeten erst dann erfolgen, wenn Klarheit darüber herrscht, ob sie als Freund oder Feind einzustufen sind. Die Konfrontationen mit den Gaids belegen, dass frühere Daten in dieser Hinsicht nicht unbedingt für die Gegenwart gelten …
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