| Stardust-Chroniken (4) |
Kommentarnummer: 1635 Heftnummer: 2511 Erschienen: 01.01.1970 |
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Es gibt insgesamt fünf »nichtmaterielle« Städte auf dem Kontinent Aumark des Planeten Katarakt, von denen jede einen individuell dominierenden Farbton aufweist; im Sprachgebrauch der Erforscher ergaben sich daraus ihre Namen. Bronze-Stadt, Amethyst-Stadt, Meergrün-Stadt, Malven-Stadt, Perlweiß-Stadt. Letztere ist auch als »Prymtuor die Herrliche« bekannt. Für Ortungsgeräte sind die Städte nicht vorhanden. Sie emittieren keinerlei energetische Streustrahlung, die Massetaster erfassen keinerlei künstliche Materialstruktur. Vorhanden sind die Städte allein für das menschliche Auge und für Kameras. Es handelt sich jeweils um ein verschachteltes Konglomerat auf einer exakt kreisförmigen Grundfläche von 3,5 Kilometern Durchmesser aus wunderbar elegant designten Türmen. Die höchsten ragen etwa 180 Meter auf. Die zahllosen kleinen und großen Fenster, die sich bis zu den Turmspitzen ziehen, sind nicht durchsichtig. Dennoch wirken die Städte keineswegs etwa verfallen, sondern absolut intakt. Beim Eindringen entsteht der subjektive Eindruck, man gehe wie durch ein Gebiet intensiver, überlagerter Schatten, in denen es schwerfällt, sich zu orientieren. Hinzu kommt der Eindruck, dass die Städte in undefinierbarer Weise attraktiv wirken. Besucher und Erforscher beginnen sich etwas von der Stadt zu »versprechen«, wollen unbedingt ins Innere gelangen, erhoffen sich die Erfüllung innerster, nie genannter Wünsche - fast eine Art immaterielle Venusfalle ... Vom Bewohner Khaltaaquee hatten Bull & Co. seinerzeit erfahren, dass Prymtuor von Wesen gebaut worden sei, »die länger als die Sonne leben«. Auch wenn keiner der Bewohner je einen dieser Erbauer kennengelernt habe (PR 2437). Ein Hinweis, der zu denken gab. »Wesen, die länger als die Sonne leben« - mit diesen Worten wurde während des Galaktischen Rätsels in der Milchstraße vor langer Zeit ES verklausuliert umschrieben. Auch nach mehr als hundert Jahren steht die Frage unbeantwortet im Raum. Hat ES diese Stadt erbaut?
Prymtuor die Herrliche, hieß es weiter, sei zeitlos. Wer hier lebe, sei zwar nicht unsterblich, aber sehr langlebig. Sehen könne man Prymtuor an vielen Orten, zu verschiedenen Zeiten. Auch wenn Prymtuor gar nicht vorhanden sei. Dies werde als »Prymtuors Schatten« bezeichnet. Dieser Schatten betreffe insgesamt 321 Aufenthaltsorte, die zusammengenommen die »Schleife« bilden und der Reihe nach aufgesucht würden. Prymtuor könne ausschließlich an einem der 321 Orte der Schleife existieren. Die Stadt sei nicht fähig, an Orte zu reisen, die nicht zur Schleife gehören. Ist Prymtuor an einem der Orte angekommen, ändere sich für den Betrachter von außen gar nichts. Allerdings könne die Stadt, wenn sie tatsächlich vor Ort weile, bestimmte Schattenschleusen öffnen, die eine Verbindung zwischen der eigentlichen Stadt und dem jeweiligen Planeten herstellen - beispielsweise, wann immer neue Bewohner gefunden werden müssten, um Verstorbene zu ersetzen. Denn Prymtuor die Herrliche wolle stets bewohnt sein, und deshalb sende die Stadt über die immateriellen Schattenfelder, an jeder ihrer Stationen, einen permanenten Lockruf aus. Wie im vorliegenden Roman nachzulesen ist, erscheint Anfang 1463 NGZ zwar nicht Prymtuor, sondern »nur« die Amethyst-Stadt. Doch was sie dann »entlässt«, ist offenbar der Auftakt einer ganzen Reihe weiterer Ereignisse, deren Folgen noch gar nicht abzusehen sind und hier nur grob angesprochen werden sollen. Da melden beispielsweise die Raumüberwachungen und Orbitstationen der Planeten Zyx, Aveda, Trondgarden und Katarakt übereinstimmend das »plötzliche Erscheinen« riesiger Nebelkuppeln von rund 2650 Kilometern Durchmesser und einer Zenithöhe von rund 100 Kilometern. Wenig später folgt passend dazu wie die »berüchtigte Faust aufs Auge« eine Nachricht aus der »Halle der 1000 Aufgaben« in der Stardust-Felsennadel. Nahe der schon bekannten achteckigen »Kartusche« mit der Darstellung von Atlantis/Talanis leuchtet nun eine, die überdies ihr Aussehen leicht verändert hat. Verbunden damit ist die mental wahrnehmbare Botschaft. »Die Tore der Vier Himmel wurden geöffnet!«
Das Phänomen des »goldenen Funkenregens«, wie es in der Anfangszeit im Stardust-System mehrfach vorgekommen, aber seit Jahren nicht mehr aufgetreten ist - wenngleich es inzwischen 3119 offiziell registrierte Personen gibt, die davon getroffen wurden -, scheint sich abermals zu manifestieren. Doch diesmal sind die Funken nicht golden, sondern von einem schmutzigen dunklen Braun, wirken irgendwie ... krank. Das und die damit verbundene Materialisation bleiben, wie der Roman zeigt, nicht die einzige Überraschung …
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