Stardust-Chroniken (3)


Kommentarnummer: 1634

Heftnummer: 2510

Erschienen: 01.01.1970

Betrifft die Begriffe:

   

   

Autor:

Rainer Castor

Erster Teil:

Weitere Teile:

            



Die Fortentwicklung im Stardust-System wird in den Romanen exemplarisch an einer Reihe von Personen und ihrer Nachkommen geschildert. Sie zeigen die Irrungen und Wirrungen, Erfolge und Niederlagen vor dem Hintergrund der »großen Entwicklung« auf, die sich unter dem Strich durchaus sehen lassen kann. Ein markanter Punkt war beispielsweise die unter der maßgeblichen Führung von Administrator Timber F.Whistler, allerdings in Übereinstimmung über sämtliche Parteigrenzen hinweg erfolgte Gründung der Union der Stardust-Planeten - auch Union of Stardust-Planets (USP) oder kurz Stardust-Union (SU) - am
1. Januar 1350 NGZ. Durchaus erwähnenswert auch, dass in dieser Zeit, trotz aller Schwierigkeiten und Probleme, die der Aufbau mit sich brachte, sämtliche Bewohner des Stardust-Systems die Spielregeln der Demokratie befolgten. Die Stardust-Union ist ein demokratischer Rechtsstaat auf der Basis freier, gleicher und geheimer Wahlen, es gilt strikte Gewaltenteilung. Neben der ausführenden Exekutive und der gesetzgebenden Legislative gibt es die Judikative sowie als »vierte Gewalt« die Medien in ihrer Beobachtungs- und Kontrollfunktion.
 
Seit der Fertigstellung des Großrechners CREST auf dem gleichnamigen Aveda-Mond am 1.Januar 1349 NGZ sorgt dessen Programmierung dafür, dass die Interessen aller Bürger im gleichen Maße bei der Verwaltung berücksichtigt werden. Die Parlamente und die in ihnen vertretenen Parteien und Gruppierungen sind bei Weitem nicht so formalistisch geprägt wie in unserer Gegenwart, weil der gesamte »Verwaltungskram« und alles Formaljuristische von CREST erledigt wird - genau wie im Solsystem durch NATHAN. Ihre Sitzungen und Debatten erinnern mehr an den Senat des antiken Rom; es geht temperamentvoll zu, es wird leidenschaftlich um Grundsätzliches gerungen und debattiert, um zu einer Mehrheitsentscheidung zu kommen - die Ausführung und die rechtliche Korrektheit bleiben CREST überlassen. Timber F. Whistler, mehrfach als Administrator wiedergewählt, erfuhr am 2. Juni 1377 NGZ im wahrsten Sinne des Wortes »am eigenen Leibe«, dass das Schicksal mitunter recht sonderbare Wege beschreitet. Dieser Tag stand nämlich für den Absturz des Gleiters an der Flanke des Goor-Tafelbergs der Großinsel Candall auf Katarakt, der ihn wie sein weiteres Leben komplett über den Haufen warf. Duncan Legrange hatte zwar die besten Mediker des Systems einfliegen lassen, aber sie konnten Whistlers Körper nur zum Teil retten.
 
Ein Großteil - das Skelett, wichtige Organe wie Leber, Lunge, Milz - wurde durch robotische Komponenten ersetzt; Muskeln, Fleisch, Haut und dergleichen waren genetische Rückzüchtungen. Whistlers Gehirn war zum Glück unverletzt. Jahrzehnte später hat er sich mit seinem Schicksal abgefunden und tauscht noch vorhandene, aber versagende echte Körperteile gegen mechanische oder auch versagende mechanische durch neue aus. Das Äußere des Roboterkörpers bekam durch genetisch aufbereitete alte Zellen seines menschlichen Körpers »Fleisch und Haut«, verfügt somit auch noch/ wieder über die Indochimi-Hautrezeptoren. Mehr denn je gleicht Whistler somit jenem legendären USO-Spezialisten Sinclair Marout Kennon, der vor mehr als 2600 Jahren ebenfalls einen Robotkörper erhalten hatte und ihn so hasste, dass er ihn nur als »Vollprothese« umschrieb. Auch Whistler mag seinen Robotkörper nicht besonders - aber er hat unbestreitbare Vorteile. Die wenigen informierten Mediker und Robotiker, die allesamt in Whistlers Diensten beziehungsweise denen der Whistler-Stardust & Co. stehen, schätzen seine Lebenserwartung - sofern das Gehirn mitspielt - auf mindestens 1000 Jahre ...
 
Je mehr Zeit allerdings vergeht, desto rätselhafter will der Unfall erscheinen. Diverse Anschuldigungen und ebenso vehemente Unschuldsbeteuerungen gab es inzwischen, vermeintliche Beweise ebenso wie ein Rätselraten über die Motive. Es kann also durchaus sein, dass in diesem »Fall« noch längst nicht das letzte Wort gesprochen ist und weitere Überraschungen einkalkuliert werden müssen. Auch auf anderem Gebiet sind die Erfolge bestenfalls solche der kleinen Schrittchen. Obwohl sich in den letzten Jahrzehnten immer wieder Wissenschaftler, aber auch viele andere Personen an den 1000 Aufgaben versucht haben, ist jene eine, die die Suchenden »dem Ziel näher bringt«, nicht gelöst worden. Andere beschäftigen sich nach wie vor mit der Atlantis-/Talanis-Thematik und suchen intensiv nach dem inzwischen auch »Unsichtbare Insel (im Nebeldom)« genannten Gebilde. Neuer Höhepunkt ist dann die Entdeckung des Polyport-Hofes, von dessen Existenz wir bereits seit PR 2500 wissen


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