Hypersenke ?


Kommentarnummer: 1629

Heftnummer: 2505

Erschienen: 01.01.1970

Betrifft die Begriffe:

   

   

Autor:

Rainer Castor

Erster Teil:

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Beim Flug an Bord der MIKRU-JON vom Planeten Markanu zum Polyport-Hof PERISTERA kam es nach knapp 2700 Lichtjahren zu einem offenbar lokal begrenzten Phänomen. Dabei wurde für kurze Zeit die erhöhte Hyperimpedanz auf einen Wert gesenkt, wie er etwa jenem vor dem Hyperimpedanz-Schock entsprach. Vereinfachend wurde von »Hypersenke« gesprochen, wobei allerdings völlig unklar bleibt, ob es sich um ein natürliches Phänomen handelte oder ob es auf künstlichem Weg herbeigeführt wurde. Beides erscheint ebenso denkbar wie möglich. Die Terraner und andere Völker arbeiten schließlich seit mehr als einem Jahrhundert daran, die Folgen des erhöhten Hyperwiderstands mit technischen Mitteln zu vermindern. Leider kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht geklärt werden, was tatsächlich hinter der »Hypersenke« steckte. Dass eine Erhöhung des Hyperwiderstands bevorstehe, erfuhr Perry Rhodan am 28.Mai 1312 NGZ an Bord der SOL, als der Roboter Cairol III. mitteilte. Die Hohen Mächte haben entschieden, das Leben an sich darüber hinaus in einer wirksamen Weise einzuschränken. (...)
 
Der hyperphysikalische Widerstand wird im gesamten Universum erhöht. (PR 2199) Technische Probleme sowie eine erhöhte Anzahl von immer stärkeren Hyperstürmen als Nebenwirkung wurden in der Tat eine ganze Weile beobachtet, bis es dann in der Nacht vom 10.auf den 11.September 1331 NGZ um 2.28 Uhr (Terrania-Standard) mit einem letzten, heftigen Schub zur endgültigen Erhöhung der Hyperimpedanz kam. Der Hyperwiderstand als solcher war seit Langem bekannt; der Fachbegriff der Wissenschaftler lautet »hyperphysikalische Impedanz«, kurz »Hyperimpedanz« (Impedanz. »verstricken, hemmen«; in der konventionellen Technik der »frequenzabhängige Widerstand« eines Bauteils oder Systems, gemessen in Ohm, zum Beispiel als Angabe bei Lautsprechern). Es handelt sich hierbei nicht um eine Konstante, sondern um einen von vielen hyperphysikalischen Randbedingungen abhängigen Wert. Lokal erhöhte oder stark schwankende Werte fanden sich stets in Gebieten hoher Sternendichte, verbunden mit den für Bereiche wie das Galaktische Zentrum typischen Hyperstürmen - wobei unter dem Begriff »Sternendichte« diverse Faktoren einfl ießen. erhöhte Gesamthyperstrahlung der Sonnen und Gesamtgravitation der Sternenballung ebenso wie die mit ihren Bewegungen und Aktivitäten verbundenen Veränderungen.
 
Im sternenarmen Leerraum zwischen den Galaxien wiederum wurde und wird folglich ein geringerer HI-Wert beobachtet. Ehe die Sternenfenster-Verbindung nach Tradom abbrach, wurden von dort vergleichbare Veränderungen gemeldet, und auch die Messungen im Bereich der »Fernen Stätten« mit dem Stardust-System bestätigten die Hyperimpedanz-Erhöhung. Ob sich daraus aber tatsächlich eine universumsweite Veränderung ableiten lässt, bleibt mangels ausreichender Referenzdaten ebenso umstritten wie die Frage offen, wie eine Manipulation diesen Ausmaßes überhaupt bewerkstelligt werden könne - von der Fragwürdigkeit hinsichtlich des Warum ganz zu schweigen. Ob es sich also wirklich um eine Manipulation der Kosmokraten handelt, ist und bleibt Streitpunkt unter den Experten.
 
Es gibt durchaus Wissenschaftler, die auch mehr als 131 Jahre nach dem Hyperimpedanz-Schock die Ansicht vertreten, dass die Erhöhung der Hyperimpedanz »nur« eine gewaltige Naturkatastrophe sei, die »alle paar 100 Millionen Jahre« auftrete und absolut nichts mit einer Manipulation der Kosmokraten zu tun hat. Unter Umständen seien diese Hyperimpedanz-Fluktuationen »natürliche Ausgleichsprozesse« der Kosmonukleotide, unter anderem als Reaktion auf exotische Gebilde wie Negasphären, Materiequellen und -senken und dergleichen. Nach Ansicht anderer Wissenschaftler könne nicht einmal ausgeschlossen werden, dass der jetzige erhöhte Wert das eigentliche »natürliche Niveau« darstelle, während die verringerte Hyperimpedanz einen besonderen Zustand darstellte, der allerdings die Ausbreitung des »Lebens an sich« im Kosmos begünstigt habe. Vor dem Hintergrund des von der Frequenz-Monarchie wiederholt erwähnten Zeitalters der Vierten Hyperdepression erscheinen die Annahmen dieser Wissenschaftler plötzlich gar nicht mehr so weit hergeholt …


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