Das Polyport-Netz - Bestandsaufnahme


Kommentarnummer: 1627

Heftnummer: 2503

Erschienen: 01.01.1970

Betrifft die Begriffe:

   

   

Autor:

Rainer Castor

Erster Teil:

Weitere Teile:

            



Während sich die Ereignisse rings um das Distribut­Depot ITHAFOR im vorliegenden Roman dramatisch zuspitzen, fassen wir an dieser Stelle die bisher gewonnenen Informationen zusammen.
 
Die Halbspur-Changeure haben laut Ariel Motrifis im Laufe ihrer Tätigkeit seit etwa 75.000 vor Christus rund 250 Polyport-Höfe und Distribut-Depots in verschiedenen Galaxien erkundet. Auf Dauer verwalten und nutzen konnten die Changeure aber nur 150. Hierbei wurden von ihnen jene Polyport-Höfe in interstellaren Krisen- oder Kriegsgebieten in der Regel geschlossen - auf Zeit oder dauerhaft-, um Kriege nicht über das Polyport-Netz zu verbreiten.
 
Das Polyport-Netz ist ein Relikt einer tiefen Vergangen­heit, geschaffen wurde es vom moralisch hochstehenden, heutzutage vermutlich ausgestorbenen Volk der Anthurianer. Das Netz erstreckt sich über minimal elf Galaxien, die teils nur mit drei oder vier Höfen erschlossen sind, aber stets ein Distribut-Depot als intergalaktischen Knotenpunkt aufweisen, in anderen sind es deutlich mehr. Die Milchstraße gehört zu den kaum erschlossenen Galaxien, die benachbarte Sterneninsel Andromeda/Hathorjan ist deutlich besser ausgestattet - Ariel Motrifis erwähnt 22 Polyport-Höfe.
 
Zahlreiche Routen ließen sich mit den Mitteln der Changeure schlicht nicht mehr in Betrieb nehmen, andere stellten Sackgassen dar. Viele Polyport-Höfe und Distribut-Depots waren schon vor dem Auffinden durch die Halbspur-Changeure zu einem nicht geringen Teil beschädigt - oder eben vollständig verloren. Sie wurden durch einen technologischen Einfluss, der den Halbspur-Changeuren bis heute unbekannt ist, teils verändert, teils unbrauchbar gemacht. Welche Katastrophe das Polyport-Netz traf, mit welchen Hintergründen, ließ sich nie ermitteln. Die Spuren aus der Vergangenheit sind - wenn überhaupt vorhanden - längst ausgelöscht und verschwunden. Von der Frequenz-Monarchie wird nach diesen Verlorenen Höfen mit großer Intensität gesucht.
 
Einige Polyport-Höfe liegen derart weit entfernt von allem Bekannten, weit jenseits der Lokalen Galaxiengruppe, dass die Halbspur-Changeure niemals Koor­dinaten ermitteln konnten. Sie haben nie versucht, dort weitere Höfe zu finden und zu eröffnen, auch niemals Nachforschungen dieser Art angestellt. Es muss davon ausgegangen werden, dass das StardustSystem mit dem Polyport-Hof NEO-OLYMP genau in diese Kategorie fällt.
 
Nach Ariel Motrifis' Erinnerung ist es etwa 50 Jahre her - also Ende 1412 NGZ oder Anfang 1413 NGZ ? -, dass es via Polyport-Funk zum Kontakt kam. NEO­OLYMP wurde damals als voll funktionsfähig angezeigt, wenngleich sich keine Transferkamin-Verbindung herstellen ließ. Die Changeure versuchten zwar, den Stardust-Terranern über Funk eine Anleitung zukommen zu lassen, wie sie den Hof »aktivieren« können. Sie hätten gern mehr über diesen »fernen Hof« erfahren und die Menschen in den Kreis der Nutzer-Völker und damit die Halbspur-Domäne aufgenom­men. Doch obwohl alle Systeme »grünes Licht« zeigten, kam,der Kontakt nicht zustande. Es hat, allen Gegebenheiten zum Trotz, nicht funktioniert.
 
Seither traten die Stardust-Terraner allerdings kaum mehr über Funk in Erscheinung. Mit Ausnahme jenes Hilferufs von Stuart Lexa im Auftrag von Administrator Whistler, den Perry Rhodan und seine Leute am 6.Januar 1463 NGZ aufgefangen haben. Über den Zustand von NEO-OLYMP ist den Changeuren nichts bekannt. Es müsse davon ausgegangen werden, dass er - wie so viele andere - von den Truppen der Frequenz-Monarchie überrannt wurde.
 
Wichtigstes Instrument zur Beherrschung der Polyport-Höfe sind die Geräte, die man Controller nennt. Jene der Klasse A gewähren zwar »nur« einen begrenzten Zugriff auf die Polyport-Höfe, gestatten aber jederzeit die Umprogrammierung von Transferkaminen auf neue Ziele. Auch die Aktivierung und Desaktivierung von Transferkaminen ist mit Controllern Klasse A möglich, nicht aber die technische Manipulation von Polyport-Höfen, nicht deren Verlegung an andere Standorte und auch keine Einflussnahme bezüglich der Steuerrechner, von denen die Changeure zu wissen glauben, dass sie dezentral in den Decks aus Formenergie verbaut sind.
 
Ein Controller Klasse B ermöglicht das Manipulieren der Steuerrechner, gibt Einblick in technische Vorgänge der Höfe und gestattet eine Verlegung. Die Changeure hatten nur ein einziges Exemplar. Über die Controller Klasse Ckonnten selbst die Changeure nur spekulieren; sie glaubten, dass sie Zugang zu den legendären Handelsstemen ermöglichen …


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