| Mitten in die Verwicklung |
Kommentarnummer: 1626 Heftnummer: 2502 Erschienen: 01.01.1970 |
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Jahrzehntelang war es nicht gelungen, den Polyport-Hof GALILEO zu aktivieren. Zwar konnten trotz aller Schwierigkeiten viele Schäden beseitigt werden, doch ein Kern des Problems war die Tatsache, dass die Techniker und Archäologen schlicht und einfach kein zentrales Steuerhirn finden konnten. Das alles ändert sich am 3. Januar 1463 NGZ, als sich eine Reihe von Schaltungen im Polyport-Hof, die man bisher weder ansprechen noch beeinfl ussen konnte, plötzlich aktivieren. Hierzu gehört unter anderem ein Schaltpult auf einem kreisrunden, zehn Meter durchmessenden und nur fünf Zentimeter hohen Podest, das in orangefarbener Schockfarbe gekennzeichnet ist und keine originäre Technologie des Polyport-Hofs ist - sondern später eingebaut wurde. Und zwar nicht von den Konstrukteuren des Hofes selber, sondern von Inhabern einer fremden Technologie. Wird die Pult-Schaltung berührt, steigt im selben Moment eine Holoprojektion auf - das Bild eines kleinen dunkelhäutigen Humanoiden, eines Halbspur-Changeurs. Das Holo scheint zunächst »nur« eine Aufzeichnung zu sein, die bei Betätigung der Schaltung jedes Mal in identischer Form abgespielt wird.
Doch dann verwandelt sich die optische Botschaft in eine intensive mentale Vision. Der Changeur, der sich als Ters Richarge vorstellt, heißt in der Sprache der Mächtigen die Besucher an Bord des Hofes willkommen. Er werde sich bemühen, den geehrten Passagieren Sinn und Zweck der Polyport-Höfe ein wenig näherzubringen, denn bei ihnen handelte es sich wie beim Polyport-Netz insgesamt um Relikte einer tiefen Vergangenheit - geschaffen vom moralisch hochstehenden, heutzutage ausgestorbenen Volk der Anthurianer.
Gezeigt werden idealisierte Wesen (die für Menschen beispielsweise wie die Sieben Mächtigen aussehen), die in einer Mischung aus Güte und Strenge auf den Betrachter blicken. Laut Ters Richarge ließen diese Anthurianer das Polyport-Netz zurück, und die Halbspur-Changeure nahmen es in den erreichbaren und erhaltenen Teilen vor rund achtzig Jahrtausenden - um etwa 75.000 vor Christus - in Besitz. Ein Transportsystem, das intergalaktische Entfernungen in Minutenschnelle überwindet und den Direktkontakt zwischen Zivilisationen ermöglicht, die ansonsten Jahre der Reise benötigen würden, um einander zu begegnen. Seither stehe das Netz geeigneten und moralisch genügend hochstehenden Völkern zur Verfügung. Allerdings ausschließlich zu friedlichem Handel, der der Verständigung dient - und aufgrund sehr begrenzter Kapazitäten niemals für den Massenbetrieb, sondern ausschließlich für den Verkehr in begrenztem Rahmen. Wer sich umsieht, erkennt schnell, dass die letzte Bedingung den vorhandenen Einrichtungen geschuldet ist. Unter der 1420 Meter durchmessenden, kreisrunden »Sichthaube«, die aus einem transparenten, hochfesten Material gefertigt ist, befindet sich das sogenannte Transferdeck - eine Halle von 102 Metern lichter Höhe, deren »Haupteinrichtung« aus dem Kreuz aus vier blassen, energetischen Röhren von je fünfzig Metern Durchmesser und 610 Metern Länge besteht.
Diese im Jargon der Techniker als Transferkamine bezeichneten Gebilde verlaufen dicht über dem Boden des Decks, treffen sich jedoch nicht, sondern münden auf einen »freien Platz« im Mittelpunkt der Station von rund 200 Metern Durchmesser. Nach etwa ab 580 Metern verblassen die Röhren, als führten sie von da an durch den Hyperraum weiter. Letzteres dürfte mit großer Sicherheit nicht den Tatsachen entsprechen, denn einem rein fünfdimensionalen Sachverhalt wären die Techniker und Wissenschaftler der Menschheit trotz Hyperimpedanz-Erhöhung längst auf die Spur gekommen. Zumindest ansatzweise, aber nicht einmal das ist der Fall. Stattdessen wird angenommen, dass diese »Transportröhren« auf einer »sechsdimensionalen Basis« konstruiert sind - wobei allerdings schon unklar ist, ob es sich noch um Dakkar- beziehungsweise Hypersexta-Halbspur-Phänomene (die Dakkarzone oder Hypersexta-Halbspur ist energetisch »zwischen« der fünften und der sechsten Dimension angesiedelt und somit dem Halbraum »zwischen« dem Standarduniversum und dem fünfdimensionalen Hyperraum vergleichbar) oder um tatsächlich sechsdimensionale handelt ... Was aber mit der Aktivierung der Anlage und der wohlklingenden Ansprache des Halbspur-Changeurs so positiv begonnen hat, entwickelt sich schnell zu einem Albtraum. Notrufe aus dem ganzen Netz des Polyport-Funks werden empfangen - darunter die bemerkenswerten aus dem Stardust-System! -, gefolgt vom aggressiven Vordringen der Truppen der Frequenz-Monarchie …
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