LFT-BOXEN


Kommentarnummer: 1614

Heftnummer: 2490

Erschienen: 01.01.1970

Betrifft die Begriffe:

   

   

Autor:

Rainer Castor

Erster Teil:

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In den Jahren bis zum Hyperimpedanz-Schock von 1331 NGZ wurde von der LFT das 1450 Lichtjahre von Hayok entfernte Malby-System mit Rumal als Gegengewicht zur arkonidischen Präsenz im Hayok-Sternenarchipel militärisch hochgerüstet und zu einem beachtlichen Stützpunktsystem ausgebaut. Gleichzeitig diente das System auch als Ablenkung vom »Projekt Praetoria«. Hier war damals nämlich eine Gesamtflotte von insgesamt 50.000 von den Posbis gelieferten, stark modifizierten »Fragmentraumern« stationiert. Äußerlich handelte es sich um »glatte« 3000-Meter­Würfelraumer, die neben den Plasmakomponenten der Biopositroniken auf eine menschliche Minimalbesatzung ausgelegt wurden. In perfekter Modulbauweise können sie jederzeit an die jeweils aktuellen Hy­perimpedanz-Bedingungen angepasst werden. Die Schiffe trugen die Bezeichnungen LFT-BOX-00.001 bis LFT-BOX-50.000, was die ursprüngliche Posbi-Herkunft verdeutlichte - in der LFT-Flotte wurden sie als Raumschiffe der QUASAR-Klasse geführt. Der offizielle Gattungsbegriff lautete »Omni-Ultraschlachtschiff für multiplen Einsatz«.
 
Der Hyperimpedanz-Schock und die nachfolgenden Ereignisse reduzierten die Zahl; zu Beginn der TRAITOR-Invasion waren noch rund 38.000 LFT-BOXEN vorhanden und in der 1.bis 20.Mobilen Kampfflotte (MKF) zusammengefasst. Eine ganze Reihe weiterer Einheiten floss darüber hinaus in Sonderbauten ein - dienten beispielsweise dem Aufbau der MOTRANS­Plattformen. Nach dem Vorbild von PRAETORIA können sich die LFT-BOXEN bei Bedarf zu größeren »Kampfblöcken« zusammenkoppeln und in dieser Direktsynchronisation ihre Schlagkraft erhöhen oder mobile Stützpunkte formen. Eine Sonderform stellen die sogenannten LFT-Doppel-BOXEN dar, bei denen an eine leistungsfähige LFT-BOX eine sogenannte Leer-BOX angekoppelt ist.
 
Viele QUASAR-Raumer können überdies in kleinere Module zerlegt werden. Neben einem 2000-Meter­Würfel der Kern-BOX gibt es insgesamt 152 ringsum angeordnete 500-Meter-Würfel - als Modul-BOXEN umschrieben -, die eigenständig, wenngleich mit nur geringer Reichweite manövrieren können. Die grundsätzliche Modulbauweise erstreckt sich von den Aggregaten bis zu den Schiffen selbst. Die Raumer sind auf diese Weise leicht zerlegbar und aufgrund der Normung von Modulgrößen und -formen überaus flexibel an neue Bedingungen oder Anforderungen anzupassen. Bei Flutung mit dem sogenannten Interkonnekt­Feld verschmelzen die Module quasi zu einem einzigen Bauteil. Hinzu kommen aus Redundanz- und Sicherheitsgründen rein mechanische »Schraubverbindungen« vergleichbar den Koppelmechanismen bei der SOL und der JULES VERNE. Neben Gravotron­Feldtriebwerken verfügen die 500-Meter-Würfel über je einen eher leistungsschwachen Hawk II - ausgelegt für Kurzetappen bis maximal ein Lichtjahr und einer Gesamtreichweite von maximal 1000 Lichtjahren. Die menschliche Besatzung einer LFT-BOX ist mit rund 200 Personen gering, ergänzt wird sie durch mehrere zehntausend Roboter - sowohl Posbis als auch gewöhnliche Mehrzweck- und Kampfroboter. Die fünf autarken und variabel schaltbaren biopositronisch­hyperinpotronischen Großrechner-Netzwerke im Logik-Programm-Verbund (LPV) samt Kontracomputer-Segment fungieren in der Kern-BOX als »Standard-Hauptrechner« (siehe PRK 2489). Die Gesamtmasse des Plasmazusatzes entspricht mit rund 5300 Kubikmetern dem des Plasmakommandanten eines klas­sischen Fragmentraumers der Posbis.
 
Der eigentliche (Haupt-)Plasmakommandant befindet sich allerdings in einer Kugel von 70 Metern Außendurchmesser im Zentrum der Kern-BOX. 70 Zentimeter starke Panzerwände aus Ynkelonium-Terkonit­Verbundstahl sowie zwei hermetisch abriegelbare Zugänge machen die Kugel zu einer autarken Einheit; die Energieversorgung stellen vier Fusionsreaktoren sicher - plus zwei weitere als Notreserve.
 
Die ebenfalls aus Ynkonit-Panzerstahl gefertigte Innenkugel mit 60 Metern Durchmesser birgt in ihrem Volumen von rund 113.000 Kubikmetern das ursprünglich von der Hundertsonnenwelt stammende Zellplasma des Plasmakommandanten. Mehr noch als bei den Fragmentraumern reicht diese nervenähnliche Masse aus, um echte Intelligenz zu entwickeln. Umgeben ist dieser Kern von den obligatorischen Ver­ und Entsorgungseinrichtungen, die das Überleben des Zellplasmas gewährleisten, sowie von exakt 1.048.576 Bioponblöcken, deren vernetzte Balpirol­Halbleiter-Ausläufer das Plasma durchziehen und die synthoorganischen Verbindungseinheiten zwischen organischen Nervenbahnen und positronisthen Leitern darstellen


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