Metaläufer-Modifikationen (II)


Kommentarnummer: 1611

Heftnummer: 2487

Erschienen: 01.01.1970

Betrifft die Begriffe:

   

   

Autor:

Rainer Castor

Erster Teil:

Weitere Teile:

            



Von den im Bordjargon »Golfball« genannten Gebilden wurden je drei pro Kugelzelle gefunden. Es handelt sich stets um eine weißlich beige Sphäre von 13,5 Metern Durchmesser, deren Oberfläche von runden Kuhlen wie bei einem Golfball übersät ist - wodurch der Name auf der Hand liegt. Die insgesamt 128 Vertiefungen, die je 85 Zentimeter durchmessen (bei einem Golfball Dimple genannt), erreichen in ihrem Zentrum eine Tiefe von 25 Zentimetern. Je vier sind an den beiden Polen angeordnet sowie über die restliche Oberfläche verteilt in sieben Ringen zu 11, 18, 20, 22, 20, 18 und 11 Dimples. Das Material der Kuhlen ist dünkelgrau und fein gerastert, sodass sich - ähnlich wie bei einem Insektenfacettenauge - Tausende »Einzelmodule« ergeben. Funktion unbekannt, Aktivie­rung noch nicht gelungen. Die gängige Vermutung lautet, dass die »Golfbälle« ähnlich wie die »Fußbälle« Generatoren sein könnten, während die Kuhlen wohl »Antennenschüsseln« von multifunktionellen Projektoren sind, die möglicherweise gezielt Hyperstra hlung fast des gesamten Spektrums bis zu extre­mer Intensität emittieren (und/oder empfangen !) können. Auch bei den »Golfbällen« dürften »Lautareen-Erweiterungen« vorliegen.
 
Anstelle der vier früheren Metagrav-Einschubmodule mit ihren 90 Metern Durchmesser und ebenfalls 90 Metern Höhe wurden ähnlich wie bei den Einschubmodulen der Hyperzapfer vier neue Aggregate verbaut - in Form von jeweils zwei an den Spitzen verbunde­nen Kegeln mit einem Basisdurchmesser von 90 Metern und einer Höhe von 45 Metern, deren Oberflächen wie poliertes Chrom spiegeln. Funktion unbekannt, Aktivierung noch nicht gelungen.
 
Metaläufer-Modifikation gibt es bei den Hyperraumspürern, deren terranische Variante bislang seit dem Hyperimpedanz-Schock nicht eingesetzt werden konnte und die nun eine Reichweite von etwa 500 Lichtjahren abdeckt. Angemessen werden kann ein sich näherndes Raumschiff, sofern sich die JULES VERNE im Standarduniversum aufhält, sowie die Verfolgungaufgenommen, sobald das Hantelschiff selbst auf Überlichtgeschwindigkeit beschleunigt (wobei hier jedoch eine Entfernungsangabe im konventionellen Maßstab keinen Sinn mehr ergibt).
 
Ebenfalls modifiziert wurden die Libro-Orter genannten Halbraumspürer - Aggregate, mit denen andere Raumschiffe im Linearraum geortet und angepeilt werden können. Die maximale Erfassungsweite reicht
bis zu etwa 800 Lichtjahren. Die Anmessungkann auf zweifache Weise erfolgen. vom Standarduniversum aus zur Erfassung sich annähernder oder entfernender Fremdschiffe sowie dann im Halbraum selbst bei der Verfolgung. Wie vor dem Hyperimpedanz-Schock arbeitet der Halbraumspürer nur mit scharfer Bündelung zufriedenstellend auf einer aktiven Echoreflexbasis - er strahlt also aktiv Tasterimpulse aus, die reflektiert und aufgefangen werden. Eingesetzt werden »zwischendimensionale Libroflex-Impulse«, zu deren Erzeugung ein Wandler erforderlich ist, durch den vierdimensional stabile Impulse der »neutral-energetischen Zustandsform von Ultra-Neutrantos« angepasst werden - es handelt sich um Quintronen in einem schmalen Bereich von plus/minus 22 Kalup im VLF-Band des hyperenergetischen Spektrums bei 9,983 Megakalup.
Zu erwähnen ist schließlich noch der »Weiße Saal«. Nur etwa 40 Meter von der Hauptzentrale der JV-1 auf Deck 11-1 entfernt, war er als Ausweichkonferenzraum gedacht und erreichte etwa zehn mal zehn mal 4,5 Meter lichte Innenmaße. Seit der Modifikation durch die Metaläufer ist der gesamte Saal von einem weißen Licht erfüllt, das zwar nicht blendet, aber alle Konturen verwischt und verschwimmen lässt - ohne dass eine Lichtquelle erkennbar wäre. Körper oder Personen im Raum weisen aber bis zu fünf Schatten unterschiedlicher Richtung auf. Haben sich die Schotten geschlossen, fällt die Orientierung schwer, die Zugänge sind kaum zu finden, alles wird von dem wei­ßen Licht beherrscht. Sofort mit Betreten des Weißen Saals stellt sich überdies der Eindruck ein, die Umgebung sei »lebendig«; mitunter scheint sogar ein fernes Raunen und Wispern hörbar - was aber auch nur das Produkt überreizter Sinne sein kann ...
 
Seit Kurzem ist bekannt, dass der Weiße Saal ein Instrument ist, mit dem Personen von »gewisser Persönlichkeitsstruktur« kosmische Ereignisse aus subjektiver Warte beobachten können. Der Weiße Saal liefert jedoch keine präzisen Daten, sondern Vorstellungen, Verständnis, kosmischen Einblick. Ob damit alle Funktionen abgedeckt sind, bleibt abzuwarten. Eine vage Vermutung geht sogar so weit, in dem Raum eine Art »Dimensionstor« zu sehen - mit einer »gewissen Ähnlichkeit« zu den aus Tradom bekannten AGLAZAR­Aggregaten …


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