Die neue »JULES VERNE« (4)


Kommentarnummer: 1607

Heftnummer: 2483

Erschienen: 01.01.1970

Betrifft die Begriffe:

   

   

Autor:

Rainer Castor

Erster Teil:

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Bei der ersten praktischen Erprobung des Hawk-III-Prototyps zeigten sich leider unerwartete Probleme. Schon das erste Manöver lief aus dem Ruder, zwar nur um eine Kleinigkeit, aber immerhin. Die JULES VERNE änderte während des laufenden Manövers durch den Linearraum ihren Kurs - und materialisierte an einer Position im Standarduniversum, die zwar einigermaßen mit den anvisierten Koordinaten identisch war, aber eben nicht vollständig. Insbesondere nicht vollständig genug, um standardmäßig damit zu arbeiten. Perry Rhodan entschied somit völlig richtig, wenngleich zur Enttäuschung von Wissenschaftlern und Ingenieuren, dass der Prototyp vorläufig Prototyp bleiben soll - egal, ob der Fehler nun am Prototyp selbst oder an der hyperphysikalischen Nähe der entstehenden Negasphäre liegt ... (PR 2479) Mit einem funktionstüchtigen Hawk III wäre gewährleistet worden, dass auch das Mittelteil der JULES VERNE über eine eigene Überlicht-Tauglichkeit verfügt - was ohne das Trafitron-Überlicht-Triebwerk nicht der Fall wäre.
 
Beim Gesamtschiff könnte er die Hawk II der Kugelzellen entlasten. Simulationen waren davon ausgegangen, dass beim Überlichtfaktor-Standard eine Verbesserung auf einen Wert von bis zu etwa 1,32 Millionen beziehungsweise beim Notfall-Maximum sogar bis rund 1,45 Millionen zu erreichen sein müsste. Zu berücksichtigen ist hierbei, dass beim übergroßen Hawk III der JULES VERNE nicht nur das schon erwähnte Hyperkavitator-Modul in den Prototyp integriert ist, sondern auch das sogenannte Conchal-Modul, das auf Erkenntnissen aus dem Jahr 2810 alter Zeitrechnung basiert. Seinerzeit wurde das von Sonja Conchal entwickelte und als experimentelles Zusatzteil für die terranischen Lineartriebwerke konzipierte Aggregat zwar erfolgreich getestet. Diese Erkenntnisse flossen aber nicht in die Serienproduktion ein, weil in dieser Zeit die Entwicklung der Waring-Konverter bereits begonnen hatte und mit diesen letztlich bessere Ergebnisse erzielt wurden. Nach dem Hyperimpedanz-Schock wurde das Conchal-Prinzip von einem Wissenschaftler der Waringer-Akademie wieder »ausgegraben«. Sonja Conchal beschrieb es damals wie folgt. Es hat mich vier Jahre gekostet, das Gerät zu konstruieren, und noch viel länger, die theoretische Vorarbeit zu leisten. Eine entbehrungsreiche Zeit war das. Ich hatte keine staatliche Unterstützung (...) Wir bewegen uns im Linearflug zwischen Einsteinraum und Hyperraum, in einer Halbraumzone. Das Conchal-Aggregat unternimmt nun den Versuch, unseren Fortbewegungsimpuls zu verstärken. Konventionelle Triebwerke scheinen in dieser Hinsicht kaum mehr entwicklungsfähig (...) Meine Erfindung versucht, die »Gezeitenkräfte« des fünfdimensionalen Raumes für die Fortbewegung der HARDEN FAST [EX-3321] zu nutzen. Sie sind mit Hyperstürmen vertraut, nicht wahr? Darin kommt es zu ähnlichen Phänomenen. Im Grunde fünfdimensionale Gewalten wirken auf unsere vierdimensionale Existenz ein. Aber selbst im relativen Ruhezustand ist der Hyperraum aktiv.
 
(TB 289) Dass damals der Vergleich mit Hyperstürmen bemüht wurde, passt nun wie die berüchtigte Faust aufs Auge - seit dem Hyperimpedanz-Schock haben diese an Stärke und Anzahl deutlich gewonnen, sodass ein »relativer Ruhezustand« weitaus seltener sein dürfte, während die »Gezeitenkräfte« zugenommen haben.
 
Es gibt Strömungen, die in verschiedene Richtungen laufen (...) Das Conchal-Aggregat beinhaltet zwei wichtige Komponenten. Zunächst einmal die Messstation [der sogenannte Conchal-Taster], die in Erfahrung bringt, ob die jeweilige Strömung des fünfdimensionalen Kontinuums mit unserer Bewegung gleichgerichtet werden kann - was in zwölf Prozent aller Fälle gegeben ist. Es handelt sich um einen rechnerischen Wert. Zum Zweiten ist der Vortrieb zu nennen. Wir hängen uns dabei mit einer Art fünfdimensionalem »Haken« an die Gezeitenkräfte und lassen uns mitziehen ... (TB 289) Das Conchal-Modul des Hawk III erzeugt in Abhängigkeit von den angemessenen Umgebungsbedingungen eine »riesige gleitschirmförmige Ausstülpung« der äußeren Feldhülle, die die »Gezeitenkräfte« einfängt und zur Steigerung des ÜL-Faktors verwendet. Unter den Bedingungen der erhöhten Hyperimpedanz liefert dieses Prinzip eine Verbesserung um rund zwanzig Prozent des Standardwerts. Die Leistungsaufnahme des Hawk III (einschließlich Hyperkavitation-Nutzung und Conchal-Ergänzung) ist allerdings extrem. Vier der fünf Daellian-Meiler des JV-Mittelteils sind notwendig, um ihn mit ihrer Standardleistung zu versorgen - mit etwa 2,7 mal 1017 Watt. Weil aber der Hyperzapfer der Metaläufer zur Verfügung steht, ist das nicht so tragisch


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