Die neue »JULES VERNE« (3)


Kommentarnummer: 1606

Heftnummer: 2482

Erschienen: 01.01.1970

Betrifft die Begriffe:

   

   

Autor:

Rainer Castor

Erster Teil:

Weitere Teile:

            



In der oberen Halle des JV-Mittelteils (vormals von Meiler-2 des Kontextwandlers beansprucht) befindet sich ein ebenfalls überdimensioniertes Aggregat von 250 Metern Durchmesser und 250 Metern Höhe, bei dem es sich um den Prototyp eines Hawk III handelt. Er wird intern aber noch nicht als ausgereift, sondern als eine Art »technologischer Hoffnungsträger« gehandelt. Er gestattet die dynamische Drei-Schalen-Feldprojektion des Halbraumfelds mit einem Innendurchmesser von 4800 Metern als Bereich des in sich abgeschlossenen Miniaturuniversums. Die äußere Feldhülle dient dazu, den vom Gesamtsystem erstellten Halbraumeffekt zu verstärken, ist an sich aber rein passiv. Die Wirkungsweise der beiden inneren Feldhüllen entspricht jener der dynamischen Zwei-Schalen-Feldprojektion eines Hawk II. Der Wechsel erfolgt beim Hawk III mit einer Frequenz von etwa zehn Megahertz. Versuche beim Hawk III mit HS-Howalgonium über Howalkrit bis zu Salkrit gab es bereits bei der USO. Es wurde eine dem »Grigoroff-Triebwerk« der JOURNEE vergleichbare Wirkung angestrebt - also nicht nur einen jederzeit unterbrechbaren Linearflug mit höchster Beweglichkeit einschließlich der gezielten Navigation im Halbraum, sondern auch einen stationären Halbraumaufenthalt als Schutz- und Tarnungsfunktion, am besten verbunden mit einer reduzierten Mindestübertrittsgeschwindigkeit.
 
Sprich. Im Idealfall wollte man quasi »aus dem Stand heraus« springen. Inzwischen sind beim Hawk III erste Erkenntnisse hinsichtlich der Hyperkavitation eingeflossen, die bei der Stoßimpuls-Generator-Plattform ZEUT-80 beobachtet wurden (PR 2397). Dort kam es durch die hyperphysikalische »Aufladung« des Prallschirms zu einem Phänomen auf Halbraumbasis, das zu einer lokalen Reduzierung der Hyperimpedanz führte. Betroffen war der Wirkungsbereich der im Standarduniversum stabilisierten Halbraumblase, die insofern nicht vollständig geschlossen war, da sie keine Versetzung in den Halbraum bewirkte. Kavitation ist vom lateinischen cavus - hohl - abgeleitet und bezeichnet die Bildung von Blasen in einer Flüssigkeit. Sie entstehen nicht nur, wenn die Flüssigkeit durch Energiezufuhr erwärmt wird, sondern auch, wenn der Druck in der Flüssigkeit stark absinkt. Die sogenannte Superkavitation kommt beispielsweise bei Torpedos zum Einsatz, die komplett in eine Luftblase eingehüllt sind, auf diese Weise keine Berührung mehr mit dem Wasser haben (somit fast jeder Reibungswiderstand aufgehoben ist) und Geschwindigkeiten von mehreren 100 Kilometern pro Stunde erreichen können. Heißt. Ähnlich wie die Luftblase bei Superkavitation die Berührung mit dem umgebenden Wasser verhindert und den Reibungswiderstand reduziert, entsteht beim Hawk III eine »Halbraumblase mit verringertem Hyperwiderstand«. Der Wirkungsgrad reicht zwar eindeutig nicht aus, um die mit dem Hyperimpedanz-Schock verbundene Erhöhung komplett auszugleichen, führt aber immerhin doch zu einer Leistungsverbesserung um »etliche Prozent« - zumal laut lemurischer Dokumentation der Effekt nicht nur im Standarduniversum, sondern auch beim Halbraumfeld des Lineartriebwerks erzielt werden kann. Klar ist allerdings auch, dass eine solche »aktive Hyperimpedanz-Reduzierung« Energie erfordert (Motto. »Von nix kommt nix!«), die an Bord von Raumschiffen normalerweise ohnehin knapp bemessen ist.
 
Beim Hawk-III-Prototyp haben sich die ersten praktischen Erprobungen als durchaus vielversprechend erwiesen - sofern erstens eine ausreichende Energieversorgung sichergestellt ist, und zweitens leistungsfähige Hyperkristalle wie Howalkrit oder gar Salkrit zum Einsatz kommen. Das »Hyperkavitator«-Modul erzeugt für die meist im Standarduniversum stabilisierte Halbraumblase eine Libratronen-»Halbraum-Strahlung« im Bereich zwischen einem und 21,88 Megakalup mit einer »Energiedichte« von - umgerechnet in konventionelle Einheiten - annähernd einer Million Joule pro Kubikmeter Feldvolumen. Interessant ist, dass es einen Intensitätspeak zwischen 1 bis 7214 Kalup gibt - in jenem Spektralband, dessen Hyperfrequenzen keine Entsprechung im Standarduniversum zu haben schienen und deren hier angesiedelte Halbraum-Wirkungen bislang technisch keine Anwendung fanden. Nun stellt sich also heraus, dass dieser Bereich bei der aktiven Reduzierung der Hyperimpedanz eine Rolle spielt. Die maximale Etappenweite ist beim Hawk III auf 800 Lichtjahre erhöht; die maximale Etappenanzahl im Sinne einer Gesamtreichweite des Aggregats aber noch unbekannt. Als Standard-Mindesteintrittsgeschwindigkeit für den Linearflug gelten die üblichen fünfzig Prozent der Lichtgeschwindigkeit


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