| Erranten, Paddler, Metaläufer (1) |
Kommentarnummer: 1589 Heftnummer: 2465 Erschienen: 01.01.1970 |
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Als Anfang Januar 2404 mit der neuen CREST III, dem ersten Ultraschlachtschiff der Galaxisklasse mit 2500 Metern Durchmesser, vom Stützpunkt Gleam in Andro-Beta aus der Sprung nach Andromeda selbst gewagt wurde, wurde im Randgebiet der Sterneninsel im Orbit einer kleinen roten Sonne ein riesiges metallisches Objekt geortet. Es erwies sich als eine Plattform, die bei einer Dicke von 32 Kilometern 96 Kilometer Durchmesser erreichte. Auf der »Oberseite« umgab ein 30 Kilometer breiter Ringgürtel aus Bauwerken aller Art eine 36 Kilometer durchmessende freie Fläche, welche Icho Tolot dazu veranlasste, die Plattform als »Werftinsel« einzustufen [PR 250). Wie sich herausstellte, handelte es sich um die KA-preiswert des Kosmischen Ingenieurs Kalak. Sein Volk war auch Paddler genannt worden, weil seine Angehörigen einst mit ihren Plattformen auf der Suche nach Aufträgen beständig das All durchstreiften. Anfängliche Missverständnisse wurden ausgeräumt, Kalak zu einem Freund und Mitstreiter im Kampf gegen die Meister der Insel.
Die besondere Fähigkeit der Paddler, die ihrem Job natürlich sehr zugutekam, war die des Strukturlaufens. Die hierzu paranormal erzeugten und stabilisierten Mikrostrukturfelder verwandelten ihre Körpersubstanz in eine strukturfeldgestützte Masse, die auf Menschen gasähnlich wirkte. Gleichzeitig schwächten sie vorübergehend den molekularen Zusammenhalt des zu durchdringenden Hindernisses, sodass das Diffundieren der gasähnlichen Körperkonfiguration erleichtert wurde. Andererseits fungierten sie als Datenspeicher, der das Informationsmuster der festen Strukturform des Körpers bewahrte. Somit war gewährleistet, dass aus dem strukturfeldgestützten Konglomerat wieder der Originalkörper entstand. Erst sehr viel später kam es an Bord der Kosmischen Fabrik MATERIA zur Begegnung mit den Erranten, durch die bemerkenswerte Zusammenhänge offenbart wurden - zusammengefasst in der Langen Überlieferung des Errantischen Almanach, aus dem nachfolgend zitiert wird.
Die Anfänge. Fern und vage blieben die ersten Berichte; es wurde von einer gewaltigen Katastrophe gesprochen, der unser Volk seine Entstehung verdanke. Was genau geschah, ließ sich zunächst nicht nachvollziehen, sogar die späteren Kontakte mit den Hathor halfen kaum weiter. Erst nach der Aufstiegsepoche gab es erfolgreiche Versuche einer Rekonstruktion. Das war, als unsere Vorfahren, gefördert und unterstützt von den Hathor, zu den Kosmischen Ingenieuren von Hathorjan geworden waren. Wir erfuhren von der letzten Großtat der legendären Porleyter. Ihnen gelang es zwar, das fürchterliche Wüten des Frostrubins zu bändigen, indem sie ihn mit einem Anker versahen. Aber sie erschöpften sich dabei so, dass sie sich von der kosmischen Bühne zurückzogen. Dieses geschah angeblich unmittelbar nach einer Heimsuchung Hathorjans, deren Sterne von einer Explosion erschüttert wurden, welche die Leuchtkraft von mehreren Milliarden Sonnen entwickelte - ein für die Hathor traumatisches Ereignis. Es muss eine Zeit des Umbruchs und der gewaltigen Veränderungen gewesen sein, in vielfacher Hinsicht. Noch während die Porleyter spurlos verschwanden, übernahm der Hathor Terak Terakdschan von ihnen den Grundgedanken eines Wächterordens. Er trat quasi ihr Erbe an und gründete im Auftrag der Hohen Mächte des Kosmos auf der Welt Khrat in der fernen Galaxis NorganTur den Orden der Ritter der Tiefe.
Es gab etliche Hathor, die sich von dieser neuen Aufgabe angesprochen fühlten. Das Gros ihres Volkes dagegen besiedelte weiterhin mit seinen riesigen Silberkugeln Abertausende Sauerstoffwelten und versuchte in Harmonie mit der Umwelt zu leben. Von den hathorischen Rittern der Tiefe erhielt später unser Volk erste Aufträge, mehr als eine unserer Werftinseln gelangte schließlich nach Norgan-Tur. Unsere Dienste waren geschätzt und gefragt, denn unsere technologischen Fähigkeiten und Kenntnisse standen bald denen der Porleyter wenig nach. Doch wen wollte das verwundern? Es glich einem Schock, als unsere Vorfahren erstmals in die Gewölbe unter dem Dom Kesdschan vordrangen und unter anderem die Steinerne Charta von Moragan-Pordh fanden. Sie mussten erkennen, dass die geistigen Ursprünge unseres Volkes bei ebenjenen Porleytern lagen, die unter anderem in Hathorjan den Frostrubin beobachtet hatten, um seinen Kurs zu bestimmen. Diese Beobachter wurden von der Explosion förmlich zerfetzt, und aus ihren Bewusstseinsfragmenten, die mit primitiven hominiden Lebewesen verschmolzen, entstanden dann wir, die Erranten, bekannt als die Kosmischen Ingenieure ... [PR 1923)
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