Welt im Leerraum


Kommentarnummer: 1583

Heftnummer: 2459

Erschienen: 01.01.1970

Betrifft die Begriffe:

   

   

Autor:

Rainer Castor

Erster Teil:

Weitere Teile:

            



Im Frühjahr 2114 nach Christus wurde die Zentralwelt der Posbis erstmals von Menschen betreten - damals gelangten Perry Rhodan, Atlan und Fellmer Lloyd, vom Zentralplasma wegen der sogenannten Hass-Schaltung um Hilfe gebeten, zur Hundertsonnenwelt (PRK 2065). Die Position dieser Welt befindet sich, 311.625 Lichtjahre vom Solsystem und 289.412 Lichtjahre von Arkon entfernt, 63.704 Lichtjahre oberhalb der Milchstraßenhauptebene. Die Milchstraße selbst hat bei den Posbis die Kennung 00-101 101-01 (PR 131).
 
Genau wie bei anderen Posbiplaneten umkreist die isolierte Welt im Leerraum zwischen den Sterneninseln der Lokalen Gruppe keine eigene Sonne. Hauptkennzeichen sind vielmehr die ähnlich wie beim Saturn in einem Doppelring in einer Entfernung von etwa 100.000 Kilometern über dem Äquator positionierten 200 Kunstsonnen - ihnen verdankt die Welt ihren Namen (PR 144). Es ist ein erdähnlicher Sauerstoffplanet mit einer Schwerkraft von 1,13 Gravos, der jedoch im Gegensatz zu anderen Leerraum- oder Dunkelwelten wie Frago oder Everblack nicht »total verbaut« ist, sondern ein durchaus naturbelassener, blühender Planet mit ausgedehnten Meeren, Wäldern, Ebenen und Gebirgen - obwohl es Industrieanlagen, Werften, Raumhäfen und dergleichen von enormer Ausdehnung gibt. Wegen der Kunstsonnenbeleuchtung gibt es keinen Tag- und Nachtwechsel, nur an den eisfreien Polen selbst herrscht ewige Dunkelheit, umgeben von einer Zone der Dämmerung. Wie leistungsfähig die Atomsonnen sind, zeigt sich darin, dass die Durchschnittstemperatur bei rund 23 Grad Celsius liegt. Von den drei großen Hauptkontinenten verfügt einer über eine etwa 2000 Meter hohe Steilküste, hinter der das Land abfällt und in eine weite Ebene übergeht, die von Flüssen durchzogen und von riesigen Waldgebieten aufgeteilt ist - im Zentrum liegen die Anlagen des Zentralplasmas.
 
Insgesamt 80 Kuppeln von 20 Metern Höhe sind über einen Platz von etwa zehn Kilometern Durchmesser verteilt. Untergebracht ist die Masse des Zentralplasmas in Tanks, die subplanetarisch einen Zylinder von 40 Metern Durchmesser und 500 Metern Höhe bilden. Jeder verfügt über eine eigene Energie- und Klimaversorgung. Die früher vorhandenen, 200 Meter hohen Kuppeln wurden im Zuge des Umbaus bei der Rückkehr nach dem Ende der Monos-Diktatur nicht mehr verwendet - während der Dunklen Jahrhunderte waren Rijaal im Habuur-System zwischen Andromeda und Andro-Beta sowie Dongan als zweiter Planet des im Halo Andromedas gelegenen Halpora-Systems vorübergehend Exilwelten des Zentralplasmas gewesen. Umgeben und durchdrungen ist das Plasma von den obligatorischen Ver- und Entsorgungseinrichtungen, die das Überleben gewährleisten. Die semitransparent-blassbraun bis -bläulich gefärbte, nervenähnliche Masse ist mit insgesamt rund 50 Millionen Kubikmetern ausreichend groß, um echte Intelligenz zu entwickeln und damit die eigentliche »Seele« des Systems. Im Prinzip handelt es sich um eine amorphe Zellmasse, die jedoch zeitlich variable, extrem regenerative Binnenstrukturen im Sinne eines neuronalen Netzes ausbilden kann. Obwohl sich dieses Netz permanent verändert, überdauern mnemnotische Engramme, die ihm ein dauerhaftes Gedächtnis samt eigener Persönlichkeit verleihen.
 
Die Verbindung zwischen Plasma und den angeschlossenen Rechnern stellen Abermillionen Bioponblöcke sicher, deren vernetzte Ausläufer die Zellmasse durchziehen - Balpirol-Halbleiter genannte synthoorganische Verbindungseinheiten zwischen organischen Nervenbahnen und positronischen Leitern. Die Umsetzungvon organischen Impulsen in technisch nutzbare Symbolgruppen und umgekehrt erfolgt über die sogenannte Hypertoyktische Verzahnung. Vor allem bei Einzelposbis wird jedoch seit der Aktivieriing des Chronofossils Hundertsonnenwelt im Jahr 428 NGZ von einer »bionischen Vernetzung« gesprochen.
 
Zeitweise hatte es eine Umrüstung von den positronischen zur syntronischen Betriebsweise gegeben, doch bereits die KorraVir-Gefahr bedingte eine positronisch-syntronische Hybridtechnik. Weitere Umbauten fanden in den Jahren ab 1304 NGZ statt, ab etwa 1320 NGZ erfolgte dann in Vorbereitung auf die erwartete Hyperimpedanz-Erhöhung die komplette Zurückrüstung auf positronischen Betrieb. Stets aber war das Zentralplasma als biologisch lebender Bestandteil des Steuergehirns die zentrale Intelligenz und lenkende Instanz der Posbis. Kontaktstelle zum Zentralplasma ist unter anderem ein 20 Meter hoher, 15 Meter durchmessender Turm, während sich die Steuereinheit der Zentralpositronik in eiher Kuppel im Zentrum des Areals befindet - ein Gebäude aus flamingofarbenem Ynkonit von 250 Metern Höhe und 500 Metern Durchmesser


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