| Ritter-Mythos II |
Kommentarnummer: 1577 Heftnummer: 2453 Erschienen: 01.01.1970 |
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Das Symbol des auf Khrat um 2,2 Millionen Jahre vor Christus vom Hathor Terak Terakdschan gegründeten Wächterordens der Ritter der Tiefe waren zwei Hände auf silbrigem Grund, die eine stilisierte Flamme beschützten. Die Tatsache, dass sich die Ritter auf die Tiefe beziehen - jene n-dimensionale Schicht, die einerseits die Universen des Multiversums voneinander trennt und in der andererseits die Kosmonukleotide des Moralischen Kodes verankert sind -, wird meist so gedeutet, dass eine Wächterfunktion für den Moralischen Kode gemeint ist. Im weiteren Sinne lässt sich der Hinweis auf die Tiefe auch so interpretieren, dass nicht ein bestimmtes Universum gemeint ist, sondern letztlich das Multiversum als Wirkungsfeld insgesamt. Ob unter Umständen noch mehr dahintersteckt, bleibt eine unbeantwortete Frage.
Um 2,2 Millionen Jahre vor Christus war der Frostrubin - das seit 100.777.133 vor Christus in willkürlicher Bewegung umhervagabundierende Kosmonukleotid TRIICLE-9, in dessen verlassenem Einflussbereich nahe Behaynien längst eine Negasphäre entstanden war, die lange Zeit als die Machtbasis der Chaosmächte angesehen wurde - für die kataklysmische Explosion verantwortlich. Sie ereignete sich in Hathorjan/ Andromeda, der Heimat der Hathor, und wurde von terranischen Astronomen später als Supernova S Andromedae fehlinterpretiert. Porleyter, die als Beobachter anwesend waren, wurden von der Explosion förmlich zerfetzt - aus ihren Bewusstseinsfragmenten, die mit primitiven hominiden. Lebewesen verschmolzen, entstanden die Erranten, später bekannt als die Kosmischen Ingenieure.
Den Porleytern war es allerdings gelungen, den wieteren Kurs des Frostrubins vorauszuberechnen, sodass es dann zur Verankerung kam, nach der sich die Porleyter von der kosmischen Bühne zurückzogen. Es wird davon ausgegangen, dass die Ereignisse in Hathorjan maßgeblich dazu beitrugen, dass in jener Zeit - etwa 300.000 Jahre nach dem Beginn der Ausbreitung der Hathor und ihrem Aufstieg zur bestimmenden Zivilisation - gerade von einem Hathor die Idee des Wächterordens aufgenommen und umgesetzt wurde. Immerhin hatten in jener Zeit einige für sich die Unsterblichkeit erworben und bildeten die »Gilde der Meister«. Aus ihnen gingen unter anderem Terak und Sital aus dem Clan der Terakdschans und ihr Sohn Tuschnor hervor (ATLAN 823, ATLAN-Hardcover 16).
Khrat selbst war und ist ein Ort, von dem es heißt, er atme kosmische Geschichte und stelle einen Schnittpunkt universeller Ereignisse dar. Eine Umschreibung, die durchaus zu Recht bestehen dürfte - immerhin ist das Kosmonukleotid DORIICLE-1 als »Kern« des Kosmogens DORIICLE nur knapp 223.000 Lichtjahre von Khrat entfernt, und im Nebel Sraakenduurn begannen vor Jahrmilliarden die kosmokratischen Versuche einer Neukonstruktion des Virenimperiums (PR 1114). Die leuchtende Außenhülle des Doms Kesdschan besteht aus einem stählern wirkenden Material, von dem Eingeweihte vermuten, dass eine Kombination von Strukturon und Carit vorliegt, sodass der rein materiellen Substanz eine höhere Qualität innewohnt. Trotz der äußeren Schlichtheit der Kuppel - bei 71 Metern Grundflächendurchmesser 156 Metern hoch - gibt es also etwas, was jeden Besucher in eine besondere Hochstimmung versetzt. Hier erhielten die Ritter ihren psionischen Ritterschlag, verbunden mit der Übertragung oder Ausprägung der charakteristischen Ritteraura. Der während der Weihe erklingende »hallende Glockenton« des Doms soll von darauf sensibilisierten Wesen angeblich sogar im gesamten Standarduniversum wahrzunehmen sein. Sofern es eine Verbindung oder gar Verbundenheit mit dem natürlichen Psionischen Netz und den Kosmonukleotiden des Moralischen Kodes gibt, erscheint das nicht einmal als unwahrscheinlich. Die bei der Weihe übertragene paranormal-transpersonale Energie kehrte, sobald der Ritter starb, in den Dom zurück, sodass der Ritter zumindest bis zu einem gewissen Grad (oder gar vollständig?) nach seinem körperlichen Tod im Dom aufging.
Möglicherweise wurde dieser Tatsache, dass nämlich alle Ritter bei ihrer Weihe Kontakt mit dem Bewusstseinskollektiv der bisher verstorbenen Ritter erhalten und bei ihrem Ableben selbst in dieses Kollektiv aufgehen, bislang zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Es kann nämlich nicht ausgeschlossen werden, dass genau hierin eine maßgebliche Grundfunktion zu sehen ist - sprich. Über die vordergründige Aufgabe des Wächterordens hinaus könnte ein Dom wie der auf Khrat langfristig gesehen die »Brutstätte« einer höheren Wesenheit, einer Superintelligenz sowie der nächsten Stufen in Gestalt einer Materiequelle und schließlich eines Kosmokraten sein
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