Archetim


Kommentarnummer: 1571

Heftnummer: 2447

Erschienen: 01.01.1970

Betrifft die Begriffe:

   

   

Autor:

Rainer Castor

Erster Teil:

Weitere Teile:

            



Aus den Träumen der materialisierten Schohaaken wissen wir, dass die Superintelligenz ARCHETIM 5011 Jahre (in Erdzeit gerechnet) vor ihrem Tod im Jahr 20.064.820 vor Christus, zuvor bereits von den rätselhaften Schmetterblütern angekündigt, erstmals in Phariske-Erigon erschien. Fast 3500 Jahre nach diesem ersten Erscheinen verließ ARCHETIM die Milchstraße zum ersten Mal und kämpfte mit den anderen Superintelligenzen und Verbündeten gegen die entstehende Negasphäre von Tare-Scharm - um dann 20.059.809 vor Christus siegreich zurückzukehren, allerdings dem Tod geweiht.
 
In den sechs Monaten, die noch bis zum endgültigen Tod der Superintelligenz vergingen, stellte Gouverneur Orgid Sasstre die »Kette von Oaghonyr« zusammen, einen Trauerzug aus 60.000 Raumschiffen der unterschiedlichsten Völker, der den psimateriellen Leichnam ARCHETIMS den schohaakischen Gebräuchen. gemäß zur letzten Ruhestätte geleitete. Zu dieser hatte die Superintelligenz bereits vor (!) ihrem ersten Aufbruch nach Tare-Scharm eine bislang unbedeutende gelbe Sonne im Gretton-Mok-Spiralarm von Phariske-Erigon bestimmt ... (PR 2229)
 
Rhodan & Co. als Besucher aus der Zukunft kennen zwar dieses Ende, das ARCHETIM bevorsteht und zum psimateriellen Leichnam als Ursprung des »sechsdimensional funkelnden Juwels« in Sol führen wird. Doch über ARCHETIM selbst halten sich die Informationen weiterhin in Grenzen. Welche Gründe seiner Entscheidung genau zugrunde lagen, lässt sich derzeit beispielsweise nicht sagen. Befürchtungen, Rhodan 8c Co. könnten hierbei Anlass gewesen sein, scheinen sich nicht zu bestätigen. Dass allein durch ihre Einbindung in. die Geschehnisse der fernen Vergangenheit letztlich eine Zeitschleife geschlossen wird, ist das eine - ARCHETIMS Auswahl allerdings etwas anderes. Derzeit gibt es jedenfalls keine Hinweise darauf, dass sie von den Besuchern aus der Zukunft auf irgendeine Weise beeinflusst wurde.
 
Durchaus möglich, dass es ganz banale Gründe gab - und erst durch die Tatsache, dass sich ARCHETIM Sol als »letzte Ruhestätte« auswählte, alles Weitere initiierte und das Solsystem auf diese Weise überhaupt erst zu etwas Besonderem machte, später ES anlockte und dergleichen mehr. Ebenso ist es natürlich möglich, dass doch mehr dahintersteckt - aber das wissen wir nicht. Genauso wenig wissen wir, wer oder was ARCHETIM wirklich ist, woher die Superintelligenz kam oder wie sie entstand. Im Hyperknoten des KORRIDORS DER ORDNUNG kam es nun allerdings erstmals zu einer »direkten Begegnung«.
 
Wo zunächst nur ominöse, aber unglaubliche Strahlungswerte gemessen werden konnten, zeigten die Optiken ein Meer aus Farben und Licht. Etwas, was wie eine Sonne wirkte, sich aufblähte und weiter an Strahlkraft gewann. Ein »feuriger Ball« aus purer psionischer Energie - und dennoch »nur« ein Abbild, ein Projektionskörper der Superintelligenz, ein Anker, ein Avatar oder wie immer man es nennen will. Die Feuerkugel von 16.000 Kilometern Durchmesser weist keinerlei messbare Temperatur auf, keinerlei Masse. Und doch ist es deutlich mehr, viel mehr. Eine unglaubliche Präsenz. Eine Ballung von Größe und Macht, Kraft und kaum vorstellbarer Entschlossenheit. Eine feurige, riesige Kugel aus purer Energie - bereit zum Losschlagen. Und es bleibt ein Frösteln bei der Vorstellung, um wie vieles mächtiger der »wahre« ARCHETIM sein muss, wenn dies nur eine »vorübergehende Projektion« ist. (PR 2445)
 
Und doch - das ist das Wissen der Besucher aus der Zukunft - ist selbst diese mächtige Wesenheit zum Tod verdammt. Sie wird die bevorstehende Retroversion der Proto-Negasphäre, die mit der Finalen Schlacht eingeleitet werden soll, nicht überleben. ARCHETIM wird Jahre benötigen, um nach Phariske-Erigon zurückzukehren, um dann als psimaterieller Leichnam in Sol zu enden. Als Gebilde, das die pseudomateriellen Projektionen der Schohaaken, einst von ARCHETIM aufgenommen und Teil der Superintelligenz geworden, aus der verbliebenen »mentalen Substanz« der Superintelligenz als »Aktionskörper« im Herbst 1331 NGZ materialisierte. Ein Gebilde, das dennoch in der Gegenwart vom Nukleus der Monochrom- Mutanten als »Kraftquell« und zur Stärkung genutzt werden kann.
Rhodan und die Besatzung der JULES VERNE sind in die Vergangenheit gereist, um mehr über die Retroversion zu erfahren. Noch ist unklar, ob das wirklich gelingt. Und selbst wenn, ist das alles andere als eine Garantie dafür, dass sie sich in der Gegenwart im Kampf gegen die entstehende Negasphäre von Hangay wiederholen lässt


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