| Das Stardust-System |
Kommentarnummer: 1563 Heftnummer: 2439 Erschienen: 01.01.1970 |
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Während die Umsiedlung der Auswanderungswilligen auf Hochtouren läuft und der 13.November 1346 NGZ unerbittlich näher rückt, stehen auf der Gegenseite am anderen Ende der Teletrans-Weiche im Stardust-System neben der voranschreitenden »Landbesitznahme« weitere Forschungen auf dem Plan. Lotho Keraetes »Karte« lieferte zwar eine ganze Reihe der maßgeblichen Basisdaten, doch kann man diese nur als spärlich bezeichnen. Viele Informationen müssen sich die Neusiedler selbst erarbeiten - für etliche werden Jahre oder Jahrzehnte benötigt werden, genau wie bei jeder Neubesiedlung anderer Planeten außerhalb des Solsystems.
Inzwischen wurde herausgefunden, dass sich das System mit seiner weißgelben Sonne und den insgesamt 22 Planeten - darunter die vier bewohnbaren Zyx, Aveda, Trondgarden und Katarakt als Nummer 3, 4, 5 und 6 - in einem Gebiet dicht stehender Sterne befindet (verbunden mit der unter Umständen gewöhnungsbedürftigen Umstellung für die Siedler aus dem Solsystem, dass es wirklich »Nacht« nur bei dichter Bewölkung wird). Es handelt sich um den Zentrumsbereich eines beachtlichen Kugelsternhaufens von rund 200 Lichtjahren Durchmesser mit insgesamt etwa vier Millionen Sonnen. Die Größenordnung entspricht somit etwa Omega Centauri - also ein »ziemlicher Brocken«. Ob er allein mit den »Fernen Stätten« der Superintelligenz ES identisch ist oder ob die vermutlich »dazugehörende« Galaxis (so es sie denn gibt ...) ebenfalls unter diese Umschreibung fällt, muss wie so vieles andere bis auf Weiteres offenbleiben. Der Kugelsternhaufen hat am 22.August 1346 NGZ den provisorischen Namen FarAway (»weit entfernt«) erhalten - amtlich bestätigt am 1.September 1346 NGZ. Ebenfalls offiziell und amtlich ab diesem Datum sind die übrigen neuen und von Keraetes »Karte« abweichenden Benennungen wie die der Monde Avedas (Thora und Crest) sowie die der Gasriesen nach griechischen Göttern (Stardust VII.Ares,VIII.Zeus,IX.Athene, X. Artemis, XI. Apollon, XII. Hera und Stardust-XIII. Poseidon).
Angesichts der in vielerlei Hinsicht rätselhaften Situation schießen natürlich diverse Spekulationen ins Kraut - von Lotho Keraete eher noch angeheizt als besänftigt und nach den »Funden« auf Katarakt in der »Verbotenen Zone« des Kontinents Aumark weiter forciert. Über ihren Wahrheitsgehalt lässt sich trefflich streiten, manche werden wohl ein Körnchen Wahrheit enthalten, andere dagegen kompletter Wunsch- (oder Alb-)Traum bleiben. So mag sich mancher der besser Informierten angesichts der Ähnlichkeit der Umgebung mit Omega Centauri wohl fragen, ob es sich bei FarAway vielleicht ebenfalls um einen gestrandeten Urschwarm wie Litrakduurn handeln könnte. Und auch die Überlegungen, was sich denn nun genau hinter dem Begriff »Ferne Stätten« verbirgt, werden üppig blühen - zumal der ES-Bote, wie im Roman zu lesen, am Schluss noch mit einer ganz besonderen Überraschung aufzuwarten weiß ...
Im Stardust-System jedenfalls wird bislang keinerlei Funkverkehr von außerhalb empfangen - was darauf hindeutet, dass in der direkten stellaren Nachbarschaft keine technisierte Zivilisation von Raumfahrern existiert. Letzteres muss allerdings unter Vorbehalt gesehen werden, schließlich werden weite Teile des Kugelsternhaufens von beachtlichen Hyperstürmen heimgesucht, während es im Stardust-System selbst weitgehend ruhig ist und hoffentlich auch bleibt. Die beiden direkten Nachbarsysteme sind nur 0,3 und 0,4 Lichtjahre entfernt. eine planetenlosen Doppelsonne sowie ein Zweiplanetensystem ohne jegliches Leben oder sonstige Auffälligkeiten.
Auch Stardust selbst ist zunächst mal nichts Besonderes. ein weißgelber Hauptreihenstern, Typ F8V, der bei einem Alter von rund 2,5 Milliarden Jahren noch mehr als das Doppelte an Lebenszeit vor sich haben dürfte. Mit 1,72 Millionen Kilometern Durchmesser etwas größer als Sol, verbindet sich damit eine Oberflächentemperatur von 6160 Kelvin und die 2,3-fache Leuchtkraft Sols. Ungewöhnlich dagegen ist bereits die mit den beiden inneren Planeten Oljo und Parga verbundene »Gefahrenzone«, in der die nach Marc Londons Vorschlag benannten Howanetze als wertvolle Hyperkristall-Produzenten auftreten - langfristig gesehen natürlich ein immenser Vorteil für die Neusiedler. Und auch die Tatsache, dass gleich vier Planeten in der bewohnbaren Ökozone anzutreffen sind, nährt die Spekulationen und Gerüchte, weil es auf eine künstliche Platzierung hinzudeuten scheint - wie übrigens bei vielen der äußeren Planeten, die »eigentlich« bereits jenseits des »Außen-Limits« von rund 40 bis 45 astronomischen Einheiten ihre Bahn ziehen …
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