| Die Teletrans-Weiche |
Kommentarnummer: 1562 Heftnummer: 2438 Erschienen: 01.01.1970 |
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Es ist zweifellos eine Binsenwahrheit, dass Superintelligenzen wie ES Möglichkeiten zur Verfügung stehen, von denen Normalsterbliche bestenfalls träumen können. Das bezieht sich auf das Wahrnehmungsvermögen, die Bewusstseinsleistung insgesamt und das Potenzial der Parakräfte ebenso wie auf technische Mittel im weitesten Sinne, auf die bei Bedarf zurückgegriffen werden kann. Ob die Superintelligenz Letzteres selbst erschafft - gegebenenfalls sogar »aus der eigenen Bewusstseinssubstanz« oder der vorhandenen Psi-Materie »materialisieren lässt« -, oder ob irgendwelche »Diener« oder Hilfsvölker sie im Auftrag erbauen, soll an dieser Stelle einmal außen vor gelassen werden.
Fest steht, dass sich im Allgemeinen der klassische Ausspruch von der ausreichend hoch entwickelten Technik, die nicht mehr von Magie zu unterscheiden sei, eindrucksvoll bestätigt. In diese Kategorie dürfte auch die rätselhafte Teletrans-Weiche fallen, bei der Dr.Carapol zu Recht eine Technologie vermutet, »die weit jenseits unserer liegt - vielleicht sogar jenseits der von TRAITOR«. Ihr Erscheinen am 17.August 1346 NGZ war mit Mikro-Strukturerschütterungen verbunden, die darauf hindeuteten, dass irgendetwas in der Sonne materialiSiert ist, ohne dass das Objekt selbst auf irgendeine Art und Weise nachweisbar gewesen wäre.
Der durchaus berechtigte Schreck der Verantwortlichen beruht darauf, dass dieses Objekt den TERRANOVA-Schirm durchdrungen haben muss - verbunden mit der Erkenntnis, dass dieser sich also mit »geeigneten Mitteln« umgehen lässt. Ob diese erste Vermutung tatsächlich zutrifft, muss insofern offenbleiben, als ein tatsächlicher Durchbruch nicht angemessen werden konnte, sondern nur die Mikro-Strukturerschütterungen. Mindestens ebenso wahrscheinlich könnte also die Überlegung sein, dass das Objekt bereits früher - sprich vorder Aktivierung des TERRANOVA-Schirms, genau wie seinerzeit auch der Dunkle Ermittler - in entstofflichter Form in der Sonne positioniert wurde und nun diesen gar nicht durchdringen musste, weil bereits »im Inneren« platziert. Welche der beiden Alternativen die unangenehmere ist, lassen wir an dieser Stelle mal offen …
Das rätselhafte Objekt in der Sonne projiziert eine Hyperperforation nahe der Saturnbahn und stabilisiert sie mit dem Fluss von Hyperenergie bei einem Durchmesser von 180 Kilometern. Diese Teletrans-Weiche
stellt laut Lotho Keraete bis zum 13. November 1346 NGZ die Verbindung zum Stardust-System her - einem Gebiet der »Fernen Stätten«, das sich nicht in einem fremden Universum oder einer Pararealität befindet, sondern »nur« in großer Distanz zum Solsystem. Nach Ablauf der Frist wird, so der ES-Bote, die Teletrans-Weiche erlöschen; eine erneute Öffnung sei nicht vorgesehen, da die entsprechende Technologie ES nur einmal zur Verfügung stehe. Inwieweit Letzteres der Wahrheit entspricht, muss offenbleiben - durchaus möglich, dass der »wahre Grund« unter Umständen in der oben angesprochenen Vorabplatzierung zu suchen ist.
Rein optisch zeigt sich die Passage zum Stardust-System als scheinbar endloser, von diffusem Licht erfüllter Tunnel. Über die zurückgelegte Entfernung lässt sich leider ebenso wenig sagen wie über die Natur des Transportmediums. Eingeflogen wird mit einer Geschwindigkeit von nicht mehr als 0,5 Kilometern pro Sekunde. Im eigentlichen »Tunnel« sind keinerlei Manöver, Beschleunigungen oder Abbremsungen möglich - die Teletrans-Weiche übernimmt automatisch den Transport, der bis zum Stardust-System rund eine Stunde beansprucht. Obwohl sich das Zielgebiet im Standarduniversum befindet, sind mit dem Transfer geringfügige Strangeness-Effekte verbunden, deren Ursache unbekannt ist und die nach etwa drei Stunden Anpassungszeit überwunden sind. Problematischer dagegen ist, dass nahezu keine Hyperkristalle passieren können - sie deflagrieren, werden unbrauchbar oder.können sogar explodieren. Als Faustregel gilt laut Lotho Keraete, dass jeweils rein statistisch gesehen rund 95 Prozent aller transportierten Hyperkristalle betroffen sind. Es können also Ladungen komplett verloren gehen, während andere dagegen nur geringe Ausfälle aufweisen. Sofern die Gesamtmenge der Hyperkristalle ein bestimmtes Maß überschreitet, droht allerdings eine Kettenreaktion der Explosionen; nach Keraetes Informationen würde das ab einer Raumer-Größenklasse von 500 Metern passieren.
Keraete selbst wurde zwar durch die Silberkugel beim Hinweg abgeschirmt, doch er hat nicht die Absicht, sein Glück unnötig herauszufordern. Deshalb wird er die Passage nur noch ein einziges Mal in Kauf nehmen - bei seiner Rückkehr ins Stardust-System am 13.November 1346 NGZ
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