... und Vibra-Psi


Kommentarnummer: 1557

Heftnummer: 2433

Erschienen: 01.01.1970

Betrifft die Begriffe:

   

   

Autor:

Rainer Castor

Erster Teil:

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Bereits von sensiblen Wesen, mehr noch von Parabegabten wird das Vibra-Psi als eine Art wesenloses Vibrieren wahrgenommen - umschrieben als »eine enervierende innere Unruhe«, die im Standarduniversum auftritt, wo sonst nur »Ruhe« herrscht oder gar nichts vorhanden ist. Auf den ersten Blick »bewirkt« Vibra-Psi nichts, sondern ist »einfach da«, genau wie Tageslicht, eine bestimmte Temperatur oder die Luft zum Atmen. Seine Herkunft allerdings ist paranormaler beziehungsweise hyperenergetisch ultrahochfrequenter Natur, so dass es für »affine Lebensformen« unter dem Strich einen permanenten Kraftquell darstellt. Für sie transportiert Vibra-Psi eine fühlbare, aber (zunächst) nicht fassbare oder nutzbare Energie - und kann sogar süchtig machen. Erhöhte Werte von Vibra-Psi bedeuten für diese affinen Lebensformen Annehmlichkeit, Belohnung, Genuss; reduzierte Werte dagegen Mangel, Unruhe, Verlangen - vergleichbar Hunger oder Durst. Zahlreiche affine Wesen, die unter diesen Bedingungen aufgewachsen sind, sehen das Vibra-Psi als eine Bedingung ihrer Existenz an. Sie sind davon überzeugt, dass sie ohne Vibra-Psi nicht existieren können. Für die Terminale Kolonne TRAITOR also ein überaus angenehmer Effekt. Vibra-Psi bindet Loyalität und schafft Identität.
 
Das Vibrieren fügt keinen unmittelbaren Schaden zu. Es ist jedoch bekannt, dass es auf Dauer von zahlreichen Lebensformen des Standarduniversums nicht vertragen wird; sie sterben mit Beginn der Negasphären-Genese bereits in den ersten Jahrhunderten unter dem Einfluss von Vibra-Psi aus - von den GenproxAnalysten wird das »Chaotische Auslese« genannt. Andere Lebensformen passen sich dagegen an, so dass statt der ursprünglichen Bewohner dann neue, mutierte, angepasste Geschöpfe die Lebensräume der Proto-Negasphäre erobern können. Planeten, auf denen das Vibra-Psi sehr stark ist, sind bevorzugte Geburtsstätten von paranormal begabten Wesen oder Wesenheiten, die »unter den Bedingungen des Chaos« entstanden sind. Solche Wesen - Emanationen genannt - sind für die Herrscher der kommenden Negasphäre von großem Wert, da sie prädestiniert sind, als Diener des Chaos angeworben zu werden.
 
In der Proto-Negasphäre Tare-Scharm ist die Intensität des Vibra-Psi noch lokal sehr unterschiedlich ausgeprägt. In der vollendeten Negasphäre wird die Funktion, so heißt es, konstant sein. Bei genauerer Betrachtung ist auch klar, um was es sich bei Vibra-Psi tatsächlich handelt. Es ist eine Funktion des von den Chaosmächten manipulierten und im Bereich der entstehenden Negasphäre von Tare-Scharm abgekappten natürlichen Psionischen Netzes !
 
Inwieweit auch die übrigen Phänomene der entstehenden Negasphäre mit Vibra-Psi in Verbindung stehen oder gar verursacht werden, muss vorläufig offen bleiben. Zumindest ein weiteres Puzzleteilchen wird dem bisherigen Bild hinzugefügt. Als erste physikalische Bedingungwurde die Abschottung erkannt. Das Fehlen korrigierender Messenger sowie die Abriegelung vom natürlichen Psionischen Netz bedingen, dass es innerhalb des Grenzwalls keinen interaktiven Einfluss auf Raum, Zeit, Naturgesetze und dergleichen mehr gibt. Zweite physikalische Bedingung ist die Existenz von Proto-Chaotischen Zellen. Für die beschleunigte Umwandlung von Proto- in Chaotische Zellen ist der Einsatz von Entropischen Zyklonen notwendig, die On- und Noon-»Energie« aufsaugen und »ernten« und diese vor allem den Proto-Chaotischen Zellen zuführen, während als weitere Stufe jene des Chaotischen Geflechts genannt wird. Durchaus möglich, dass insbesondere Letzteres wiederum in vielfältiger Weise mit dem »veränderten Netz« von Vibra-Psi wechselwirkt und weitere Effekte nach sich zieht …
 
In Tare-Scharm jedenfalls sind bereits einige tausend Sektoren als gefährlich markiert. die Standorte bekannter Chaotischer Zellen und Chaotischer Geflechte. Mag es auch wie ein Flickenteppich wirken - unter dem Strich werden bereits rund 45 Prozent der Sonnen der Galaxis abgedeckt ! Es wird angenommen, dass diese Sektoren keinerlei normale Manöver mehr zulassen - und selbst für GESETZ-Geber problematische Bereiche darstellen, so dass maximal noch etwa 55 Prozent der Galaxis beziehungsweise ihrer Sonnen zum »freien« Manövrieren übrigbleiben, wenngleich durch Inkonsistenzeffekte, Temporale Jet-Ströme und dergleichen mehr behindert. An einigen Stellen, wie bei Bernabas und Bi-Xotoring, wird von TRAITOR offenbar eine Art lockerer Brückenschlag zwischen »Superballungen« hergestellt, die aus jeweils einigen Dutzend Chaotischen Geflechten auf engem Raum bestehen. Diesen Brückenschlag will ARCHETIM offensichtlich verhindern.


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