Atlan - Lordrichter - Minizyklus    


Nach Exposé von Uwe Anton

Inhalt

Die Lordrichter: (Romanliste)
Handlungszeit: 1225 NGZ oder 4812 n. Chr.
Als Heftromane erschienen: Oktober 2004 bis März 2005
Als Hardcover erschienen: ?

Situation:
Die im Hyperraum eingelagerte Kharag-Stahlwelt ist die Steuerzentrale des lemurischen Sonnentransmitters im Zentrum von Omega-Centauri. Im Frühjahr 1225 NGZ untersuchen unzählige Wissenschaftler die Weltraumfestung und deren Gegenstation im Normalraum auf Kharba, während die ATLANTIS im stationären Orbit über der Methanwelt kreist, um Atlan und seinen Mitstreitern im Notfall Rückendeckung zu geben. Nach dem Sieg über Crest-Tharo da Zoltral und seinen Schergen, verspricht die weitere Erforschung des Kugelsternhaufens ein reiner Routinejob zu werden. Selbst die Ereignisse um das Erwachen der Obsidian-Kluft, erweisen sich, dank des rechtzeitigen Eingreifens des Cynos Sardaengar alias Cagliostro, als eine scheinbar bedeutungslose Episode, die auch ohne persönliches Erscheinen Atlans zu einem positiven Abschluß gefunden hätte.
Der unsterbliche Arkonide könnte sich also ohne schlechtes Gewissen dem politischen Tagesgeschäft auf Arkon zuwenden, doch verläßt er Vinara an Bord von Kytharas Oktaederschiff AMENSOON und fliegt auf den kürzesten Weg zur Kharag-Stahlwelt. Dort hat sich überraschend der über 50.000 Jahre alte Pedopeiler des lemurischen Tamrats Mercova-Ban reaktiviert, obwohl seine Funktion als Bewußtseinsaustauscher seit dem Kampf Atlans mit Crest-Tharo da Zoltral gestört ist. Tatsächlich ist es der Cappin Carscann, der den Pedopeiler als eine Art Transmitter benutzt, doch auch diese Funktion der Anlage ist gestört und der Fremde trägt schwere Verletzungen davon. Die Bordärztin der ATLANTIS Mayhel Tafgydo kann nur mehr seine Schmerzen lindern, bevor der Cappin stirbt.
Carscann kann Atlan noch mitteilen, daß in Gruelfin Bürgerkrieg herrscht und daß sich eine der beteiligten Gruppierungen das Erbe der Varganen unter den Nagel reißen wollte, als sich die wahllos durch das Universum springende Plattform gerade in Gruelfin aufhielt. Das Schwert der Ordnung warte nur darauf, endlich zuschlagen zu können und die Ernte einzufahren. Wenn der Lordrichter von Garb erst erscheint, wären alle verloren, nicht nur die Ganjasen. Die Truppen der Plünderer wären schon am Werk und wollten die PSI-Quelle pervertieren.
Der Versuch mit der ATLANTIS die Vergessene Positronik zu verfolgen und zu erreichen, schlägt fehl. Allein der AMENSOON mit Kythara und Atlan an Bord gelingt es auf der Oberfläche der riesigen Plattform zu landen. Die Vergessene Positronik befindet sich im Kampf mit PSI-Kristallen des zerstörten Kristallmonds Vadolon, die wild wuchernd die Raumstation einzuhüllen und zu zerstören drohen. Sie springt kreuz und quer durch die Milchstraße, bis sie schließlich in der galaktischen Southside in den Einfluß der varganischen PSI-Quelle Murloth gerät. Atlan und Kythara stranden auf der Verlorenen Welt Narukku und müssen erkennen, daß die Lordrichter ihrem Ziel, die Quelle für ihre dunklen Ziele zu Mißbrauchen, bereits sehr Nahe sind. Anfangs sind die Varganin und der Arkonide im Kampf gegen die insektoiden Schergen der Lordrichter auf sich allein gestellt, doch auf Maran'Thor findet Atlan im Daoghor Gorgh-12 und dem Saqsurmaa Emion neue Mitstreiter.

Allgemeines:
Der Obsidian-Kurzzyklus erwies sich als voller Erfolg und so wurde die Atlan-Serie ohne Unterbrechung mit einem neuen Minizyklus fortgesetzt. Heft Nr. 887 bzw. Obsidian 13 bzw. Lordrichter 1: Kytharas Erbe, von Uwe Anton schließt direkt an das letzte Heft des Obsidian-Zyklus an. Im Grunde muß man bei dem Lordrichter-Minizyklus längst von einem neuen Abschnitt eines in epischer Breite konzipierten Großzyklus der Atlan-Serie sprechen. Rainer Castor beschränkt sich auch im Lordrichter-Zyklus auf eine Tätigkeit im Hintergrund als Zuarbeiter in Sachen Serienhintergrunddaten für den Exposé-Autor Uwe Anton. Innenillustrationen enthalten die Atlan-Hefte ab Lordrichter Nr. 1 keine mehr und die LKS, die von nun an von Sabine Kropp betreut wird, wurde auf zwei Seiten pro Heft gekürzt.

        Atlan-Heftromanliste

Seitenanfang

Kommentar von Bernd Labusch

Mit dem Lordrichter-Minizyklus endet ein weiterer Abschnitt der neuen Atlan-Serie, die sich damit wohl als dauerhafte Einrichtung etablieren konnte. Und langsam schälen sich auch die Konturen einer übergeordneten Struktur für einen neuen Großzyklus heraus, der im Prinzip bereits seit Heft Nr. 1 des Centauri-Minizyklus läuft. Neben dem Ausgangspunkt der neuen Odyssee Atlans, dem Kugelsternhaufen Omega-Centauri und dem Erbe der Varganen, dürften auch die geheimnisvollen Lordrichter als Hauptgegner des Arkoniden zu diesem Überbau gehören.
Der Zyklus beginnt mit hohem Tempo und kommt ohne wesentliche Höhen und Tiefen aus, stellenweise scheint die Handlung allerdings eher dahin zu plätschern, aber mit dem Problem eines fehlenden Spannungsbogens und unmotiviert wechselnder Schauplätze kämpften bereits die ersten beiden von Uwe Anton konzipierten Minizyklen. Allerdings spielte das gesamte erste und zudem bessere Drittel von "Die Lordrichter" auf dem Planeten Narukku.
Auch die Handlung der übrigen acht Romane hätte man dort ansiedeln können. Keiner der neuen Schauplätze war markant genug, um mehr zu sein als eine reine Kulisse ohne großen Einfluß auf die eigentliche Handlung. Die große Ausnahme war der Mond Vassantor im Lordrichter 11 von Hans Kneifel, in dem Atlans Erinnerungen an diesen Schauplatz die eigentliche Handlung fast überlagerten, der aber auch schon aus Heft 184 der klassischen Serie stammt. Anders als die viel zitierten Schauplätze der Suche nach dem Stein der Weisen und dem Exil der Varganen in der klassischen Atlan-Serie (Vergessene Positronik, Dreißig-Planeten-Wall, Schwarzes System, Vassantor und viele mehr) besitzen die neuen Welten Narukku, Maran'Thor, Parkasthon und VARXODON nicht genügend eigenen Charakter um beim Leser in dauerhafter Erinnerung zu bleiben oder sich den Autoren als Schauplatz weiterer Abenteuer anzubieten. Von einem Planetenhopping wie im Centauri-Zyklus kann jedoch ausdrücklich nicht gesprochen werden, hielten sich die Helden doch sehr unterschiedlich lange auf den verschiedenen Planeten auf. Im Murloth-Nebel bzw. auf Narukku spielten mit Nr. 1 bis 5 und der abschließenden Nr. 12 sogar sechs Hefte und damit der halbe Zyklus!.
Damit bleibt neben dem Fehlen eines echten Höhepunkts, vor allem eine Formalie als Kritikpunkt übrig. Der Zyklus trägt die Bezeichnung "Die Lordrichter", die jedoch nur im Hintergrund der Handlung eine Rolle spielten, während vordergründig um die PSI-Quelle Murloth gekämpft wurde und dem Leser tatsächlich vor allem eine aufwendige Crosspromotion zum in der Atlan-Hardcover-Reihe laufenden Varganen-Zyklus geboten wurde.
So bleibt bei mir ein eher zwiespältiger Eindruck von diesen zwölf Heften zurück.

Seitenanfang


© Schrotys Materiequelle     © Seite von Bernd Labusch