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Volkszugehörigkeit:
Rubrik:
Wissenschaft
Unterrubrik 1:
Kosmologie
Unterrubrik 2:
Universen
Unterrubrik 3:
Unterrubrik 4:
Erstnennung in Zyklus:
05 - Die Meister der Insel
Nennungen in Zyklus:
Eintragsdatum:
04.12.2001
Letzte Änderung:
17.01.2018

Quellenliste:
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Computer / Kommentar:
2045   2046           
Lexikon I:
Lexikon II:
Lexikon III:
L-P 139
Atlan-Lexikon in HC:
Encyclopädia Terrania:
Multiversum
Alias
Multiversum

Beschreibung - Autor: PR-Redaktion

Bezeichnung für die Gesamtheit aller denkbaren Universen, für die in der Perry Rhodan-Serie gilt, daß sie alle vom Moralischen Kode (-> Moralischer Kode (des Universums)) durchwirkt sind, der auch die interuniversellen Abläufe zu regeln hat.
 
An fremden Universen sind in der Perry Rhodan Handlung bisher bekannt geworden: das "rote Universum" der Druuf, das Antimaterie-Universum  der Accalauries, das Paralleluniversum der Doppelgänger (im Rahmen des Kosmischen Schachspiels (-> Kosmisches Schachspiel)) sowie das sterbende Universum Tarkan.  
 
Reisen von einem Universum ins andere sind zwar theoretisch möglich und unter gewissen Umständen technisch machbar, scheitern aber in der Regel an der unterschiedlichen Strangeness der Universen.


Quellen: PR-Lexikon III - L-P Seite139
Beschreibung 2 - Autor: Perrypedia

Mit Multiversum, vereinzelt auch Hauptuniversum, wird die Gesamtheit aller Universen bezeichnet.
 
Anmerkung: Der theoretische Begriff des Multiversums aus der realen Welt unterscheidet sich von der hier abgebildeten Beschreibung.
 
Ziel der Chaotarchen ist es, alle Universen des Multiversums in Proto-Chaotische Universen zu verwandeln, damit diese ein Negaversum bilden würden. (PR 2482, PR 2679)
 
Möglicherweise gibt es mehrere Multiversen. Beim Zugriff auf einen Großrechner auf Evolux erhielt der Konstrukteur Sholoubwa Einblicke in die Struktur und das Wesen des Kosmos, die Zusammenhänge »der Multiversen!« (PR 2670)
 
Aufbau
Nach den Beobachtungen der von einem Raum-Zeit-Transmitter der Meister der Insel in den Hyperraum geschleuderten Tako Kakuta und Woolver-Zwillinge besteht das Standarduniversum aus Millionen von Galaxien, die in der Form eines Möbiusbandes angeordnet sind. Die größte Ausdehnung beträgt rund 30 Milliarden Lichtjahre. Die Tiefe trennt das Universum von seinen Nachbaruniversen, die in einem Abstand von jeweils 500 Milliarden Lichtjahren liegen. (PR-TB 311, PR 269) Auch diese bestehen aus Galaxien, die ein Möbiusband bilden. Rund eine Milliarde solcher Universen bilden zusammen eine Kugel, das so genannte Hauptuniversum oder Multiversum. Dieses bewegt sich mit Lichtgeschwindigkeit zusammen mit anderen Hauptuniversen, die Billionen von Lichtjahren voneinander getrennt sind, bis ans Ende der Zeit im unendlichen Hyperraum. (PR 269)
 
Das Multiversum wird vom Moralischen Kode durchzogen. Die Hohen Mächte des Multiversums wie Chaotarchen, Kosmokraten und Si kitu sind in verschiedenen Universen des Multiversums aktiv.
 
Superintelligenzen und ihre Mächtigkeitsballungen scheinen sich im Normalfall auf ihr heimatliches Universum zu beschränken.
 
Eine Bemerkung Lotho Keraetes kann so gedeutet werden, dass die Hierarchie nach oben offen ist, es also noch Gefilde gibt, die mehrere Multiversen umfassen, usw. ad infinitum.
 
Mögliche Entstehung
Eine mögliche Entstehung mehrerer Universen könnte durch das »Sterben« von sehr großen und schweren Schwarzen Löchern erklärt werden. Diese Theorie wurde etwa von Peta Alahou vertreten.
 
Anmerkung: In PR 712 »Am Rande der 7. Dimension« erläutert der Astronom Peta Alahou die Theorie, das der Urknall (des Standarduniversums) durch ein zusammenbrechendes Schwarzes Loch eines anderen Universums ausgelöst worden sein könnte, das so massereich war, dass es Raum und Zeit aushebelte. Diese Theorie erwies sich zumindest teilweise als richtig, denn Schwarze Löcher können tatsächlich Räume in anderen (höhergelegenen?) Dimensionen erschaffen, so etwa die Große Schwarze Null, die einen Dakkardim-Ballon entstehen ließ, indem sich ein verborgenes Universum bildete. Es entstanden Dimensionstunnel, die in das Standarduniversum führten. Es ist also nicht ausgeschlossen, dass Schwarze Löcher auch Verbindungen in andere Universen schaffen können oder diese erst entstehen lassen, wenn sie nur groß und schwer genug sind.
 
Universen
Universen unterscheiden sich durch ihre Strangenesswerte, das heißt unterschiedliche Naturgesetze bzw. physikalische Konstanten, voneinander. Die terranische Definition der Strangeness definiert sie in einem Wertebereich 0 bis 1 als Maß der Ähnlichkeit mit dem eigenen so genannten Standarduniversum, das definitionsgemäß den Wert 0 hat.
 
Die terranische Wissenschaftlerin Yling Reece fand 428 NGZ heraus, dass die Universen relativ zueinander schwingen. Das bedeutet, dass man für den Übergang zwischen Universen die Zeitpunkte größter Annäherung abwarten muss. Das Standarduniversum und die Minuswelt schwangen mit einer Periodendauer von 18 Stunden zueinander. (PR 1233)
 
Im Universum Tarkan wird das terranische Standarduniversum auch Meekorah genannt. Nach Auskunft der Superintelligenz ESTARTU sind Universen in Clustern angeordnet. Die beiden Universen Tarkan und Meekorah gehören zum selben Cluster und sind insofern benachbart. (PR 1350 ff.)
 
Vermutlich gehört das Universum Duzaam, in dem der Herr Heptamer auch aktiv war, auch dem gleichen Cluster an. (PR-TB 358)
 
Die Minuswelt, die über einen niedrigeren absoluten Nullpunkt verfügt, und das Rote Universum der Druuf, in dem die Zeit langsamer abläuft, gehören vermutlich in die gleiche Kategorie wie Meekorah und Tarkan.
 
Bekannte Universen
  • Antimaterie-Universen, und zwar:
  • Universum der Accalauries (PR 420)
  • Universum der Beras (Atlan 321)
  • Universum von Ruuroa die Savii (PR 589)
  • Anti-Universum – Paralleluniversum des Kosmischen Schachspiels (PR 600)
  • Berkowitz-Universum – in der zweiten Hälfte des 24. Jahrhunderts vom Baumeister des Kosmos geschaffen (PR-TB 24)
  • Duzaam (PR-TB 358)
  • Eud'y-Asor-Jaroso (PR 2351)
  • Höhenwelt (PR-TB 107)
  • Mentales Symposion / Intraversum
  • Minuswelt (PR 1230)
  • Namenlose Zone / Jenseits
  • Narioc-Starre (PR 2351, S. 50)
  • Neuroversum (PR 2699)
  • Nullsohle
  • Prä-Universum
  • Proto-Chaotisches Universum (PR 2337, PR 2481)
  • PULSE, und zwar:
  • NACHT / Feuer von Hesp Graken
  • PULS von DaGlausch
  • PULS von Myrrein
  • Rotes Universum / Allesrot / Druuf-Universum (PR 75)
  • Sphäre der Ungeborenen (Jubiläumsband 1)
  • Standarduniversum, auch: Einsteinkontinuum / Einsteinraum / Einsteinuniversum / Einsteinsches Universum / Hochland / Meekorah / Niederungen / Tiefe – TRAITOR ist hier aktiv
  • Sternenmeer / Sternenuniversum (Atlan 567 ff)
  • Strom – ein Mikrokosmos (PR 930)
  • Tarkan – auch Nannaheh, die »Schrumpfende« (PR 1350)
  • unbenanntes Universum – Galaxie Londerdar, TRAITOR ist hier aktiv (PR 2481)
  • unbenanntes Universum – Feldzug TRAITORS gegen TRYCLAU-3 (PR 2342)
  • unbenanntes Universum – Galaxien Nuun und Ourous, TRAITOR ist hier aktiv (PR 2481)
  • unbenanntes Universum – Heimat des Weltweisen von Azdun (PR 2447)
  • unbenanntes Universum – Galaxie Troumerrie, TRAITOR ist hier aktiv (PR 2481)
  • unbenanntes Universum – enthält Xrayns Residenz (PR 2498)
  • unbenanntes Universum innerhalb von Xrayns Residenz (PR 2498)
  • unbenanntes Universum – Heimat des Geburtshelfers (PR 2481)
  • unbenanntes Universum – Heimat der Odonen ? (PR 2406)
  • unbenanntes Universum – Intrige der Chaosmächte um zwei Negasphären (PR 2463)
  • unbenanntes Universum – Heimat des Diagnostikers (PR-TB 200), dem Standarduniversum übergeordnet
  • Universum der Knooks (PR-TB 80)
  • Universum der Magier (Atlan 473)
  • Yamawal (PR 2779)
  • Zeitmauer-Universum (PR-TB 4, PR-TB 94)
  • Zete-Mona-Raum / Zete-Mona-Universum (PR-TB 46)
 
Paralleluniversen
Ein konkretes Universum besitzt selbst wiederum viele verschiedene potentielle Vergangenheiten und potentielle Zukünfte. Diese bilden Paralleluniversen, die nur geringfügig durch verschiedene Geschichtsverläufe voneinander abweichen. Diese unterscheiden sich jedoch nicht durch unterschiedliche Naturgesetze bzw. physikalischen Konstanten voneinander. Kurt Mahr sprach auch von parachronen Universen. (PR 1390, PR 1391 – Computer)
 
Bei dem so genannten Anti-Universum im Kosmischen Schachspiel zwischen ES und ANTI-ES, handelt es sich aber wohl um ein massiv manipuliertes Paralleluniversum. (PR 600 ff.)
 
Der Mutant Ernst Ellert ist auf seinen Reisen durch ein Paralleluniversum sowie ein darin eingelagertes Zeitmauer-Universum gestreift. (PR-TB 4, PR-TB 94)
 
Auch Solarmarschall Julian Tifflor durchwanderte nach einem Parachron-Attentat mehrere Paralleluniversen. (PR-TB 134)
 
Pararealitäten und Mikrouniversen
Die zumeist künstlich erzeugten Pararealitäten und Mikrouniversen existieren wohl innerhalb von normalen Universen.
 
Sonstiges
Flammenstaub
Der Flammenstaub ist quasi der psionische Abrieb, der durch die allwährende Bewegung des Multiversums entsteht.
 
Thoregone
Der PULS eines Thoregons bildet eine extrauniversale Zone außerhalb des Multiversums und liegt damit außerhalb des Einflussbereichs des Moralischen Kodes.
 
Geschichte
Im Jahr 3587 gestattete ES dem Teleporter Ras Tschubai einen einzigartigen Blick auf das Multiversum, dass in seiner symmetrischen Form leicht erkennbar war. Tschubai erkannte, dass die Menschheit ihren kosmologischen Weg gerade erst begonnen hatte. (PR 968)


Quellen: PR 269, PR 600, PR 712, PR 968, PR 1233, PR 1350, PR 1390, PR 1700, PR 2699 / PR 1391 – Computer / PR-TB 4, PR-TB 94, PR-TB 134, PR-TB 311, PR-TB 358
Beschreibung 3 - Autor:


Quellen:
Beschreibung 4 - Autor:


Quellen:
Beschreibung 5 - Autor:


Quellen:


Verweise:








Dazugehöriger Kommentar von Rainer Castor: Multiversen und Zeitreisen (I)

Sollte die SOL versagen, so wird dies gleichbedeutend mit der Vernichtung der Menschheit sein. Noch wissen wir nicht, ob und wie die gestellte Aufgabe gelöst wird, noch ist die als Zeitscheide umschriebene Grenze nicht überschritten. Zwar wurde in den PR-Kommentaren 2019 und 2035 bereits auf Zeitreisen im allgemeinen und die der SOL im speziellen eingegangen, dennoch werden die damit verbundenen Aspekte nochmals aufgegriffen, da es bei dieser Betrachtung sehr darauf ankommt, welches Weltbildmodell die Basis ist - und das des PERRY RHODAN-Kosmos ist das eines Multiversums! In unserer Realwelt gibt es zwar durchaus Erörterungen - von Stephen Hawking und anderen -, ob vielleicht Zeitreisen theoretisch möglich sein könnten. Problematisch ist aber in den grundsätzlichen Überlegungen zu dieser Thematik, daß schon bei der theoretischen Möglichkeit einer Zeitreise unsere Vorstellung von einem linearen Fortschreiten der Zeit über den Haufen geworfen wird.
 
Für uns erscheinen die Zeitmodi von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft festlegt. Der Zweite Hauptsatz der Thermodynamik führt in der Physik zur Irreversibilität der Vorgänge und der Ausrichtung des »Zeitpfeils«, bei dem die Faktizität des Vergangenen der grundsätzlichen Offenheit der Zukunft gegenübersteht. Vergangenes ist vergangen und kann gewußt werden, die Gegenwart befindet sich im permanenten Fluß, und was die Zukunft bringt, ist nicht festgelegt. Wer sich auf diese Sichtweise beschränkt, wird sich zwangsläufig in den mit Zeitreisen verbundenen Paradoxien, Widersprüchen und Logikfallen verlieren. Dinge wie der gern zitierte Versuch, den eigenen Opa per Zeitreise zu meucheln, oder solche von Begegnungen mit sich selbst erscheinen auf den ersten Blick nicht lösbar unter der Verwendung der gängigen Zeitmodi und Logik. Logik kann auf sehr elegante Weise genutzt werden, um lineare Systeme von Ursache und Wirkung zu beschreiben. Wenn kausale Abläufe jedoch zirkulär werden, erzeugt ihre Beschreibung mit den Mitteln der Logik die bekannten paradoxen Situationen.
 
Das gilt allerdings auch schon für einfache Systeme, die Rückkopplungs-Mechanismen enthalten. Um das zu verdeutlichen, kann das Beispiel eines »primitiven« Thermostats herangezogen werden: Sinkt die Temperatur, schaltet der Thermostat die Heizung ein. Dadurch steigt die Temperatur, was den Thermostaten veranlaßt, die Heizung abzuschalten, wodurch die Temperatur wieder sinkt, und so weiter und so fort - ein stetes Hin und Her. Die Anwendung der Logik würde die Beschreibung dieses Mechanismus zu einem Paradoxon machen. Denn Logik ist zeitlos, während bei Kausalität Zeit im Spiel ist - die Einführung von Zeit verwandelt also das Paradoxon in ein Hin und Her. Genau wie beim permanenten Einpendeln der Heizung durch den Thermostaten ist demnach oben erwähnter Meuchelversuch zu sehen: Wenn Opa tot ist, entfällt der Grund für die Zeitreise, weshalb die eigene Existenz nicht ausgelöscht sein kann, folglich also eigentlich Opa weiter leben müßte, dem man wiederum durch eine Zeitreise an die Gurgel will - und so fort.
 
Was jedoch beim Thermostat problemlos akzeptiert wird, stößt mit Blick auf die Zeitreise und ihrem in diesem Beispiel »unbefriedigenden« Pendeln zwischen den Zuständen eher auf Ablehnung - weil es unserer vertrauten Sicht nicht entspricht. Schon die konventionelle Physik lehrt allerdings, daß jedes physikalische System sich in mehreren, oft sehr vielen oder gar unendlich vielen Zuständen befinden kann, und zwar unabhängig davon, ob das jeweilige System klassisch oder quantenmechanisch beschrieben wird. Hierbei ist es ebenso möglich wie legitim, bei makroskopischen Systemen von Universen zu sprechen oder vom Multiversum als ihre Gesamtmenge. Vor dem Hintergrund der Eigenschaften des Howalgoniums entwickelte Professor Arno Kalup schon im Jahr 2090 seine Hypothese einander paralleler Universen; später wurde bei ihrer Darstellung von Parachron-Physik gesprochen (parachron bedeutet »neben der Zeit her«) und postuliert: Die Natur kennt die Zeit nicht, sondern nur das Nebeneinander der ungeheuren, aber endlichen Zahl von Universen, so daß das Zeitempfinden demzufolge eine subjektive Reaktion auf das Erkennen der jeweils unmittelbar benachbarten Bezugsebene ist.
 
Aufgrund seiner Kenntnis von der Ausdehnung und Massenenergie des Standarduniversums gelangte der Hyperphysiker zu dem Schluß, daß es für dieses alleine schon so viele Paralleluniversen geben müsse wie Möglichkeiten, die riesige, jedoch begrenzte Anzahl von Quanten, die das Standarduniversum ausmachen, miteinander zu kombinieren - etwa 1080-Fakultät (= Produkt aller Zahlen von 1 bis 1080). Auf dem Niveau der kleinsten Unterschiede gibt es hierbei statt Gewißheit nur Wahrscheinlichkeiten, und per »hyperphysikalischem Tunneleffekt« ist der Übergang von einem Universum zu einem anderen möglich. Sofern es sich herbei um eng »begrenzte Ausschnitte« und nicht um ganze Paralleluniversen handelt, wurde später gemäß Sato Ambushs Pararealistik von parallelen Wirklichkeiten gesprochen.
 
Über die Mächtigkeit der Gesamtmenge aller Universen, die sämtliche weiteren Kombinationsmöglichkeiten »zeitlicher« wie auch exotischer Natur beinhaltet, machte Kalup keine Aussage. Vermutlich, um keine Entscheidung darüber treffen zu müssen, ob von einer endlichen oder unendlichen Mächtigkeit auszugehen sei. So ist zum Beispiel die Menge der natürlichen Zahlen, die der ganzen Zahlen und jene der rationalen Zahlen gleichmächtig (äquivalent) und wird der kleinsten »transfiniten Kardinalzahl« Aleph 0 zugeordnet, während die Menge der reellen und komplexen Zahlen zwar ebenfalls gleichmächtig ist, jedoch von höherer Mächtigkeit als die erstgenannten - ausgedrückt als Aleph 1.
 
Fortsetzung im nächsten PRK

Quellen: PR-Heft Nummer 2045
Dazugehöriger Kommentar von Rainer Castor: Multiversen und Zeitreisen (II)

Universen, die einander sehr ähnlich sind, wurden vom Pararealisten Sato Ambush als »parallele Wirklichkeiten« definiert, wobei die Neigung dieser Wirklichkeiten, sich unter gewissen Umständen sprunghaft zu verändern, ihr Realitätsgradient, den Übergang zu Kalups Paralleluniversen ebenso beinhaltete wie der Übergang zur höheren Mächtigkeit aller möglichen Universen. Als Minimalunterschied zwischen zwei benachbarten Universen nannte Ambush eine einzige Charakteristik eines einzigen Quants. Aus dieser »Quantelung« ergibt sich einerseits zwar eine sehr große, aber doch endliche Zahl von Universen, andererseits gilt infolge der damit verbundenen Quanteneffekte auch eine Unschärfebeziehung. Deshalb kann nicht mit Bestimmtheit ausgesagt werden, zu welchem Universum genau ein Teil davon innerhalb einer Gruppe »direkt benachbarter« und somit einander extrem ähnlicher Universen gehört - sei dieses »Teil« nun unbelebtes Objekt oder eine bestimmte Person. In den Grenzen der »Beobachtungsungenauigkeit« sind sie als gleichwertig anzusehen!
 
Verbunden hiermit ist allerdings die vielleicht schwer zu akzeptierende Erkenntnis, daß in all diesen Universen »Doubles« unserer selbst existieren, zwar letztlich getrennt, aber auf höhergeordneter Ebene doch miteinander verknüpft. Damit stellt sich nun die Frage, ob bei »interuniversellen Bewegungen« - und das sind Zeitreisen vor dem Hintergrund des Multiversums! - wirklich eine »Versetzung« von Materie gemeint ist, in Analogie zur räumlichen Bewegung. Muß nicht vielmehr der Beobachter an sich als maßgebliche Instanz einbezogen werden? Was aber kennzeichnet diesen ominösen Beobachter wirklich? Sein materieller Körper? Wohl nicht, denn ein ausschließlich materialistischer Ansatz im Sinne linearer Logik ist zum Scheitern verurteilt und führt zu den bekannten »Paradoxien«. Andererseits war schon mit der Einführung des Beobachters in der Quantenmechanik wie auch in der Relativitätstheorie eine Aufweichung der Subjekt-Objekt-Trennung verbunden. Vernetzung, Wechselwirkung, Interaktion und gegenseitige Durchdringung lösten klassische Begriffe ab. Komplexität zog als neues Kennzeichen in die Weltbildkonzepte ein, eine Komplexität, deren Verständnis nicht durch Spaltung in Einzelteile und deren separate Analyse zu erzielen ist, sondern das Ganze in seiner Struktur wie in seinen inneren Zusammenhängen zu erfassen hat: die alte Erkenntnis, daß das Ganze mehr ist als die Summe seiner Teile.
 
Werden der Beobachter und sein individueller Blickwinkel im Multiversum zur entscheidenden Instanz, erlangt ein weiterer Begriff fundamentales Gewicht: die Information oder allgemeiner das Wissen. Was unterscheidet zum Beispiel ein »ruhendes Objekt« von einem »bewegten«? Letztlich die Information, die als »Bewegung« interpretiert wird. Es kann also statt Bewegung in gleicher Berechtigung Wissen heißen, genau wie in der Physik von der Äquivalenz der »trägen« und der »schweren« Masse gesprochen wird. Für den Beobachter als Teil im Ganzen gibt es als letzte Grenze hinzuerwerbbaren Wissens nur das Ganze - die Grenzbedingung bei der Vermehrung von Wissen aber ist, daß er sich aufgrund seiner Einschränkung nur eine endliche Menge Wissen in einander »folgenden« Abschnitten bewußt machen kann. Diese zwangsläufige Begrenzung ist Kennzeichen des Teils, dessen Sein deshalb als »zeitlich« erscheint und Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft fixiert. Wird als Gesamtmenge aller Universen eine ausreichend große Auswahlmöglichkeit vorausgesetzt - im extrem Aleph 0 oder gar Aleph 1 -, »transzendiert« Zeit im konventionellen Sinne und macht sie bedeutungslos: Eine so erweiterte Betrachtungsweise zeigt, daß es in der Tat wenig Sinn hat, von Prozessen, Bewegung und Zeitablauf zu sprechen. Zeitliches Nacheinander wird auf dieser Ebene ersetzt durch das »parallele«, parachrone Nebeneinander der vorhandenen universellen und pararealen Zustände des insgesamt höhergeordneten Multiversums.
 
Das Ganze erzwingt eine Offenheit der Zukunft ebenso wie eine Offenheit der Vergangenheit, weil aus dieser Sicht alles Wahrscheinlichkeit, ein Potential der Unsicherheit, Möglichkeit ist - und dennoch entspricht die transfinite Mächtigkeit der Gesamtmenge aller Universen dem grundlegenden statischen Zustand des Ganzen. In seiner Gesamtheit determiniert, für das einzelne Teil in jeder Hinsicht offen und von Wahrscheinlichkeiten geprägt, wird »Zeit« zu einer permanent existenten Gegenwart, eine Omnipräsenz des Seins im Gegensatz zum konventionellen Werden und Vergehen. Fritjof Capra umschrieb diesen Zustand in Wendezeit mit einem sehr anschaulichen Bild: Es herrscht Bewegung, doch es gibt letzten Endes keine sich bewegenden Objekte; es gibt Aktivität, jedoch keine Handelnden; es gibt keine Tänzer, sondern nur den Tanz.
 
Auf das Ganze bezogen ist das Multiversum ein dimensional nicht eingeschränktes Alles-Jetzt - und die höhergeordnete, umfassende Struktur letztlich »pures Wissen« oder wissendes Sein. Inbegriffen ist hierbei aufgrund des Ganzheitsbegriffes das über das bloße Dasein hinausgehende Sosein, was dann zum sich selbst wissenden Sein führt, dem bewußten Sein - sprich dem »Bewußtsein«! Werden herkömmliche Betrachtungsweisen dergestalt »transzendiert«, heißt die Konsequenz: Kein Innen und Außen, kein Subjekt und Objekt, sondern die Ganzheit - der Tanz an sich - ist das Grundlegende. Hierbei ist Bewußtsein Bindeglied und maßgeblicher Faktor, Ausdruck des dahinterstehenden Wissens, und Zeitreise keine »Umkehr« der Orientierungsrichtung, sondern stets Wissenszugewinn, schöpfend aus dem Potential des ohnehin Vorhandenen. Vor diesem Hintergrund gewinnt der Ausspruch, daß Wissen Macht sei, allerdings einen ganz neuen Sinn...

Quellen: PR-Heft Nummer 2046
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