Nummer: 2664 Erschienen: 07.09.2012   Kalenderwoche: Seiten: 63 Innenillus: 1 Preis: DM Preis seit 2001 in €: 1,95 €

Hinter dem Planetenwall
Arun Joschannan gilt als ehrlicher Politiker - doch er hat interstellare Feinde
Hubert Haensel     

Zyklus:  

37 - Neuroversum - Hefte: 2600 - 2699 - Handlungszeit: 05.09.1469 NGZ - 17.01.1470 NGZ (5056 - 5057 n.Chr.) - Handlungsebene:

Großzyklus:  10 - Noch unbekannt / Hefte: 2500 - ? / Zyklen: 36 - ? / Handlungszeit: 1436 NGZ (5050 n.Chr.) - ?
Örtlichkeiten: Nabeg-Sonnenfünfeck   Khamashnam-System   Mackurat         
Zeitraum: 2. Januar bis 8.Februar 1470 NGZ
Hardcover:
Goldedition:
Leihbuch:
EAN 1: 22664
EAN 2: 4199124601951
Ausstattung:  Leseprobe - Silberband 119: »Der Terraner«
Anmerkungen: 
Besonderheiten: 
"Seite 3"

In der Milchstraße schreibt man das Jahr 1470 Neuer Galaktischer Zeitrechnung (NGZ) – das entspricht dem Jahr 5057 christlicher Zeitrechnung. Das heimatliche Solsystem verschwand vor mehr als drei Monaten spurlos von seinem angestammten Platz im Orionarm der Milchstraße. Ehe die Liga Freier Terraner ins Chaos sinken konnte, mussten eine neue Regierung und ein neuer Zentralplanet gefunden werden. Überraschend fällt die Wahl auf die Hauptwelt der Plejaden, Maharani, und noch weitaus überraschender setzt sich der dortige Regierungschef Arun Joschannan sogar als neuer Erster Terraner durch. Joschannan bewegt sich nun in einer politisch brisanten Situation: Nicht nur die Arkoniden wittern eine Chance für mehr Macht, während sich viele andere mit Terra verbündete Welten auch um ihre eigene Zukunft sorgen. Immerhin scheint festzustehen, dass hinter allen merkwürdigen Vorkommnissen des letzten halben Jahres die Superintelligenz QIN SHI steckt, die sich aber bislang nie leibhaftig gezeigt hat. Nicht zuletzt deswegen muss Arun Joschannan sich um eher handfeste politische Dinge kümmern. Eines davon ist die Eastside-Konferenz, die an einem besonderen Ort stattfinden soll: HINTER DEM PLANETENWALL …

 
Die Hauptpersonen
Arun Joschannan Der Erste Terraner legt Wert auf den Erfolg der Eastside-Konferenz.
Ipthey-Hüriit Der Blues-Admiral versucht, seinen menschlichen Verhandlungspartner zu verstehen.
Henar Maltczyk Als Sekretär des Ersten Terraners zählt er nicht zu dessen vorbehaltlosen Bewunderern.

Allgemein
Titelbildzeichner: Alfred Kelsner
Innenilluszeichner: Michael Wittmann   
Kommentar / Computer: Rainer Castor: Anker
PR-Kommunikation: Exclusives Angebot für alle Sammler
Statistiken: Arndt Ellmer: Interview mit Thorsten Fischer / »Der Hirte« – Teil 1 kostenlos
Witzrakete:
Leserbriefe: Peter Hagen / Alexandra Trinley
LKSgrafik:
Leserstory: Sascha Schwarz: Das Ende
Rezensionen:
Lexikon - Folge:                            
Glossar: Bok-Globulen     Churidar      Curtiz, Maurenzi     Herbig-Haro-Objekte     Herzog, Thomas     Leyden, Tyll     Oldtimer     Sherwani     T-Tauri-Sterne                                   
Computerecke:
Preisauschreiben:
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Innenillustrationen

Arun Joschannan – der Erste Terraner (verhandelt mit Jülziish)
Zeichner:  Michael Wittmann  
Seite:39
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt



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Inhaltsangabe

Arun Joschannan wird am 1. Januar 1470 NGZ zum Ersten Terraner der LFT gewählt. Schon wenige Wochen später macht er sich auf den Weg zu seinen ersten großen offiziellen Missionen. Am 1. Februar soll er die LFT bei der Eastside-Konferenz vertreten, an der fast alle Jülziish-Völker sowie Delegationen der Akonen, Topsider und anderer Völker teilnehmen werden. Danach will Joschannan einer Einladung des Theatrum-Systems folgen, die schon vor zwei Jahren ausgesprochen wurde. Joschannan will das unabhängige System zum Eintritt in die LFT bewegen. Henar Maltczyk, der Sekretär des Ersten Terraners, ist besorgt, denn einem Hinweis von Travnor zufolge ist ein Attentat geplant. Joschannan reist mit der TILL LEYDEN, die von zwei weiteren Schlachtschiffen der APOLLO-Klasse begleitet wird. Er trifft sich am Nabeg-Sonnentransmitter mit Admiral Ipthey-Hüriit, einem Apaso. Ipthey-Hüriit begleitet den terranischen Verband mit 50 eigenen Schiffen. Er berichtet Joschannan von einer Beobachtung, die er schon am 2. Januar gemacht hat. Drei mit überschweren Intervallkanonen bewaffnete Diskusschiffe unbekannter Bauart sind mitten durch einen Hyperorkan geflogen, möglicherweise haben sie einen Tryortan-Schlund als Transportmittel genutzt. Andere Schiffe dieser Art werden beim Weiterflug geortet. Es bleibt fraglich, ob es sich um Blues-Schiffe handelt, denn sie sind allem überlegen, was Ipthey-Hüriit kennt. Die Eastside-Konferenz findet auf einem von 17 identischen Planeten des Khamashnam-Planetenwalls statt. Quicheramo-Blues haben das System schon vor langer Zeit entdeckt, bisher wurde seine Existenz jedoch verschwiegen. Jetzt soll das System unter die Verwaltung des Galaktikums gestellt werden, denn es ist eines der sieben von den Oldtimern errichteten Suprahet-Fallensysteme. Dieser Tagesordnungspunkt bleibt offen, aber es wird unter anderem beschlossen, dass die ATLAS-Explorerflotte des Galaktikums künftig verstärkt in der Southside aktiv werden soll. Henar Maltczyk findet heraus, dass den Jülziish aus Furcht vor einer arkonidischen Dominanz daran gelegen ist, Akonen und LFT enger zusammenzubringen. Joschannan, der zuvor schon Ipthey-Hüriits Respekt gewonnen hat, erhält aufgrund seiner offenen Art bei der Konferenz den Beinamen "der ehrliche Arun". Die Reise geht weiter Richtung Theatrum-System. Unterwegs gehen Ipthey-Hüriits Begleitschiffe in einem Hypersturm verloren. Die TILL LEYDEN fängt einen Notruf des terranischen Handelsraumers WELLS FARGO auf, der angeblich von den geheimnisvollen Diskusschiffen angegriffen wird. Da es sich um eine Falle handeln könnte, bleiben Joschannan und sein Sekretär mit einer Korvette zurück, während die drei APOLLO-Schlachtschiffe der WELLS FARGO und ihrem Schwesterschiff WESTERN UNION zu Hilfe eilen. Prompt erscheinen drei Diskusraumer und nehmen die Korvette unter Beschuss. Die fähige Pilotin Vanessa Pateng zwingt das Schiff zwar in den Überlichtflug, aber der Antrieb und die Lebenserhaltungssysteme werden beschädigt. Die Korvette stürzt in den Normalraum zurück und muss auf der Wüstenwelt Mackurat notlanden. Zur Ablenkung steigt die gesamte Besatzung bis auf die Pilotin und Captain Tyll Brager mit zwei Shifts aus, gleichzeitig werden Roboter ausgeschleust. Die Diskusraumer folgen und kapern einen der Shifts. Es wird klar, dass es ihnen um die Gefangennahme des Ersten Terraners geht. Joschannan und seine Begleiter müssen sich in einer von Riesenwespen bewohnten Höhle verstecken, werden dort aber aufgespürt. Erneut gelingt ihnen die Flucht, und am 8. Februar treffen endlich die APOLLO-Raumer sowie 100 von Ipthey-Hüriit kommandierte Kampfschiffe der Jülziish aus dem Khamashnam-System ein. Zwei der fremden Disken werden vernichtet, der dritte entkommt. Die Untersuchung der Wracks erbringt kein verwertbares Ergebnis. Die Technik der Unbekannten ist nicht spezifisch blues'scher Herkunft, sie könnte ebenso gut von den Arkoniden stammen. Möglicherweise gehören sie zur von Badakk unterwanderten Interessengruppe Ark'Tussan.

Johannes Kreis

 
Rezension

Endlich wieder ein schöner, angenehm lesbarer Roman aus der Milchstraßen-Handlungsebene. Arun Joschannan wird gut eingeführt, die Figurenzeichnung ist gelungen. Der neue Erste Terraner ist eine durch und durch positive Figur mit nachvollziehbaren Stärken und Schwächen. Beim ersten Treffen mit Ipthey-Hüriit fällt es ihm schwer, sein Gegenüber einzuschätzen - dem Blues-Admiral geht es genauso. Bei der Eröffnungsrede während der Eastside-Konferenz verliert Joschannan den Faden, kriegt aber bald wieder die Kurve. Er möchte eine eigenständige Linie fahren, obwohl ihm bewusst ist, dass er im Schatten der Unsterblichen steht. Auf Joschannans Vergangenheit wird kurz eingegangen. So hatte er wohl eine Affäre mit der Topsiderin Petril-Gukzz, deren Tochter Onttril in diesem Roman zu seinen Personenschützern gehört... Ob der Beschluss, dass sich die Explorerflotte mehr in Richtung Southside orientieren soll, als Hinweis darauf gewertet werden kann, dass hier ein neuer Schauplatz entsteht? Vielleicht für den nächsten Zyklus? Interessant sind auch die letzten Zeilen des Romans. Da scheinen sich die Verschwörer zu unterhalten, und sie überlegen, ob sie mit Hilfe von Tormanac da Hozarius mehr Informationen einholen sollen. Hm. Gehört Tormanac neuerdings zu den Verschwörern? Oder sind diese in derart hohen Positionen, dass sie Bostichs rechter Hand Befehle erteilen können? Im sechsten Kapitel geht's plötzlich um Abenteuer mit Riesenwespen auf einem Wüstenplaneten, es wird viel geballert und so weiter - das Kapitel wirkt wie ein Fremdkörper. Ich war zunächst irritiert, aber die Erklärung findet sich in der LKS: Ein Fan durfte dieses Kapitel konzipieren. Das hat er auf dem Weltcon 2011 gewonnen.

Johannes Kreis  08.09.2012

   
Inhaltsangabe 2


Kommentar / Computer

Anker

Wie im Einzelnen der Sprung von der Begrenzung körperlicher Individuen zu einem Kollektiv körperlos vernetzter Bewusstseine vonstattengeht, hängt von den jeweiligen Randbedingungen ab. Übereinstimmendes Merkmal ist jedoch, dass das Ergebnis stets »ganzheitlich« zu sehen ist und vor allem »unstoffliche Qualitäten« einschließt – also Dinge, die mit Zuckerman-Spektrum, ÜBSEF-Konstante, Vitalenergie, »latentes Zhy« beim Dagor, Individualaura, Geist, Seele, Bewusstsein und dergleichen ebenso mangelhaft wie vielfältig umschrieben werden.
 
Vernetzung, Wechselwirkung, Interaktion und gegenseitige Durchdringung lösen bei einem höhergeordneten Blickwinkel zwangsläufig klassische Begriffe ab. Komplexität wird ein maßgebliches neues Kennzeichen, eine Komplexität, deren Verständnis nicht durch Spaltung in Einzelteile und deren separate Analyse zu erzielen ist, sondern das Ganze in seiner Struktur wie in seinen inneren Zusammenhängen zu erfassen hat: der alten Erkenntnis folgend, dass das Ganze mehr ist als die pure Summe seiner Teile. Umgekehrt formuliert: Je »tiefer« etwas im Zwiebelschalenmodell angesiedelt ist, desto materieller und eingeschränkter ist es und weniger Bedeutung und Einfluss haben die höhergeordneten Aspekte.
 
Für viele Superintelligenzen gilt beispielsweise als kleinster gemeinsamer Nenner, dass sich – direkt oder mit der Zeit – ein Bewusstseinskollektiv ausbildet und als »eigentlicher« Aufenthaltsbereich das übergeordnete Gefüge des Hyperraums anzusehen ist. Um Kontakt mit »niederen Lebensformen« aufnehmen zu können, müssen sich diese Wesenheiten, die zumindest bis zu einem gewissen Grad außerhalb der konventionellen Raum-Zeit-Struktur stehen, »Gestalten« und »Anker« bedienen, die mehr oder weniger dauerhaft im Standarduniversum manifestiert sind oder werden.
 
 
Im Fall von ES führte das inzwischen bessere Verständnis hyperphysikalischer Prozesse und Gesetze zu der These, dass es sich bei der Kunstwelt Wanderer in erster Linie um eine Kommunikationsplattform und Kontaktstelle handelt. Wanderers eigentliche Struktur muss weniger im Standarduniversum als vielmehr im übergeordneten Kontinuum angesiedelt sein und ist hierbei in der Funktion eines »Ankers« engstens an die der Superintelligenz geknüpft. Das in vierdimensionaler Raumzeit manifestierte Objekt wäre in diesem Sinne also eher Ausdruck einer Projektion als ein Stück natürlicher Materie ...
 
Wie ein solcher Anker gestaltet ist, hängt unter anderem häufig mit dem Werdegang zur Superintelligenz zusammen. Bei BARDIOC war der Ursprung beispielsweise das Gehirn des Mächtigen Bardioc, bei der Kaiserin von Therm hatten wir es mit den nach dem Einfangen der Prior-Welle entstandenen Kristallstrukturen zu tun und bei Seth-Apophis mit dem weiblichen Heel an Bord des Verkünders.
 
Letztlich muss die gesamte Mächtigkeitsballung einer Superintelligenz als deren Anker betrachtet werden – jener Einflussbereich, um dessen Stabilisation und Ausbau sich die Superintelligenz bemüht, was laut ES gewaltiger geistiger Anstrengungen bedarf. Von ES wissen wir auch, dass »positive energetische Substanz paranormaler Natur« benötigt wird, die ES Eiris nannte, »raumzeitliche Stabilisierungsenergie«.
 
Bei einer positiven Superintelligenz handelt es sich um eine wechselseitige Interaktion, im positiven Sinne einer Symbiose ein gleichberechtigtes Geben und Nehmen zum beiderseitigen Nutzen – einerseits in Form des Aufbaus der stabilen Aura vonseiten der Superintelligenz, andererseits durch Zufuhr von Eiris durch oder über die Lebensformen der Mächtigkeitsballung wie »Hilfsvölker«, besondere Vertraute oder beispielsweise die Mutanten, die ES seinerzeit aufnahm.
 
Bedingt durch Alter, Reife, Wissen, vorhandene Bewusstseinsstruktur, Größe der Mächtigkeitsballung und was es sonst noch für Parameter geben mag, gibt es zwischen Superintelligenzen deutliche Abstufungen qualitativer wie quantitativer Art. Ein Geschöpf wie ES hat selbstverständlich ein ganz anderes Kaliber als eine Baby-Pseudosuperintelligenz wie SEELENQUELL, die den Weg einer »Abkürzung« zu nehmen versucht hatte.
 
Im Gegensatz zur Interaktion einer positiven Superintelligenz ist die einer negativen parasitärer Natur. Bestes Beispiel hierfür ist wiederum wohl Seth-Apophis: Es wurde nur Eiris aufgesogen und einverleibt, im Gegenzug jedoch nichts zurückgegeben. Statt einer stabilen Aura bildete sich eine Art Vakuum, ein »nach innen gerichteter Sog« – dem insofern von der Superintelligenz entgegengewirkt wurde, als sie noch mehr aufsaugte, einverleibte und aggressiv nach außen wirkte und somit in die »abwärtsführende Spirale« eines Teufelskreises geriet …

Rainer Castor

   
NATHAN