Nummer: 2607 Erschienen: 05.08.2011   Kalenderwoche: Seiten: 60 Innenillus: 1 Preis: DM Preis seit 2001 in €: 1,95 €

Der Fimbul-Impuls
Invasion ins Herz der Sonne - eine Terranerin trifft auf die Mosaikintelligenz
Wim Vandemaan     

Zyklus:  

37 - Neuroversum - Hefte: 2600 - 2699 - Handlungszeit: 05.09.1469 NGZ - 17.01.1470 NGZ (5056 - 5057 n.Chr.) - Handlungsebene:

Großzyklus:  10 - Noch unbekannt / Hefte: 2500 - ? / Zyklen: 36 - ? / Handlungszeit: 1436 NGZ (5050 n.Chr.) - ?
Örtlichkeiten: Terra   Sol            
Zeitraum: 9.bis 12.September 1469 NGZ
Hardcover:
Goldedition:
Leihbuch:
EAN 1: 12607
EAN 2: 4199124601951
Ausstattung:  Risszeichnung
Anmerkungen: 
Besonderheiten: 
"Seite 3"

In der Milchstraße schreibt man das Jahr 1469 Neuer Galaktischer Zeitrechnung (NGZ) - das  entspricht dem Jahr 5056 christlicher Zeitrechnung. Der furchtbare, aber kurze Krieg gegen die Frequenz-Monarchie liegt inzwischen sechs Jahre zurück. Die Bewohner der Erde erholen sich langsam von den traumatischen Ereignissen.
 
Nun hoffen die Menschen sowie die Angehörigen anderer Völker auf eine lange Zeit des Friedens. Perry Rhodan und seine unsterblichen Gefährten wollen die Einigung der Galaxis weiter voranbringen; die uralten Konflikte zwischen den Zivilisationen sollen der Vergangenheit angehören.
Dabei soll die phänomenale Transport-Technologie des Polyport-Netzes behilfl ich sein. Mithilfe dieser Technologie bestehen Kontakte zu weit entfernten Sterneninseln, allen voran der Galaxis Anthuresta, wo sich die Stardust-Menschheit weiterentwickelt.
 
Doch längst lauert eine ganz andere Gefahr, von der die Bewohner der Milchstraße bislang nichts ahnen können. Perry Rhodan verschlägt es mitsamt der BASIS in die unbekannte Doppelgalaxis Chanda, während auch das gesamte Solsystem an einen fremden Ort entführt wird. Reginald Bull muss sich nun gegen fremde Eindringlinge wehren, die eine große Gefahr mit sich bringen. Diese ist DER FIMBUL-IMPULS …

 
Die Hauptpersonen
Reginald Bull Der Terranische Resident unternimmt eine besondere Expedition.
Shanda Sarmotte Die Stardust-Mutantin setzt ihre Gaben für unterschiedliche Zwecke ein.
Mofi dul Huq Ein Sonnenphysiker lebt für seinen Beruf.
Shamsur Routh Der Journalist sucht seine Tochter und die seltsamen Auguren.

Allgemein
Titelbildzeichner: Oliver Scholl
Innenilluszeichner: Dirk Schulz   Horst Gotta
Kommentar / Computer: Rainer Castor: Eine alarmierende Art von Raum (2)
PR-Kommunikation: Kennst du die … Fantan-Leute ?
Statistiken: Juerg Schmidt: 36. PERRY RHODAN-Zyklus »Stardust«
Witzrakete: Juerg Schmidt: Perry Rhodan - Weltcon-Ausblicke
Leserbriefe: Stephan Listing / Wolf Roth / Albert und Ute Mrozinski / Bernd Janik / Wolfgang Lautner
LKSgrafik:
Leserstory:
Rezensionen:
Lexikon - Folge:                            
Glossar:                                                                    
Computerecke:
Preisauschreiben:
Andreas Weiß : Kampfroboter der Badakk - Extraterrestrische Technik

Journal

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Clubnachrichten / ab PR 3001 - Perry Rhodan-Fanszene
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Innenillustrationen

LAOTSE (Erscheinungsbild der Biopositronik der Solaren Residenz)
Zeichner:  Dirk Schulz   Horst Gotta
Seite:25
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt



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Inhaltsangabe

Den Erkenntnissen der Terraner zufolge ist es das Ziel der Fremden, die mit ihren nagelförmigen Raumschiffen in die Sonne eingedrungen sind, ARCHETIMS Korpus aus Sol zu entfernen. Beim ersten Versuch sind sie gescheitert, was den Terranern die Zeit verschafft, etwas gegen diese Vorgänge zu unternehmen. Reginald Bull begibt sich persönlich zur Sonnen-Forschungsstation AMATERASU. Er fordert Mutanten-Unterstützung vom TIPI an. Man teilt ihm die aus dem Stardust-System stammende Telepathin Shanda Sarmotte zu, die sich derzeit an Rettungsaktionen in den von Meteoriteneinschlägen und anderen Katastrophen heimgesuchten Stadtteilen Terranias beteiligt. Shanda lässt sich in AMATERASU vom Sonnenphysiker Mofidul Huq anleiten und öffnet ihre telepathischen Sinne. Sie nimmt ARCHETIM wahr und erkennt, dass die tote Superintelligenz nicht einfach nur in der Sonne ruht - der Korpus hat sich so sehr mit Sol verflochten, dass beide praktisch eins geworden sind. Und genau das scheint die fremden Besucher zu stören.
 
Shanda erhält Kontakt mit den Fremdwesen, versteht aber nur wenig von ihren Gedanken. Die Fremden bilden ein körperloses Kollektivwesen und nennen sich Spenta. Sie sind "Sonnenhäusler", Wesen also, die im Inneren einer Sonne leben. Sie haben ein besonderes "Organ", das es ihnen ermöglicht, Energie so umzuwandeln, dass sie jede von ihnen gewünschte materielle Form (Ephemere Materie) annimmt. Die Anwesenheit einer Superintelligenzen-Leiche ist für sie unerträglich, und sie versuchen diese ekelerregende Verschmutzung der Sonne zu beseitigen. Als sich dies als unmöglich erweist, entwickeln sie einen anderen Plan: Sie wollen die Sonne auslöschen. Das scheint ihnen aber nur mit Verstärkung möglich zu sein. Für Bull steht fest: Sollten weitere Nagelschiffe erscheinen, müssen sie mit allen Mitteln angegriffen werden. Gleichzeitig muss für den Fall der Fälle mit der Massenproduktion von Kunstsonnen begonnen werden, denn ohne ihr Zentralgestirn würden alle Planeten des Sonnensystems innerhalb kürzester Zeit zu toten Eiswüsten werden.
 
Derweil sucht Shamsur Routh wieder einmal nach seiner Tochter. Anicee hat sich eigenmächtig aus dem Krankenhaus entfernt. Er belauscht ein Komgespräch zwischen Anicee und ihrer Freundin Auris, die noch am Leben, aber nicht mehr sie selbst ist: Ihr wurde eine biopositronische Gehirnprothese implantiert. Routh erfährt, dass die Auguren sich selbst als Sayporaner bezeichnen, und dass demnächst ein besonderes Ereignis im Zoo von Terrania ansteht. Mit Hilfe intelligenter Gorillas, die er von früher kennt, entdeckt Routh in deren Habitat eines jener Gebäude, die die Auguren auf verschiedenen Kontinenten errichtet haben. Um die 400 Jugendliche haben sich darin versammelt. Auch Anicee muss in der Nähe sein. Es wird vom "Gang über das Transitparkett" und von einer "Neu-Formatierung auf der Patronatswelt" gesprochen, durch die die Jugendlichen zu einer neuen Elite gemacht werden sollen.
 
Als Routh versucht, dieses Gnauplon zu betreten, wird er von einem Auguren mit kaum verhüllter Drohung verjagt. Dann verschwinden alle Jugendlichen. Offenbar wurden sie durch eine Art Transmitter versetzt. Routh begreift, dass er wie ein Kind werden muss, um den Schritt durch das Transitparkett ebenfalls tun und seiner Tochter folgen zu können. Zunächst unterrichtet er Henrike Ybarri über seine Entdeckungen. Dann lässt er sein Bewusstsein durch sein Implantmemo "Puc" - Prototyp einer neuen araischen Entwicklung - teilweise löschen. Zum Fünfjährigen retardiert und angeleitet von Puc kann auch er sich vom Transmitter im Gnauplon versetzen lassen.
 
Als Ybarri reagiert, ist es bereits zu spät. 50.000 bis 200.000 Jugendliche sind überall auf Terra verschwunden. Am 12. September 1469 NGZ hält Reginald Bull eine auf alle Planeten übertragene Rede, in der er die Bevölkerung über die neuesten Ereignisse informiert.

Johannes Kreis

 
Rezension

Die sind ja ausgebufft, die Expokraten! Eigentlich bilden PR 2604 und PR 2607 nämlich einen Doppelroman. Damit das nicht so auffällt, und damit Leute wie ich nicht über die Häufung von Doppelbänden motzen, wurden trickreicherweise einfach PR 2605 und PR 2606 (natürlich ebenfalls ein Doppelband, hehe) dazwischengeschoben. Wirklich gewitzt! Da muss man erst mal drauf kommen.
 
Just kidding. Ich will damit eigentlich nur sagen, dass ich hier genau das wiederholen müsste, was ich zu PR 2604 geschrieben habe. Eine gar nicht mal so unspannende Geschichte ohne "Mythenmetz'sche Abweichungen" (Walter Moers-Leser wissen, was ich meine), die aus zwei Blickwinkeln geschildert wird: Aus der Sicht der "großen Leute" auf der einen, aus der Sicht des "einfachen Volkes" auf der anderen Seite. Dazu noch ein bisschen terranische Alltagstechnik, ein ungewöhnliches neues Volk, das ARCHETIMS Leiche in der Sonne genauso eklig findet, wie unsereins nicht erfreut über eine tote Maus in der Bierfasche wäre...
 
Besonders gut hat mir gefallen, dass mit Shanda Sarmotte eine Figur aus dem vergangenen Zyklus herübergerettet wurde. Die junge Frau, einst unsicher und ziemlich schwer von Begriff, hat sich ganz schön gemausert. Offenbar ist die Ausbildung im TIPI wirklich erstklassig! Shanda ist selbstbewusst und anscheinend etwas schalkhaft veranlagt. Sie hat keine Probleme damit, ihre Paragabe genauso unverschämt einzusetzen wie Gucky. Gefällt mir! Hoffentlich verschwindet sie nicht gleich wieder in der Versenkung.
 
Ein netter Roman also, aber es gibt (abgesehen davon, dass das x-te Bedrohungsszenario für das Sonnensystem ein wenig nervt) zumindest einen Punkt, der mich immer noch stört. Ich kann nicht glauben, dass es den Auguren gelungen ist, völlig unbemerkt überall auf Terra insgesamt mindestens sechs große (ca. 24 Meter Höhe - das ist schon sehr ordentlich) Gebäude zu errichten, komplett mit der dazu benötigten Infrastruktur und den Energieversorgungseinrichtungen zum Betrieb von Transmittern. Und dazu wahrscheinlich noch einige kleinere Ausgaben derselben Gebäude, zum Beispiel auf einem Hamburger Friedhof. Der TLD-Chef sollte umgehend seinen Rücktritt einreichen…

Johannes Kreis  07.08.2011

   
Inhaltsangabe 2


Kommentar / Computer

Eine alarmierende Art von Raum (2)

Zwar gibt es gewisse Hinweise darauf, dass sich das Raum-Zeit-Gefüge der Anomalie allmählich konsolidieren könnte. Bis auf Weiteres muss aber davon ausgegangen werden, dass es zumindest im Bereich des Solsystems sensibel reagiert und auf Quantenebene sogar oszilliert.
 
Als Ursache gibt es vier naheliegende Möglichkeiten. Erstens: Der hiesige Raum ist insgesamt traumatisiert (wovon auch immer), von irgendeinem Ereignis geschädigt oder leidet unter einer Art raumzeitlicher Materialmüdigkeit. Zweitens: Der Raum wurde durch die Implantation des Solsystems geschädigt; die Zone seiner Schädigung entspricht mehr oder weniger der Ausdehnung des Solsystems. Dritte Möglichkeit: Die Raumzeit ist nicht degeneriert, sondern entsteht eben erst. Sie ist noch instabil und reagiert deswegen extrem sensitiv auf strukturelle oder energetische Belastungen. Viertens: eine Kombination aus den drei vorherigen Optionen.
 
Auswirkungen gibt es unterschiedlicher Art. Ganz direkt und massiv ist das Bombardement quasi aller Planeten und Monde durch Gesteinsbrocken, von denen die meisten aus dem Kuiper-Gürtel stammen, andere sogar aus der Oortschen Wolke. Beides zeigt, dass es durch die Versetzung Auswirkungen auf die räumliche Architektur des Solsystems gab – Teile der zirkumsolaren Anhäufungen von Gesteins- und Eiskörpern wurden nach oder während des Transfers ins Systeminnere verlagert.
 
Das von Urs von Strattkowitz, dem Staatssekretär für Forschung, Wissenschaft und Innovation, Realitätsverblassung getaufte Phänomen betrifft die Nebelkuppel von Talanis über dem Atlantik. Sie kann von Gleitern wie von Raumschiffen durchflogen werden, als sei sie nicht mehr vorhanden. Eine Verbindung via Talanis zu den anderen »Himmeln« im Stardust-System oder nach Markanu in TALIN ANTHURESTA existiert nicht mehr.
 
Der Kristallschirm lässt sich nicht aktivieren: Zwar funktioniert die Hypertron-Sonnenzapfung noch – wobei die Betonung auf noch liegt –, ebenso die Emission multifrequenter hyperenergetischer Anregungsimpulse, aber die Heliopause reagiert nicht mehr. Ursache ist, dass es in der raumzeitlichen Anomalie nahezu kein interstellares Medium gibt, welches zu einem Staudruck des Sonnenwindes und somit zur Stoßfront der Heliopause führen könnte.
 
Ein überaus erschreckender Effekt war die unsichtbare Dunkelheit – laut dem Ara Bhygessim, dem Leiter der Ganvallon Privatklinik für Schlafdesign in Antares City, konnten die Raumbeben dort, wo ihr Scheitelwert sechsdimensional war, die psychischen Prozesse beeinflussen und die bewusstseinserzeugende Ebene der Psyche unterlaufen. Es wurde sozusagen Nacht im Geist, ohne dass es in der Realwelt dunkelte. Die Wirkung war psychosomatisch, also zugleich seelisch und körperlich – unter anderem erzeugte die Netzhaut der Betroffenen Unmengen von Melatonin mit einem um den Faktor fünfzehn bis dreißig erhöhten Werten. Auch die Müdigkeit vieler ist eine Folge der Raumbeben. Hinzu kommen Fehlfunktionen der Sinne und der Erinnerung – dieses Syndrom von Sensualirritationen erinnert an eine leichte Demenz.
 
Unter der Bezeichnung Gravospaltung werden Phänomene zusammengefasst, die lokale Auswirkungen auf die natürliche Gravitation haben. Es gibt deformierte, oft ellipsoide Areale, in denen keinerlei Schwerkraft angemessen werden kann – Antigravzonen zwischen 50 Zentimetern und 100 Metern Durchmesser. Sie sind grob sphärenförmig, aber nicht scharf definierbar.
 
In anderen Arealen erhöht sich die Schwerkraft dagegen schlagartig auf bis zu 4,3 Gravos. Eine Variante der Gravospaltung wird Gravoerratik genannt. Hierbei lösen sich Objekte aus dem natürlichen Schwerkrafteinfluss, sodass sie wie im Raum eingefroren sind. Glücklicherweise folgen sie noch der Eigenbewegung beispielsweise der Erde und damit quasi »geostationär« ihrer Rotation sowie der Bewegung im Raum um die Sonne. Wären sie völlig isoliert, könnten sie sich in den Boden bohren oder gar ins All entfleuchen.
 
Energetische Konvergenzpunkte – EnKos – entstehen beim Überkreuzen der Wellenspitzen bei Gravoverwerfungen in Verbindung mit plötzlichen Schwankungen der Vakuumenergie und im hyperenergetischen Hintergrundniveau. An Bord der BOMBAY wurden sie Irrlichter getauft.
 
Als Nirvana-Phänomen wird der Effekt genannt, bei dem sich Materie buchstäblich in Nichts verwandeln kann, weil sich der molekulare, atomare und subatomare Zusammenhang der Dinge auflöst und die Stofflichkeit im wahrsten Sinne des Wortes verweht.

Rainer Castor

   
NATHAN