Nummer: 2088 Erschienen: 28.08.2001   Kalenderwoche: 35 Seiten: 63 Innenillus: 1 Preis: 3,20 DM Preis seit 2001 in €:

Gen-Tod
Finale für die Monochromen - nur Zheobitt weiß eine Rettung
Michael Nagula     

Zyklus:  

31 - Die Solare Residenz - Hefte: 2000 - 2099 - Handlungszeit: Mai 1303 - Mai 1304 NGZ (4890 - 4891 n.Chr.) - Handlungsebene:

Großzyklus:  08 - Thoregon / Hefte: 1800 - 2199 / Zyklen: 27 - 32 / Handlungszeit: 1288 NGZ (4875 n.Chr.) - 1312 NGZ (4899 n.Chr.)
Örtlichkeiten: Kalups Pforte               
Zeitraum: April 1304 NGZ
Hardcover:
Goldedition:
Leihbuch:
EAN 1: 4399124603201
EAN 2: 12088
Ausstattung:  Report Nr.332 mit Datenblatt
Anmerkungen: 
Besonderheiten: 
"Seite 3"

Die unter dem Befehl der negativen Superintelligenz SEELENQUELL stehenden Arkoniden haben Terra und die anderen Planeten des Solsystems besetzt. Um eine vernichtende Weltraumschlacht zu verhindern, die Millionen oder gar Milliarden von Toten gefordert hätte, hat sich Perry Rhodan mit seiner Flotte an einen unbekannten Ort zurückgezogen.
Von dort aus agieren die Terraner im April 1304 Neuer Galaktischer Zeitrechnung aus dem Verborgenen. Mit Kommandoaktionen gehen sie gegen SEELENQUELL und die arkonidischen Truppen vor. Ein wichtiger Verbündeter dabei ist ausgerechnet Bostich, der ehemalige Imperator des Kristallimperiums, mit dem Perry Rhodan einen heiklen Pakt geschlossen hat.
Zuletzt gelang es einem Kommandotrupp, der aus Agenten der USO und Terranern bestand, auf Terra direkt schlimmeres zu verhindern: Morkhero Seelenquell, der auf dem Heimatplaneten der Menschheit einen zweiten Sitz für die Superintelligenz »erbauen« sollte, wurde dabei erschossen. Auf die Reaktionen von SEELENQUELL kann man nun gespannt sein ...
Das ist nicht alles, was für die Terraner von Belang ist. Die Monochrom-Mutanten steuern auf eine Katastrophe zu. Tausenden von jungen Menschen droht der GEN-TOD ...

 
Die Hauptpersonen
Rain T.Farkim Der Sprecher der Mutanten an Bord der ROALD AMUNDSEN sucht einen Weg aus der Falle des Gen-Tods
Zheobitt Der Galaktische Mediziner will den Monochrom-Mutanten helfen
Perry Rhodan Der Terranische Resident plant die nächsten Schritte gegen SEELENQUELL
Jani Keitz Die Kommandantin der ROALD AMUNDSEN wird mit einer unerwarteten Gefahr konfrontiert

Allgemein
Titelbildzeichner: Swen Papenbrock
Innenilluszeichner: Michael Wittmann   
Kommentar / Computer: Rainer Castor: Rettung in Sicht ?
PR-Kommunikation: -
Statistiken: Ein neuer Gastautor - Michael Nagula / PR - 5.Auflage Heft 986 / 987
Witzrakete: Harry Messerschmidt: Kontakt-Knilch: Falsche Koordinaten (im Report)
Leserbriefe: Carsten Reinhold / Alexander Streb / Peter Kollmann / Juerg Schmidt
LKSgrafik: Hermann Zink: Robinsoe
Leserstory:
Rezensionen:
Lexikon - Folge:                            
Glossar: Imart-Koalition    Keitz, Jani     Monochrom-Mutanten - Symptome   Nermalldo, Utea    N'gher, Myla    Onyx, Kempar                                               
Computerecke:
Preisauschreiben:
: -

Journal

Journaldaten: Nummer: / Seite:
Journalgrafik:
Journaltitel:
Journalnews:

Clubnachrichten / ab PR 3001 - Perry Rhodan-Fanszene
Clubdaten: Nummer:  / Seiten:
Clubgrafik:
Nachrichten:
Fanzines:
Magazine:
Fan-Romane:
Internet:
Veranstaltungen:
Sonstiges:

Report

Titelbild:


Reportdaten: Nummer: 332 - Seiten: 11
Cartoon : Rüsselmops, der Außerirdische (Folge 204) (Reinhard Habeck) / Harry Messerschmidt: Kontakt-Knilch: Falsche Koordinaten
Reporttitel: Hubert Haensel: 40 Jahre PR / ?: Portät - Harry Messerschmidt / Christoph Anczykowski: Rißzeichnungs-Techniklexikon (VII)
Reportgrafik: Alexander Braccu: Verhandlungssache - Hornschrecke !
Reportfanzines:

Reportriss:


Reportclubnachrichten:
Reportnews:
Reportvorschau: Verlagspublikationen September 2001
Reportriss: Georg Joergens : Perry Rhodans Anwesen in der Solaren Residenz

Innenillustrationen

ROALD AMUNDSEN - Myla N'gher, Rain (Killmy, Avi Ryndoss)
Zeichner:  Michael Wittmann  
Seite:31
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt


Plötzlich erklangen Schritte von hinten. Myla N'gher schnellte herum, dicht neben dem verdutzten Zavien, der es ihr sofort nachtat. Im Halbdunkel zeichneten sich drei Gestalten ab.
»Was habt ihr hier zu suchen?« rief sie.
Sie kannte die Menschen. Der größte war Rain Farkim, ein häufiger Gast in den Bordnachrichten, der mittlere sein Bruder Killmy, daneben stand der etwas zu klein geratene Avi Ryndoss.
Besonders an letzteren erinnerte sie sich gut. Die braune Hornbrille, die der Telekinet vermutlich nur aus Eitelkeit trug, um seiner plumpen Gestalt ein wenig Pfiff zu verleihen, machte ihn unverwechselbar. Ryndoss galt als einer der stärksten Mutanten, zugleich als einer der vernünftigsten.


Zeichner:  
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Inhaltsangabe

Die Lage der Monochrom-Mutanten, die meisten von ihnen an Bord des ENTDECKER-Schiffes ROALD AMUNDSEN, wird zusehends kritischer. Immer mehr junge Mutanten sterben am programmierten Gen-Tod und noch ist keine Rettung oder Heilung in Sicht. Jeden Tag kommt es zu einer neuen Tragödie und viele der Monochrom-Mutanten verlieren den geliebten Partner, ohne zu wissen, wann sie selbst an der Reihe sind. So ergeht es auch Rain T. Farkim, der seine Partnerin Jellyanne verliert. In seinem Schmerz beginnt er nach einem Ausweg zu suchen dem vermeintlichen Schicksal zu entgehen und entwickelt einen Plan. Rain T. Farkim beginnt zu glauben, das die einzige Chance zu überleben in SEELENQUELL besteht. Die negative Superintelligenz hat bereits die Monochrom-Mutanten von Para-City aufgenommen, warum nicht ihn die übrigen auch? Rain T. Farkim hat diesen Gedanken zweifellos aus tiefer Verzweiflung geboren, ohne sich über die Tragweite bis zur letzten Konsequenz klar zu sein. 10 Tage zuvor: Das Team unter der Führung des USO Chefs Monkey, kommt von seinem Einsatz auf Terra zurück.
 
Das Team führt den schwer verletzten Julian Tifflor und die sterblichen Überreste von Morkhero Seelenquell mit sich. Während sich die LEIF ERIKSSON schnellstens aus der Nähe des SOL-Systems zurückzieht und der Kampf der Ärzte um Tiffs Leben beginnt, wartet der Ara Zheobitt mit beunruhigenden Nachrichten auf. Der Galaktische Mediziner hat anhand der Enzymtätigkeit in den Zellen der Mutanten festgestellt, das der Ausbruch des Massensterbens kurz bevorsteht. An Bord der ROALD AMUNDSEN wird Rain T. Farkim, stärkster Teleporter unter den Monochrom-Mutanten, zum neuen Sprecher gewählt. Durch den Tod seiner Partnerin erschüttert, ändert sich das Verhalten des jungen Mutanten drastisch. Rain T. Farkim setzt sich über das Para-Verbot an Bord des Schiffes hinweg und teleportiert direkt in die Zentrale. Er überbringt der Kommando-Crew die Forderungen der Mutanten, unter anderem die überall an Bord aufgestellten Parafallen sofort abzuschalten. Als Rain T. Farkim die Zentrale wieder verlässt, ahnt die Kommandantin bereits, dass sie in Kürze mit Schwierigkeiten zu rechnen hat. Während Zheobitt fieberhaft an einem Medikament gegen den Gen-Tod arbeitet, beginnt die Lage an Bord der ROALD AMUNDSEN immer mehr zu eskalieren.
 
Zheobitt, der große Hoffnungen in die therapeutische Wirkung von Morkheros Körpergewebe setzt, wird enttäuscht. Rückschlag folgt auf Rückschlag und am Ende muss sich der Galaktische Mediziner eingestehen, das er in eine Sackgasse geraten ist. Am Ende bleibt ihm nur ein Medikament namens Zheob-0134, dessen Anwendung allerdings bereits zu Todesfällen unter den Mutanten geführt hat. Dem Ara bleibt keine andere Wahl, als die Entwicklung dieses Medikaments weiter voran zu treiben. Kurz darauf kommt es an Bord der ROALD AMUNDSEN zum Aufstand der Mutanten. Geführt von  ihrem Sprecher Rain T. Farkim, kapern die Monochrom-Mutanten das Schiff und fordern das Arkon-System und somit SEELENQUELL anzusteuern. Nur der Reaktion des Emotionauten ist es zu verdanken, das die ROALD AMUNDSEN nicht auf Kurs geht. Geistesgegenwärtig steuert der Emotionaut das Schiff in die Korona der Sonne von Kalups Pforte und droht das Schiff eher zu vernichten, als es den Arkoniden auszuliefern. Dann kommt es zur unerwarteten Wende. Als plötzlich das befürchtete Massensterben einsetzt, bricht der Aufstand der Mutanten jäh zusammen.  Dabei sind jene Mutanten stärker betroffen, die ihre Para Gabe öfters eingesetzt haben. Als schließlich auch der Bruder von Rain T. Farkim erkrankt, gibt der Sprecher der Mutanten auf. Zusammen mit seinem todkranken Bruder teleportiert er auf die ZENTRIFUGE-II und bittet Zheobitt um Hilfe. Der Ara ringt um das Leben des jungen Mutanten und wagt erneut sein umstrittenes Medikament Zheob-0134 einzusetzen.
 
Diesmal allerdings als Komponente einer Doppelbehandlung. Als das Herz des jungen Mutanten versagt, entscheidet sich der Ara für eine Transplantation. Am Ende kann Zheobitt Rain T. Farkims Bruder retten und gibt seine Behandlungsmethode an die übrigen Mediziner der terranischen Flotte weiter. Mit Zheobitts Methode ist es nun möglich, die erkrankten Mutanten am Leben zu erhalten. Auch wenn die Behandlung noch keine endgültige Heilung darstellt, so gibt sie den Mutanten wenigstens Hoffnung. Einen Kompromiss müssen die Monochrom-Mutanten jedoch hinnehmen, sie verlieren bei der Behandlung ihre Para-Fähigkeit. Das Medikament Zheobitts legt nämlich exakt jene Gehirnregionen lahm, die für die Para Gaben der Mutanten zuständig sind. Während sich die Terraner auf die Behandlung der Mutanten im großen Maßstab einrichtet, erhält Perry Rhodan Besuch von einem Kurier Monkeys. Wie der Resident erfährt, wurde ein geheimnisvolles Raumschiffswrack unter dem Schutz eines Tarnfeldes zum Quinto-Center geschleppt. Mehrere Großkampfschiffe waren nötig, um diese Aufgabe zu bewältigen. Auch der weiße Haluter, Blo Rakane, soll sich aktuell im Quinto-Center aufhalten. Mehr Angaben kann oder will der Kurier jedoch zu den geheimnisvollen Aktivitäten nicht machen. Nur die Botschaft Monkeys überbringt er zum Schluß noch. Der Resident soll sich mit seiner gesamten Streitmacht bereithalten. Rhodan ist sprachlos.

 
Rezension

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Inhaltsangabe 2

Der halbtote Julian Tifflor trifft per Transmitter auf der LEIF ERIKSSON ein, wird sofort von Prak-Noy operiert und anschließend in ein Heilbad gelegt. Durch die umgehend eingeleiteten Maßnahmen sind seine Überlebenschancen recht gut. Gleichzeitig ist der Leichnam Morkhero Seelenquells von dem Ara Zheobitt übernommen worden. Dieser hat indessen entdeckt, dass der genetisch programmierte Tod der Monochrom-Mutanten mit einer Abnahme der Mitochondrienzahl einhergeht und als Gegenmittel Zheob-0134 entwickelt. Zur Erprobung sind bereits vor vier Tagen die Telepathin Rosita la Camarx, der Telekinet Francesco Riviera sowie die Teleporterzwillinge Rulf und Spizak Salenka von der ROALD AMUNDSEN zur ZENTRIFUGE II gebracht worden.
 
Auf der ROALD AMUNDSEN, die von Jani Keitz kommandiert wird, befinden sich mittlerweile 3500 Monochrom-Mutanten. Bis zum 29. April 1304 NGZ erleiden zwölf von ihnen den Gen-Tod. Darunter befindet sich auch Jellyanne Brecht, die Freundin des Mutantensprechers und Teleporters Rain T. Farkim. Er verliert jetzt die Beherrschung und setzt eine Revolte in Gang. Dabei gehört Goldbach zu seinen engsten Verbündeten, der als Temporaldesigner imstande ist, die jeweils zwei letzten Sekunden rückgängig zu machen.
 
Die Wut und Enttäuschung der Mutanten wird noch angestachelt, als bekannt wird, dass auf der ZENTRIFUGE II Riviera aufgrund der Behandlung mit Zheob-0134 an unkontrolliertem Zellwachstum gestorben ist. Den unausweichlichen Tod vor Augen, drängt Farkim die Mutanten dazu, in SEELENQUELL aufzugehen und sich so mit jenen 34.000 Monochromen zu vereinigen, die bereits bei der neuen Superintelligenz sind. Um Arkon III zu erreichen, soll die ROALD AMUNDSEN gekapert werden.
 
Unterdessen untersucht Zheobitt das Gewebe des toten Seelenquells und stellt fest, dass es psionische Quanten aufzusaugen vermag. Zugleich wird ihm bewusst, dass der Einsatz ihrer Parafähigkeiten die Degeneration der Mitochondrien und damit den Gen-Tod beschleunigt. Der Ara findet aber keine Möglichkeit, einen wirksamen Gewebeextrakt Seelenquells ohne gefährliche Nebenwirkungen in die Körper der Mutanten zu übertragen. Darum lässt er eine Warnung an die ROALD AMUNDSEN senden und widmet sich erneut dem Zheob-0134.
 
Bei der Eroberung des ENTDECKERS übersehen die Mutanten, dass Jani Keitz, der ertrusische Emotionaut Ikarius Jopro, der stellvertretende Kommandant Kempar Onyx vom Planeten Imart und die für die Sicherheit zuständige Myla N'gher mentalstabilisiert sind. Sie riegeln die Kommandozentrale ab, und Jopro steuert das Schiff in die Korona von Kalups Pforte, wo er droht, das Schiff verglühen zu lassen. Doch letztlich beendet der Tod von Farkims Bruder Killmy und der Zusammenbruch weiterer Mutanten die Meuterei.
 
Zheobitt kommt wenig später an Bord und injiziert den Monochromen eine neue Variante des Zheob-0134. Er wird dabei von der Chefmedikerin des Schiffes, Dr. Utea Nermalldo, unterstützt. Die erste Komponente des neuen Medikamentes unterbricht die zelluläre Suizidkette im Gewebe, während die zweite die für die Produktion des Psi-Potentials verantwortlichen Gehirnareale verödet. Die Mutanten werden leben, verlieren aber ihre Paragaben. In vielen Fällen müssen trotzdem bereits zerfallene Organe durch biochemische Implantate ersetzt werden. Da die medizinische Kapazität der ROALD AMUNDSEN dafür nicht ausreicht, werden die Mutanten auf die Schiffe der LFT-Flotte verteilt, und die ZENTRIFUGE II sorgt für den nötigen Nachschub an Zheob-0134. Es können innerhalb einer Woche bis auf 59 Personen alle Monochrom-Mutanten gerettet werden.
 
Da er befürchtet, von SEELENQUELL gesucht zu werden, wird Zheobitt vorläufig bei den Terranern bleiben. Am 30. April empfängt Perry Rhodan einen Kurier von Quinto-Center. Monkey fordert den Residenten auf, die LFT-Flotte bereit zu halten. Der Kurier weiß, dass sich Blo Rakane im Hauptquartier der Neuen USO aufhält und sich im Orbit des Asteroiden mehrere ODIN-Einheiten befinden, die etwas im Schlepp haben, das unter einem Diffusorfeld verborgen liegt.

Perrypedia


Kommentar / Computer

Rettung in Sicht ?

Zheobitt ist den Ursachen des letalen Genprogramms auf der Spur, das die Monochrom-Mutanten auszulöschen droht. Beste Hilfe haben hierbei die Daten geleistet, die er in den Archiven von Aralon sammeln konnte, denn immerhin waren zu Monos' Zeiten Aras an dem Genprogramm beteiligt, das letztlich zur Entstehung der Monochromen führte. Eine medikamentöse Therapie, die Zheobitt unter dem wie üblich unbescheidenen Kodenamen Zheob-0134 führt, soll das Problem lösen. Leider ist es längst nicht serienreif, die Wirksamkeit ungewiß. Schon im derzeitigen Designstadium ist jedoch zu erkennen, daß das Medikament eine solche Fülle an Nebenwirkungen zeitigt, daß es sich am besten mit einem terranischen Sprichwort beschreiben läßt: Operation gelungen, Patient tot...
 
Zheob-0134 ist als Zwei-Komponenten-Medikament konzipiert: Die erste Komponente soll sich an praktisch jeden Stoffwechselvorgang anhängen und in kürzester Zeit in alle Körperzellen gelangen. Ihre Aufgabe ist es, die zellulare Selbstmordkette im Gewebe - die von Monos' Genetikern verankerte »Sicherheitsschaltung« - zu unterbrechen (siehe PR 2021). Die zweite Komponente muß wesentlich spezifischer wirken, denn sie ist dafür zuständig, jene Sektoren eines Mutantengehirns gezielt zu veröden - vergleichbar einigen Methoden zur Mentalstabilisierung -, die für das Psi-Potential zuständig sind oder die »materielle Schnittstelle« beim Einsatz der übergeordneten Kräfte darstellen. Nur beide Komponenten gemeinsam können nach Zheobitts Erkenntnissen den Gentod wirklich aufhalten, würde der Körper die damit einhergehenden »Nebenwirkungen« überstehen...
 
Der Ara weiß allerdings, daß der Zelltod der Monochrom-Mutanten nicht allein durch den genetischen Kode eingeleitet wird, sondern daß es des begleitenden »psionischen Faktors« bedarf, um das Todesprogramm auszulösen. Das bedeutet: Ohne Psi-Energie kein Gen-Tod.  
Hier kommt nun Morkheros Leiche ins Spiel: Ihr Gewebe hat mit hoher Wahrscheinlichkeit gewisse psionisch relevante Eigenschaften. Die Körpersubstanz scheint psionische Quanten zu binden oder zumindest an sich zu ziehen. Zheobitt versucht also, aus diesem speziellen Gewebe ein Medikament abzuleiten, das auf den genetisch-psionischen Faktor der Monochrom-Mutanten einen Einfluß hat. Denn könnte die paranormale Energieentfaltung der Monochromen gemindert werden, wäre auch der Krankheitsausbruch verzögert. Morkheros Leiche bleibt konserviert. Lediglich Gewebeproben aus den verschiedensten Körperbereichen dienen als Arbeitsmittel, werden biochemisch behandelt und vermehrt, so daß von einigen tausend unterschiedlichen Gewebesorten rasch in ausreichender Menge Arbeitsmaterial zur Verfügung steht.
 
Wichtigstes Arbeitsmittel ist jedoch keineswegs das biochemische Spezialwerkzeug, sondern ein modifizierter Individualtaster, der, als Para-Detektor eingesetzt, die höchste Empfindlichkeit und Meßgenauigkeit im ultrahochfrequenten Bereich des hyperenergetischen Spektrums hat. Zheobitt kann psionische Quanten, die Psionen, in dem als »Psi« oder »Hyper-Psi« umschriebenen Bereich noch in geringstem Umfang nachweisen. Den natürlichen Parakräften wird ein Ausschnitt von einigen hundert Megakalup Bandbreite bei etwa einem Petakalup zugeordnet: Schwache IV-Strahlung geben selbst Pflanzen ab, Tiere schon mehr, in stärkerem Maß intelligente Wesen - alles jedoch weit unter dem Niveau, das Mutanten aufweisen. Morkheros Gewebe scheint biochemisch betrachtet zwar vollständig normale Eigenschaften zu haben, doch der Para-Detektor zeigt, daß das Gewebe, kaum vermehrt, psionische Quanten aufsaugt wie ein trockener Schwamm. Für die meisten Gewebearten, die aus Morkheros Körper entnommen wurden, gelten enge Sättigungsgrenzen; einige aber, speziell aus Hirn und Rückenmark, entwickeln einen geradezu phänomenalen »Hunger« auf Psionen...
 
Das Gewebe beginnt selbst im Labor auf erstaunliche Weise zu leben und speichert UHF-Strahlung. Zheobitt hat noch niemals vorher solches Gewebe gesehen; wahrscheinlich sogar niemand im bekannten Teil der Milchstraße. Der Mantar-Aspirant glaubt, daß aus diesem »Wunderstoff« in vertretbarer Zeit ein Mittel herstellbar sein könnte, das den Gen-Tod zumindest bremst, und denkt Tag und Nacht über eine Lösung nach. Um den Gentod der Monochrom-Mutanten hinauszuzögern, muß das vermehrte Gewebe in hinreichender Menge in ihre Körper eingeschleust werden, damit es dort so viel psionische Energie wie möglich »abziehen« kann. Das bedeutet, daß das Gewebe in einen Zustand umgeformt werden muß, in dem es erstens von terranischen Metabolismen als Teilnehmer an Stoffwechselprozessen erkannt wird, zweitens keinerlei toxische Wirkung entfaltet und drittens nach Erreichen der psionischen Sättigung vom Stoffwechsel wieder automatisch ausgeschieden wird - denn die Monochromen müssen ja so schnell wie möglich zumindest einen Teil ihrer »psionischen Ladung« loswerden.
 
Erste Versuche mit Zellkulturen werden gemacht, dann mit Biotest-Tanks, die einen menschlichen Körper in seiner Komplexität durchaus nachzuahmen imstande sind. Parallel dazu laufen selbstverständlich komplexe syntronische Simulationen. Aber alle Versuche führen zu einem katastrophalen Ergebnis: Morkheros Gewebe wirkt entweder hochgiftig - oder aber Zheobitt muß soweit in die genetische Struktur des Gewebes eingreifen, daß die eigentlich erwünschte Eigenschaft als »Psi-Kollektor« verlorengeht. Letztlich muß der Ara akzeptieren, daß selbst einem Mantar-Heiler in spe Grenzen gesetzt sind. Morkheros Gewebe hat zwar ganz erstaunliche Eigenschaften, doch als therapeutisch wirksamer Stoff für die Monochrom-Mutanten ist es nicht zu gebrauchen. Zheobitts einzige Hoffnung ist nun wieder Zheob-0134...

Rainer Castor

   
NATHAN