Kampf der Giganten


Kommentarnummer: 1110

Heftnummer: 1986

Erschienen: 01.01.1970

Betrifft die Begriffe:

   

   

Autor:

Rainer Castor

Erster Teil:

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Welche Kräfte im einzelnen beim entscheidenden Kampf der Giganten zwischen der Superintelligenz ES und ihren Schwarzlicht-Zapfen einerseits sowie Torr Samaho und der Kosmischen Fabrik MATERIA andererseits zum Einsatz kommen, verschließt sich dem außenstehenden Beobachter. Ein Pappenstiel ist es jedenfalls nicht, was beim Dengejaa Uveso aufgeboten wird. Höhepunkt ist jedenfalls die »Sonnenschleuder-Aktion«, eingeleitet von einer eine Million Kilometer messenden Feuerring-Erscheinung, die von violettem Fluten und Wallen durchdrungen ist und die Hypersonne ausstößt. Ein solches Phänomen ist vor allem den am Kampf beteiligten Unsterblichen keineswegs unbekannt - es liegt jedoch eine ganze Weile zurück, daß man damit zuletzt konfrontiert wurde. Im Kampf gegen die Meister der Insel wurde solches erstmals beobachtet; von Lordadmiral Atlan stammte die seinerzeitige Umschreibung Situationstransmitter. Die Tefroder nannten es dagegen Stoßimpuls-Generator, und erst spätere Untersuchungen durch Prof. Arno Kalup belegten, daß es sich hierbei weniger um einen Transmitter im ursprünglichen Sinne handelte, welcher ja auf eine Gegenstation angewiesen ist, sondern um eine Anwendung der Halbraum-Technologie (siehe hierzu auch PERRY RHODAN-Roman 562 sowie die Taschenbücher 396 und 402).
 
Es stellte sich heraus, daß die Meister der Insel und Tefroder diese Anwendungsform von den nach Andromeda geflüchteten Lemurern übernommen hatten, und diese wiederum hatten sie ursprünglich von den Sonneningenieuren erhalten beziehungsweise deren natürlichen Kräfte in eine technische Umsetzung transformiert. Letztere wiederum, so die neueste Erkenntnis dank der Begegnung mit den Erranten in MATERIA, waren ein Zweigvolk der Kosmischen Ingenieure. Es kann also angenommen werden, daß diesen ein vergleichbares Verfahren unter Umständen ebenfalls zur Verfügung stand. Immerhin belegt die Lange Überlieferung ihres Errantischen Almanachs, daß ein anderer Teil ihres Volks beim Bau des Schwarms beteiligt war. Da mutet es fast als Ironie des Schicksals oder ausgleichende Gerechtigkeit an, daß ausgerechnet ein Situationstransmitter als Waffe gegen MATERIA eingesetzt wird …
 
Was macht nun dessen Besonderheit aus? Es handelt sich um einen extern induzierten Halbraum-Durchgang, bei der eine gegenpolige Aufladung des zu transportierenden Objekts ausreicht. Von außen in ein Halbraumfeld gehüllt und beschleunigt, gleicht der Vorgang dem Linearflug eines Raumschiffes, nur mit dem Unterschied, daß die Ursache im Feuerring des Situationstransmitters zu suchen ist. Wichtig ist, daß Größe, Masse und Transportreichweite hierbei ausschließlich eine Frage der Energieversorgung und im allgemeinen nur durch Sonnenzapfung sicherzustellen sind. Theoretisch gibt es jedoch keine Grenze - und das Verfahren belegt, wie es den Lemurern gelang, künstliche Sonnensysteme oder die vielen hundert Sonnentransmitter zu bauen, in vielen Fällen sogar ohne direkte Mithilfe der Sonneningenieure. Nebenbei: Wer sich gefragt hat, wie seinerzeit der weiße Zwerg Kobold durch den Archi-Tritrans-Sonnentransmitter ohne vorhandene Gegenstation ins Solsystem versetzt wurde, findet in der Anwendung eines Situationstransmitters - mit der Transmitterzone von Archi-Tritrans gekoppelt - die Antwort (nachzulesen im »Laren>Zyklus« ab PERRY RHODAN 650) ... Situationstransmitter waren und sind für die Beförderung von Großobjekten ausgelegt. Überaus aufwendig bei der Energieversorgung, ortertechnisch leicht und über große Entfernungen anzumessen und auf der scheinbar »überholten« Halbraumtechnik basierend, mögen sie auf den ersten Blick als Dinosaurier gelten - doch bei genauerer Betrachtung offenbart sich hier ein faszinierendes Potential! ES jedenfalls greift auf diese scheinbar überholte Technologie zurück und entreißt mit ihrer Hilfe dem Dengejaa Uveso eine Hypersonne - geringe Störanfälligkeit in einer Umgebung wie der des Zentralgalaktischen Schwarzen Lochs dürfte eine nicht zu unterschätzende Rolle gespielt haben!
 
Bei dieser Aktion kommt es, angesichts ihres fast primitiven »Zwillen-Effekts«, vor allem auf die übergeordnete Komponente an: Extrem dicht gepackte, in sich vielfach verschlungene und verknotete ultrahochfrequente Hyperenergie formt einen Käfig, aus dem es kein Entrinnen gibt. Daß sich unter dem Strich sogar dieses Potential MATERIA gegenüber als nahezu wirkungslos erweist, belegt mehr als deutlich, mit welchem Machtmittel wir es bei dieser Kosmischen Fabrik zu tun haben. Ausschlaggebend ist schließlich der Einsatz des Transdimensionalen Zustandswandlers und des in ihm gespeicherten Energiepotentials, dem sogar MATERIA, wie es scheint, nichts mehr entgegen zu setzen hat. Ungeachtet der sonstigen Folgen und Konsequenzen, die sich durch den Kampf der Giganten ergeben, soll an dieser Stelle abschließend noch mal auf den eingesetzten Situationstransmitter eingegangen werden: Es könnte durchaus sein, daß sich, langfristig gesehen, der eine oder andere Beteiligte »alter Techniken« entsinnt und versucht wird, die mit ihnen verbundenen Einsatzmöglichkeiten gezielter auszureizen ...
 
Apropos 1986:
Bei der Explosion der US-Raumfähre CHALLENGER in 17 Kilometern Höhe sterben fünf Astronauten, die Astronautin Judith Resnik und die als Gast mitfliegende Lehrerin Christa McAuliffe; im ukrainischen Atomkraftwerk Tschernobyl kommt es zum »Super-GAU«, die freigesetzte Strahlung ist 30- bis 40mal stärker als jene der Atombombe von Hiroshima, zwei Millionen Hektar Land gelten als für Jahrzehnten verseucht; Olof Palme wird ermordet; es sterben: Lilli Palmer, Joseph Beuys und Rudolf Schock; Buch des Jahres ist »Das Parfüm«; Film des Jahres »Der Name der Rose«


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