Atlan - Traversan-Miniserie    


Nach Exposé von Robert Feldhoff

Inhalt

Die Traversan-Miniserie
(Heft 1-12, Hardcover 1-5):
Handlungszeit: 1290 NGZ bzw. 4877 n. Chr. / 12.402 da Ark bzw. 5772 v. Chr.
Als Heftromane erschienen: Oktober 1998 bis Dezember 1998
Als Hardcover erschienen: April 1999 bis Januar 2000, April 2001(Band 5)
Situation:

Im August des Jahres 1290 NGZ. Auf der Suche nach einem unbezahlbaren archäologischen Schatz, einer intakten Geheimstation der Meister der Insel, begibt sich Atlan an Bord des GILGAMESCH-Moduls RICO in das Trav-System. Beim Erforschen der Station wird der Arkonide von einer defekten Zeitmaschine der Meister der Insel in die Vergangenheit zurückgeschleudert. Er landet im Jahre 12.402 da Ark, das entspricht dem Jahr 5772 v. Chr. Zu dieser Zeit findet auf Traversan gerade eine Auseinandersetzung statt. Nert Kuriol da Traversan, der alte Baron des Systems, hat sich gegen weitere Steuereintreibungen des skrupellosen Sonnenkurs Pyrius Bit zur Wehr gesetzt. Es kommt zu einer Strafexpedition des Sonnenkurs. Atlan will nicht an diesem Kampf teilnehmen, denn er befürchtet, daß sein Handeln die Geschichte verändern könnte. Erst als Prinzessin Tamarena da Traversan, in die sich der Aktivatorträger verliebt hat, in die Raumschlacht eingreift, schließt sich auch Atlan den Traversanern an. Unter seiner Führung als Admiral gelingt es, die überlegenen Truppen des Pyrius Bit zurückzuschlagen. Altan hat jetzt zwei Aufgaben: Auf der einen Seite muß er versuchen, die Zeitmaschine zu reparieren, und damit in seine Gegenwart zurückzukehren. Auf der anderen Seite muß er den Rebellen helfen, damit Traversan nicht doch von der Zentralregierung vernichtet wird. Damit beginnt für Atlan eine Odyssee durch die Galaxis der Vorzeit, denn nur auf Arkon kann er die notwendigen Ersatzteile für die Zeitmaschine erhalten und auf Arkon fällt auch die Entscheidung über das Schicksal Traversans. Letztlich kommt es doch zur entscheidenden Raumschlacht, bei der die Zeitmaschine zerstört wird. Atlan sitzt in der Vergangenheit fest und muß noch einmal, wie zu Zeiten seines Exils auf der Erde, 10.000 Jahre im Tiefschlaf überbrücken.

Mehr als zehn Jahre mußten die Fans des unsterblichen Arkoniden warten, bis sie - ab Heft Nr. 1. Admiral der Sterne, von Robert Feldhoff - neue Abenteuer des Einsamen der Zeit in seiner eigenen Serie lesen konnten. 12 Heftromane erschienen vom Oktober bis zum Dezember 1998, die von März bis Oktober 1999 als Hardcover vom Bechtermünz Verlag nachgedruckt wurden. Hinzu kam im Januar 2001 ein weiterer Band mit Kurzgeschichten. Schließlich erschien im April 2001 im Rahmen der Reihe Moewig-Fantastik der Roman "Fluchtpunkt Schemmenstern" von Frank Borsch, der die Handlung um Traversan, nach einem Zeitsprung über 21 Arkonjahre bzw 25 Erdjahre, forsetzte.

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Allgemeine Überlegungen von Torben Kneesch:

Im Jahr 1290 NGZ entdeckt die RICO auf Traversan eine Geheimstation, aus der ihnen Atlan entgegentritt. Offenbar hat er dort Jahrtausende im Tiefschlaf verbracht, weigert sich jedoch, über seine Erlebnisse zu reden. Mit diesem vieldiskutierten Ende hat der Traversan-Zyklus dann doch noch einen echten Hammer zum Abschluß bekommen. Man stelle sich vor, Atlan hat jetzt bereits zweimal 10000 Jahre größtenteils in einer Geheimstation im Tiefschlaf verbracht... Hier liegt gleichzeitig eine Schwäche. Macht Atlan auf die RICO-Besatzung einen verschlossenen Eindruck bei seiner Rückkehr, ist von dieser Veränderung später in der Perry Rhodan-Serie nichts zu bemerken. Seine erneute Periode als Einsamer der Zeit dürfte wohl auch mehr dem Zweck dienen, Platz für weitere Mini-Zyklen zu schaffen. So wissen wir nicht, ob Tamarena überlebt hat, und der Extrasinn deutet es bereits an: In der Zeit, in der die Laren ihr ZA- vernichtendes Feld in der Milchstraße aktiviert haben, sollte der Arkonide lieber nicht auf Traversan sitzen bleiben. Dazu kommt der Bann der Kosmokraten, der sich ja eigentlich nur gegen seinen Zeitbruder richtet, und eine ungeklärte Stelle in der Atlan-Serie, wo Atlan von einem mysteriösen Doppelgänger gerettet worden ist (nachzulesen im Atlan Nr. 646). Natürlich könnte er doch in Versuchung kommen, Mirona Thetin wiederzusehen. Und ein paar Aufträge hat ES auch immer zu vergeben. Allerdings möchte ich an dieser Stelle ganz offen sagen: Allmählich haben wir es mit einer Atlan-Übersättigung zu tun. Nach seinem eigenen Mini-Zyklus, seiner eigenen Hardcover-Reihe und einer eigenen Handlungsebene in PR wären andere Hauptpersonen für einen eventuellen weiteren Mini-Zyklus recht erfrischend. Der Traversan-Zyklus selbst bietet gut geschriebene Romane, was aber auf Kosten der Mutter-Serie ging, da die besten Team-Autoren für den Mini-Zyklus abgezogen wurden. Kommentare zu dieser These bitte an die Redax. Ich bin offen für Diskussionen. Auch die beiden neuen Autoren lieferten durchaus lesenswerte Romane ab, was ich nicht von allen aktuellen PR-Team-Autoren behaupten würde. Dagegen ist die Gesamt-Handlung nicht besonders originell. Von Roman zu Roman kämpft sich Atlan gegen böse Piraten, Terroristen, SENTENZA-Agenten und korrupten Adeligen seinen Weg frei. Besonders kurios wird es, wenn man die Romane fünf bis neun ausläßt. Am Ende von Band vier heißt es, unsere Helden fliegen jetzt nach Arkon. Am Anfang von Band zehn heißt es praktisch, so, da wären wir. Die Bände fünf bis neun stellen einfach nur Zwischenfälle und Hindernisse für Atlan da, ohne die Rahmenhandlung richtig zu beeinflussen! Auch wurden einige Chancen in Bezug auf die Handlung verpaßt. Also, daß Atlan irgendwie in den Tod von Imperatoren verwickelt ist, hat inzwischen doch irgendwie Tradition. Und wenn der arme Reomir schon laut Imperatoren-Liste im Handlungsjahr sein Leben lassen muß, hätten wir uns doch wenigstens an seinem Ableben erfreuen können. Man stelle sich vor: Die Frage nach dem Nachfolger ist unklar. Da stolpert mit Atlan ein rechtmäßiger Thronanwärter auf die politische Bühne. Der aber will möglichst keine Spuren in den Geschichtsbüchern hinterlassen, geschweige denn nach dem Geheimnis seiner Langlebigkeit gefragt werden. Wie dem auch sei, fünf von zwölf Romanen dienen mehr oder weniger dem Zweck, den Weg nach Arkon zu verlängern. Und die anderen Romane waren auch nicht gerade mit Handlung überfrachtet (ein Roman über die Kaperung eines Wracks). Man könnte den Eindruck haben, daß Robert Feldhoff nicht genügend Ideen für zwei Serien hat. Warum mußte auch gerade der ausgelastete Exposé-Autor der PR-Serie quasi nebenbei die Mini-Serie entwerfen, hier könnte doch ein anderer Autor seine Ideen austoben, was der Mini-Serie auch einen eigenen Stil geben würde (Dieses Experiment wird nun mit der Centrauri-Miniserie umgesetzt). Also, insgesamt nette Romane, aber nichts, was einem vom Hocker reißt. Ohne den Knaller am Schluß wäre die Geschichte ziemlich sinnlos und allenfalls ein Taschenbuch wert. Aber man merkt Atlan die neue Wartezeit in den aktuellen PR-Romanen ja nicht an. Wenn schon ein Mini-Zyklus, dann sollte er auch eine größere Bedeutung für das PR-Universum haben. Für Traversan gibt es daher nur ein befriedigend.
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© Schrotys Materiequelle     Seite von Bernd Labusch     © Kommentar von Torben Kneesch