ZenZahn-Orgel Terranische Technik |
Bild & Text © Dieter Bohn (10/2004) |
Datenblatt aus PR 2308 Auflage 1 Report Nr.383 | ►Index | ►Datenblätter bis PR 2500 |
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Geschichte:
Die ZenZahn-Orgel ist ein Musikinstrument, das in den Wirren der letzten Jahrzehnte ein wenig in Vergessenheit geraten ist. Obwohl ihre Ursprünge bis ins fünfte vorchristliche Jahrtausend zurückreichen, war es erst der Terraner Garo Mullin (3543 – 3682) welcher der ZenZahn-Orgel ab dem Jahr 3585 zu galaxisweiter Bekanntheit verhalf [[1]]:
Im Oktober 3582 gehörte Mullin, der zu jener Zeit Astronom auf der SOL-Zelle-2 war, zu den acht Besatzungsmitgliedern, die sich auf Caljoohl, der Testwelt der Feyerdaler, die Erlaubnis für den Besuch Pröhndomes, der Kontaktwelt der Kaiserin von Therm, erstritten.
Dort »spielte« er mit seiner ZenZahn-Orgel eine wichtige Rolle. Bekannt wurde diese abenteuerliche Geschichte allerdings erst im Jahre 3583, nach der Rückkehr der Erde an ihren angestammten Platz im Sonnensystem [[2]].
Herkunft/Etymologie:
Die heutige ZZO geht auf ein Musikinstrument der echsenähnlichen K’cha’tlech zurück. Diese mittlerweile ausgestorbenen Eingeboren des arkonidischen Kolonialplaneten Algonkin, 2014 Lichtjahre von Terra entfernt in Richtung Perseusarm gelegen, benutzten ein dünnwandiges Metallei, dessen Oberfläche sie durch Kratzen mit Ihren Krallen zu Schwingungen anregten. Dieser Effekt beruhte wahrscheinlich auf den gleichen Gesetzmäßigkeiten wie bei chinesischen Wasserspringschalen oder bei Weingläsern, die durch Reiben des Randes zum »Singen« gebracht wurden.
Die Bezeichnung ZenZahn-Orgel hat somit auch weder etwas mit der fernöstlichen Philosophie des #Zen#, noch mit der dentinoiden Ausprägung des menschlichen Kauapparats (Zahn) zu tun. Sie ist eine Verschleifung der Originalbezeichnung der K’cha’tlech: Dzjen = Ei/Ursprung des Lebens; Tjschahn = Klang/harmonische Schwingung. Übersetzt bedeutet es also etwa »Klang-Ei«, wie es von Musikern der eher rhythmusbetonteren Fraktion auch abfällig genannt wird.
Ein authentisches Exemplar eines originalen Dzjen-Tjschan ist uns nicht überliefert.
Da es den Kolonial-Arkoniden von Algonkin mangels Krallen nicht gelang, das Eingeboreneninstrument zum Klingen zu bringen, entwickelte die auf dem Planeten ansässige Firma Yatta um das Jahr 13163 da Ark (4873 vor Chr. bzw. 8460 v. NGZ) herum eine elektronische Variante davon. Sie begründete damit neben den althergebrachten Gattungen wie Schlag-, Streich-, Blas- und Zupfinstrumente, die Klasse der #Streichel#-Instrumente.
Aufbau:
Ebenso wie es zum Beispiel die Gitarre als Instrument in einer Fülle unterschiedlicher Bau-, Klang- und Spielformen gibt, existiert auch die ZenZahn-Orgel in einer Vielzahl von Ausprägungen. Bedingt durch ihre Verwandtschaft zu synthetischen Klangerzeugern wie elektrischen Orgeln oder Synthesizern kann den jeweils erzeugten Tönen natürlich jede Wellenform (Sample) aufgeprägt werden.
Die #gesamte Oberfläche# besteht aus Sensoren mit piezoelektrischen Eigenschaften, die einerseits die Berührungen des Musikers registrieren und andererseits durch Anlegen einer Spannung selbst zu Schwingungen angeregt werden können. Dadurch wirkt die ZenZahn-Orgel selbst als Lautsprecher.
Wer eine aktivierte ZZO der Profi-Ausführung in die Hand nimmt, generiert also zwangsläufig eine Tonfolge. Allerdings kann die sensitive Oberfläche für Anfänger so justiert werden, dass beide Polbereiche nicht belegt sind, so dass das »Klang-Ei« an diesen beiden Punkten gehalten werden kann, ohne dass ein Ton entsteht.
Überhaupt kann die Belegung der Oberfläche, d.h. welcher Ton sich wo befindet, völlig frei gestaltet werden. Diese als »Stimmung« bezeichnete Programmierung ist dem Können des Spielers überlassen. Die übliche Stimmung für Anfänger ist die Riddim-Bash-Stimmung. Weitere bekannte Stimmungen im terranischen Kulturkreis sind die Blues- [[3]], die chromatisch pythagoreische und die Moog-Stimmung.
Je nach Belegung der sensitiven Oberfläche ist der Wechsel von Ton zu Ton scharf begrenzt oder erfolgt kontinuierlich. Für diesen fließenden Übergang wurde von den Gitarreninstrumenten der Begriff »fretless« übernommen.
Die Lautstärke des gespielten Tons wird durch die Stärke des Druckes auf die Oberfläche bestimmt.
Die Programmierung der Stimmung, ebenso wie die Aufladung der internen Energiezellen, kann mit jedem handelsüblichen positronischen Steuergerät, DataDisp oder Minikom erfolgen. Im Normalfall erfolgen auch das Ein- und Ausschalten des Gerätes auf diesem Wege. Auf die Möglichkeit einer Sprachsteuerung wurde bewusst verzichtet, da bei einem begleitenden Gesang der Text als Steuerbefehl fehlinterpretiert werden kann.
Fortgeschrittene Musiker verzichten ganz darauf, dass die tonale Belegung auf der Oberfläche sichtbar ist. Nur auf diese Weise kann man erfahren, was den Reiz der ZenZahn-Orgel ausmacht: Jedes Spiel ist ein erneutes sinnliches Erforschen ihrer Oberfläche und ihrer Möglichkeiten. Und nur so erhält man ihren typischen Ausdruck, den ein Kritiker mit den Worten umschrieb: »Seltsame Töne! Als versuche jemand zu singen.«
Quellen und Querverweise:
[[1]] Siehe Pangalaktischer Report PR 781 – PR 782
[[2]] Siehe »Unternehmen Pilgervater« im Pangalaktischen Report PR 849
[[3]] Hier sind nicht die »Blues« (Yülziish) der galaktischen Eastside gemeint, sondern eine eingeborene Musikrichtung der Erde
Making of »ZenZahn-Orgel«
(Datenblatt
in Perry Rhodan 2308)
Diejenigen unter Euch, die auf der Duisburger Sternennacht 2005 waren, hatten schon vor Ort die Gelegenheit, sich die einzelnen Entstehungsphasen der Illustration zu dem Datenblatt „ZenZahn-Orgel“ anzusehen [1]. Hier nur ein wenig Hintergrundinformation für den Rest des Forums, der nicht in Duisburg war: Ich brauche, glaube ich, nicht mehr zu erwähnen, dass mich die Alltagswelt des Perryversums immer mehr interessiert hat, als nur schwer vorstellbare, überdimensionierte Objekte (wie „goße Leeren“ oder große Pötte). Da ich selbst Musiker bin, ist mir aufgefallen, dass nur sehr wenige Freizeitmusiker in der Serie vertreten sind. In Erinnerung geblieben ist mir eine Person, die ein eiförmiges Instrument spielte. Aber in welchem Roman? Ich stellte eine entsprechende Frage im „Alten Neuen Forum“. Worauf Algonkin Yatta am 1. Feb 2002 schrieb: »Ich kann mich irren, aber das war in einem Ewers-Roman um 780 herum, als PR und eine Gruppe junger Solaner bei den Feyerdalern zu Besuch waren.. und die Agenten VERNOCs sowie ein paar MVs am Werke waren.. Garo Mullin hiess der Orgelspieler wohl.« [2] Nach einigen Verrenkungen hinter die Dachschrägen, wo die alten Hefte lagern, waren die Heft tatsächlich bald gefunden. Das Datenblatt basiert also in den Grundzügen auf den folgenden Aussagen in den entsprechenden PR-Romanen: 781: „Seltsame Töne, so als versuche jemand zu singen“ „Oval, und halb so groß wie eine Männerhand“ „streicht behutsam über die Oberfläche und entlockt ihm die zärtliche Töne“ 782 „streichelt seine ZZO und entlockte Ihr eine Melodie, die das ganze Spektrum menschlicher Gefühle ansprach“ Der Rest ist aus den Fingern gesaugt . Wobei mir „halb so groß wie eine Männerhand“ als nicht spielbar erschien. Darum habe ich mir die Freiheit genommen, die „Generation 2“ etwas größer zu machen. Zum Bild: 1. Ausgangspunkt für die Zeichnung sind mehrere Photos meiner Kinder, die ich entsprechend in Position gesetzt habe [3]: 2. Diese wurden in PaintshopPro zu einer Collage zusammengesetzt: 3. Daraus entstand die Grundzeichnung am PC (mit Grafiktablett und PaintShop Pro). . . . die später dann noch mit der virtuellen Airbrush schattiert wurde. 4. In einer separaten Zeichnung entstanden die Nebenzeichnungen: Zuerst die Situation mit den Händen; Damit ich weiß, wo und wie die Finger das Ei berühren, auch hier ein Photo als Hilfe. In diese baute ich (als kleinen Gag) einige Produkte aus meinem beruflichen Umfeld [4] ein. meinem beruflichen Umfeld [4] ein. Wer sich also im KFZ auskennt, könnte ein Sekundärluftventil (SLV), einen Luftmassensensor (LMS) oder ein Elektro-Umschaltventil (EUV) erkennen. Zum Text: 1. „ZenZahn-Orgel“ ist ja nun ein etwas merkwürdiger Begriff, für den ich keine hinreichend rationelle Begründung finden konnte. Zen? Hä? Buddhismus? Oder von „Zehn“ oder „Zehen“??? Zahn? [5] Aua! Also machen wir eine Verschleifung eines fremdsprachigen Begriffes daraus. Immerhin ist von den Sprachen der alten Römer und Griechen auch nicht mehr so viel Ursprüngliches geblieben. Ähnlich so, wie das französische Wort „Boulevard“ auf das dt. Wort „Bollwerk (Bohlenwerk)“ zurückgeht. [6] 2. Tja, wie könnte so was funktionieren? Keine Ahnung! Also lassen wir das ursprüngliche Teil verschwinden und machen es elektronisch – Hauptsache, die Begründung klingt plausibel 3. Der Rest ist ein bisschen Plauderei aus dem Musiker-Nähkästchen und ingenieurmäßiges Denken. Ach ja: Die Blues- (Ha, Ha!) und die chromatisch pythagoreische -Stimmung gibt es wirklich. Die Riddim-Bash-Stimmung und die Moog-Stimmung gibt es (bis jetzt noch) nicht . . . aber es hört sich gut an. Frei nach dem Motto „Man kann den Leuten jeden Mist erzählen, es muss nur überzeugend klingen!“ oder „wenn Du sie nicht überzeugen kannst – verwirr sie!“ Gruß Dieter _____________________________________________ Habe ich schon mal erwähnt, dass ich Fußnoten liebe 1) Und was lernen wir daraus: Kommt nach Duisburg! 2) Für diese Hilfestellung hat der Forist „Algokin Yata“ einen Planeten („..Eingeboren des arkonidischen Kolonialplanetens Algonkin“) und eine Firma („...auf dem Planeten ansässige Firma Yatta “) bekommen . [3] Ein Methode, die z.B. auch Boris Vallejo verwendet. [4] Nein, keine Namen, keine Schleichwerbung an dieser Stelle. [5] Da fällt mir ein, ich muss noch zur jährlichen Kontroll-Untersuchung [6] Etymologie kann so faszinierend sein! |
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