Ein ATLAN- und PERRY RHODAN-Autor, der mit einer Arbeit über »prähistorische Literatur« seinen Doktortitel gemacht und der einen deftigen Erotik-Thriller geschrieben hat? Auf den ersten Blick scheint das nicht zusammenzupassen, dennoch schafft der Berliner Schriftsteller Bernhard Kempen den Spagat zwischen unterschiedlichen Literatur-Genres. Das Motto seines bisherigen Werdeganges scheint »jede Einseitigkeit vermeiden« zu sein.
Bernhard Kempen, am 23. Mai 1961 in der Weltstadt Hamburg geboren, wuchs auf dem platten Land im Nordwesten der Bundesrepublik auf. Über diese Zeit urteilt der Autor selbst: »Nachdem ich meine Jugend als Leseratte verbracht hatte (die ganze Palette von PERRY RHODAN über Erich von Däniken bis Goethe und Nietzsche), brauchte ich nach dem Abitur etwas Abwechslung und machte zunächst eine Lehre als Baumschulgärtner.«
Danach hatte Kempen genug vom Landleben und zog 1984 ins damals noch geteilte Berlin, um an der FU Literaturwissenschaft und Philosophie zu studieren. Nebenbei arbeitete er als Gärtner, als Nachhilfelehrer und als Fremdsprachensekretär für einen Linguistik-Professor.
Zwischendurch weilte er ein Jahr lang in England, um in Norwich seinen Master of Arts in Literaturwissenschaft zu machen. In dieser Zeit entdeckte der Student in einem verstaubten kleinen Antiquariat die Bücher von Jean M. Auel, die ihn auf das Thema seiner Doktorarbeit mit dem schönen Titel »Abenteuer in Gondwanaland und Neandertal« brachten.
Parallel dazu verfasste Bernhard Kempen Artikel, Buch- und Filmrezensionen in verschiedenen Science-Fiction-Zeitschriften über Themen wie PERRY RHODAN, Prähistorik oder religiöse Science Fiction. Außerdem war er als Redakteur und Herausgeber für die Zeitschrift ALIEN CONTACT und den Berliner Verlag Shayol tätig.
Seit 1993 arbeitet Kempen als freiberuflicher Literaturübersetzer. Mittlerweile hat er über hundert Bücher ins Deutsche übertragen. Auch dabei kam nie Langeweile auf: Es fing an mit der »Tek«-Serie von William Shatner, dann folgten die Steinzeit-Romane von William Sarabande, der bizarre »Mana«-Zyklus von Ian Watson, fast dreißig »Star Trek«-Romane und die »Dune«-Prequels, dazwischen die Frauenkrimis von Jane Graves, die Polit-Thriller von Mike Lawson und Science-Fiction-Romane von Greg Egan, Richard Morgan oder John Scalzi. Kempen umschreibt sein Arbeitsgebiet so: »Das Spektrum reicht von Spannung, Unterhaltung, Spaß und Wortwitz bis zur anspruchsvollen Utopie.«
Nachdem er 2002 mit dem Roman »Der Gourmet« einen Thriller mit viel Erotik veröffentlicht hatte, stieg er 2004 mit »Im Zeichen des Kristallmondes« als Autor in die ATLAN-Serie ein. Parallel dazu startete er eine weitere Karriere als Erotik-Kabarettist in Berliner Underground-Clubs.
Seither geht es »im fliegenden Wechsel« weiter mit immer neuen Übersetzungsaufträgen, Ausflügen ins Nachtleben der Hauptstadt, der Beschäftigung mit ostfriesischer Ahnenforschung und gelegentlichen Arbeiten als PERRY RHODAN-Autor – zuletzt mit den PERRY RHODAN Extras 3 und 10 unter den Titeln »Schwingen der Macht« und »Hauch der ESTARTU«.
Der augenzwinkernde Blick des Schriftstellers und Übersetzers in die Zukunft: »Es bleibt spannend ...«