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Volkszugehörigkeit:
Rubrik:
Planeten
Unterrubrik 1:
Unterrubrik 2:
Unterrubrik 3:
Unterrubrik 4:
Erstnennung in Zyklus:
32 - Das Reich Tradom
Nennungen in Zyklus:
Eintragsdatum:
17.11.2006
Letzte Änderung:
16.12.2017

Quellenliste:
PR-Heft:
Auflage:

Folge:

Report in PR-Heft:
Glossar in PR-Heft:
2208 / 2227 / 2362
Computer / Kommentar:
2193   2194           
Lexikon I:
Lexikon II:
Lexikon III:
Atlan-Lexikon in HC:
Encyclopädia Terrania:
Hayok
Alias
Hayok

Beschreibung - Autor: PR-Redaktion

Der Planet umkreist als einziger Trabant die gleichnamige kleine rote Sonne vom Spektraltyp M4V in einer mittleren Distanzvon rund 33 Millionen Kilometern. Die Entfernung zu Sol beträgt 9220 Lichtjahre, zu Arkon beträgt sie 25.827 Lichtjahre. Der Durchmesser des Planeten beträgt 14.667 Kilometer, seine Schwerkraft liegt bei 0,92 Gravos. Ein Jahrdauert 63,B4 Tage zu 2D,3 Stunden. Die vier Kontinente des Planeten bedecken 35 Prozent der Oberfläche. Der Kontinent Varfa auf der Südhemisphäre folgt hierbei fast dem gesamtem Umfang, während sich die Landmassen der Nordhemisphäre -Garion, Vanyamo und Udroon- wie Perlen einer Kette aneinander reihen.
 
Bereits zur Zeit der Lemurerwurde der mondlose Planet besiedelt. Zu jener Zeit trug er den Namen Atrut - auf Lemurisch heißt das so viel wie »vorwärts« oder »empor«     
 
Hayok ist der Hauptplanet des gleichnamigen Sternenarchipels, eines fast auf gerader Linie zwischen Arkon und Terra gelegenen »offenen Sternhaufens«, 9220 Lichtjahre von Sol und 25.827 Lichtjahre von Arkon entfernt. Auf insgesamt 128 Sterne kommen nur sieben Sonnensysteme mit je einem Planeten mit geeigneten Ökobedingungen zur Besiedlung. Im 13. Jahrhundert NGZ waren die sieben besiedelten Welten zunächst solche, die hauptsächlich für das technische Ultra-Low-cost-Segment positronische Bausteine lieferten. Nachdem mit KorraVir eine Waffe gegen Syntroniken gefunden war, wurde der Sternenarchipel zum Leistungs-Produktionszentrum positronischer Bausteine - das Imperator Bostich 1.1300 NGZ durch uralte, offensichtlich echte Besitzurkunden für sich reklamierte. Mit 200.000 Schiffen verlieh er dieser Forderung Nachdruck, und um keinen offenen Krieg zu beginnen, musste die LFT zähneknirschend den Anspruch Arkons offiziell »anerkennen«.
 
Am 20.Juni 1306 NGZ wurde Ascari da Vivo zur Kommandantin über den Flottenstützpunkt Hayok und der Hayok-Sternenarchipel ihr persönliches Lehen. Die arkonidische Aufrüstung in Nachbarschaft Terras zwang die LFT zur kostspieligen Stationierung von Gegenverbänden, worauf die Arkoniden den Planeten Hayok zu einer Festung ausbauten und ebenfalls nachrüsteten. Im Zuge des Hyperimpedanz-Schocks wurden die Karten im Hayok-Sternenarchipel neu gemischt - zu technischen Ausfällen in den arkonidischen Reihen kam noch die Stationierungvon PRAETORIA seitens der Terraner unter Reginald Bull.


Quellen: Glossareintrag in PR 2208 / 2227 / 2362
Beschreibung 2 - Autor: Perrypedia

Hayok (lemur.: Atrut), der einzige Planet seiner gleichnamigen Sonne, war bis zur Vernichtung durch TRAITOR die Hauptwelt des Hayok-Sternenarchipels.
 
Zur Zeit der Ersten Menschheit war Atrut der Zentralplanet des 21. Tamaniums und die Schaltwelt des Sonnentransmitters Ulbradan-Sonnendreieck. Ferner wurde hier Psi-Materie produziert. (Centauri 11)
 
Die Petronier nannten den Planeten Anarimt. (PR 2226)
 
Astrophysikalische Daten:
Andere Namen: Atrut, Anarimt
Sonnensystem: Hayok
Galaxie: Milchstraße
Entfernung zum Solsystem: 9220 Lichtjahre
(9220,1 Lichtjahre lt. Spartac 2.1)
Entfernung nach Arkon: 25.827,2 Lichtjahre (Spartac 2.1)
Entfernung nach Verth: 64.502,1 Lichtjahre (Spartac 2.1)
Monde: 0 (Spartac 2.1)
Mittlere Sonnenentfernung: 33 Mio. km / 0,22 AE (Spartac 2.1)
Jahreslänge: 63,84 Tage (Spartac 2.1)
Rotationsdauer: 20,3 h (Spartac 2.1) / 14,3 Tontas
Durchmesser: 14.667 km (Spartac 2.1)
Mittlere Dichte: 4,402 g/cm3 (Spartac 2.1)
Masse: 7,272×1021 t / 1,217 Erdmassen (Spartac 2.1)
Schwerkraft: 0,92 g (Spartac 2.1)
Bekannte Völker: Terraner, Lemurer
Hauptstadt: Vhalaum (Spartac 2.1)
 
Übersicht
Vier Kontinente bedeckten 35 Prozent der Oberfläche. Varfa auf der Südhemisphäre folgte hierbei fast dessen gesamtem Umfang, während sich die Landmassen der Nordhemisphäre – Garion, Vanyamo und Udroon – wie Perlen einer Kette aneinander reihten.
 
Unter dem Pen'rakli-Gebirge befand sich eine Station der Querionen.
 
Fauna
Bekannt sind der katzenartige Bram, der auch gerne als Haustier gehalten wird, und das Nagetier Hetturr. (PR 2227)
 
Hauptstadt
Hauptstadt des erdähnlichen und 9220 Lichtjahre vom Solsystem entfernten Planeten war Vhalaum, eine Metropole von mehreren Millionen Einwohnern. Größtes Gebäude war der Tato-Palast, in dem zu Beginn des 14. Jahrhunderts NGZ Ascari da Vivo als Lehensinhaberin residierte.
 
Geschichte
Hayok war vor über einer Million Jahren eine Stützpunktwelt der Oldtimer/Petronier. Um 5900 dT entdeckten die Lemurer unterirdische Anlagen der Petronier, in denen stabile Psi-Materie erzeugt werden konnte. (Centauri 11)
 
Der Planet wurde zusammen mit Korphyria und einigen anderen Welten des Archipels auch zu Zeiten der Lemurer besiedelt. Im Lemurischen Kriegskalender war Hayok als eine der Psionischen Bastionen verzeichnet. Die Planetenoberfläche wurde also während des Krieges gegen die Bestien/Haluter mit insgesamt 17 Milligramm Psi-Materie geimpft.
 
Nach dem Kriegsende fiel Hayok in steinzeitähnliche Verhältnisse zurück.
 
Jahrtausende später kam es zur Wiederentdeckung der Welt durch die Arkoniden, die Hayok besiedelten und in ihr Großes Imperium einverleibten. Bei der Gründung des republikanischen Zweiten Arkonidischen Imperiums (Len Ark'Tussan) im 12. Jahrhundert NGZ kam Hayok unter terranische Verwaltung und blieb bis ins 13. Jahrhundert NGZ mit der LFT assoziiert.
 
Als nach den KorraVir-Attacken positronische Chips wieder begehrt wurden, rückte Hayok – wo man immer schon auf die »traditionelle« Technik gebaut und die »Mode« der Syntroniken nicht mitgemacht hatte – jäh wieder ins galaktische Interesse. Imperator Bostich I. annektierte daraufhin kurzerhand die »verlorene arkonidische Kolonie« – die LFT musste die Fabriken zähneknirschend aufgeben. Aber nicht nur wegen seiner Chip-Industrie war dieser Planet bekannt – ebenso begehrt unter den oberen Zehntausend von Arkon waren die Felle der Wakudas, biberähnlicher Säuger, die sich von den Hagfa-Milben ernährten. Die Exporte von Yag-Sprossen waren ebenfalls bedeutend. Zahlreiche andere Tierarten dieses Planeten sind bekannt: So die rindähnlichen Cavans, die Brams, die Hetturrs, die Scaffrans oder die bunten, metallisch schillernden und großäugigen Orchideentauben.
 
Nach dem Hyperimpedanz-Schock vom 11. September 1331 NGZ wurde Hayok von schwersten Hyperstürmen heimgesucht. Reginald Bull nutzte die Gelegenheit und besetzte mithilfe PRAETORIA zunächst Brocken 44 und danach Hayok, wo der geheime Stützpunkt SPEICHER der Neuen USO und des TLD in Bedrängnis geraten war. Nachdem die Arkoniden gezwungen waren, im November 1331 NGZ den Schandfrieden von Hayok zu akzeptieren, ging die Kontrolle über das System wieder an das Göttliche Imperium über und PRAETORIA wurde aus dem System abgezogen.
 
Hayok gehörte zu den Welten, die im Jahre 1340 NGZ mit dem Ara-Toxin infiziert waren.
 
Hayok gehörte zu den Planeten der Milchstraße, die ab dem Jahr 1344 NGZ von der Terminalen Kolonne TRAITOR beansprucht wurden. Das Kolonnen-Fort TRAICOON 0099 wurde in der Nähe des Systems stationiert.
 
Am 8. August 1345 NGZ erreichten vier Chaosgeschwader und ein Dunkler Obelisk den Planeten. Während die Traitanks das System absicherten, landete der Obelisk mitten in Vhalaum. Wenige Tage später, am 15. August, wurden die Kräfte der Kolonne weiter verstärkt. Weitere Geschwader wurden von Kolonnen-Fähren angeliefert, und eine komplette Operationsflotte nahm Kurs auf dem Planeten. Daraufhin starteten insgesamt 49 bisher versteckte Kugelraumer querionischen Ursprungs von der Oberfläche und flohen, unbeeindruckt von den Angriffen der Traitanks, in den Hyperraum.
 
Als deutlich sichtbares Symbol der Macht TRAITORS wurde die Dienstburg CRULT auf Dantyrens Vorschlag hin in die Nähe von Hayok verlegt. Der Planet wurde am 13. September 1345 NGZ parzelliert und der große Rest vernichtet. Die Parzellen sollten als zukünftige Kabinette des noch zu bauenden Chaotenders VULTAPHER dienen.


Quellen: PR 2162 / PR 2327 / PR 2360 u.a. / Flora und Fauna: PR 2203 / PR 2227
Beschreibung 3 - Autor:


Quellen:
Beschreibung 4 - Autor:


Quellen:
Beschreibung 5 - Autor:


Quellen:


Verweise:








Dazugehöriger Kommentar von Rainer Castor: Trerok, Hayok und die »Oldtimer« (I)

Der nicht-adlige Tai-Laktrote, geboren am 9. November 1259 NGZ auf Zalit, ist ein 1,82 Meter großer, athletisch-kräftiger Mann mit rotbrauner Haut und dunkelbraune Augen, der das rückenlange Kupferhaar häufig zum Zopf gerafft trägt und meist in eine enge blauschwarze, lederartig wirkende Kombination gekleidet ist. Seine bis zur Schädelmitte reichende Stirnglatze zeigt in Gold eine zweiköpfige Raubkatze. Dies ist, wie wir inzwischen wissen, nur scheinbar eine Tätowierung, sondern besteht aus mehr als einer Million querionischerMikromodulen, die für sich, in beliebigen Kleingruppen oder auch als Ganzes agieren können. Sie stehen direkt mit seinem Bewusstsein in Verbindung, sind auf ihn abgestimmt und das Kennzeichen eines Maranothar, lemurisch für »Befugter«. Jede Einzeleinheit ist nur etwa einen Zehntel Millimeter groß und weitgehend autark. Trerok gilt als zurückhaltender Mann, der seine unbestrittenen Fähigkeiten nicht hervorkehrt, aber von einem gewissen geheimnisvollen Flair umgeben ist. Humorvoll-ironisch, mitunter aber auch beißend, überzeugt er intellektuell wie als Dagormeister im körperlichen Einsatz. Der Zaliter ist mit der Stellvertretenden Chefmedikerin Uruula liiert und seit dem Tod Kal da Quertamagins Chefwissenschaftler der KARRIBO. Zunächst hatte er auf Zalit studiert und geforscht - Hauptfachgebiete Hyperphysik und Raumschiffskonstruktion -, fiel hier Ka'Marentis Aktakul auf und wurde von diesem nach Urengoll abgeworben. Mit der höchsten Geheimhaltungsstufe ausgestattet, leitete er ab Anfang 1300 NGZ beispielsweise den Aufbau der getarnten Großtransmitterstation auf dem Kontinent Hog-Ghisterun von Zalit, mit der das ArkonSystem versorgt wird. Ab Ende 1305 NGZ war er auf der neuen Yobilyn-Werft an der Entwicklung der KhasurnRaumerder GWALON-Klasse beteiligt …
 
»Würde es dich nicht reizen, die lemurischen Hinterlassenschaffen im Hayok-Sternenarchipel zu erforschen?«, hatte ihn Mascantin Ascari da Vivo dann am 23. August 1309 NGZ gefragt. »Verbunden damit wäre der Posten des Stellvertretenden Chefwissenschaftlers auf der KARRIBO. Ich brauche fähige Leute wie dich!« Ihr »Lockmittel« hatte den Zaliter ungemein gereizt. Nach kurzer Bedenkzeit stimmte er dem Angebot der Mascantin zu, stürzte sich mit Eifer in die Arbeit und sichtete zunächst die vorhandenen Ergebnisse, denn vor allem auf Hayok und Korphyria gab es eine ganze Reihe Artefakte und Ruinen. Konkrete, für Trerok als Hyperphysiker interessante Ergebnisse seiner Lemur-Forschung blieben zunächst aus. Der geschichtliche Hintergrund war, dass der Sternhaufen vor rund 55.000 Jahren als 21.Tamanium zum Großen Tamanium der Lemurer gehört hatte. Die Welten wurden seinerzeit von den Halutern quasi in die Steinzeit zurückgebombt, gefolgt von einem langsamen, mühsamen Wiederaufstieg. Hayok hieß bei den Lemurern Atrut, was soviel wie »vorwärts, empor« bedeutete. Der einzige Planet der gleichnamigen kleinen roten Sonne gehörte zu den im Lemurischen Kriegskalender aufgeführten Psionischen Bastionen! In die Planetenkruste wurde eine beachtliche Menge stabiler Psi-Materie eingepflanzt. Die sie umgebenden starken Energiefelder und die von ihr emittierte Streustrahlung sollte die Haluter lethargisch werden lassen.
 
Wo sich heute die Etamo-Lagune ausdehnt - in Wirklichkeit ein riesiger Krater als Hinterlassenschaft jenes entscheidenden Haluterangriffs im 91. Kriegsjahr, dem damals auch das Ulbradan-Sonnendreieck durch einen gewaltigen ParatronAufriss zum Opfer fiel -, hatten unter anderem einmal die drei Steuerpyramiden des Sonnentransmitters aufgeragt. Sie, wie auch weite Bereiche der 1311 NGZ wieder entdeckten subplanetarischen Anlagen, wurden vernichtet. Verdichteter Feinstaub, zerfetzte Trümmer und verbogene Metallskelette bestimmten die ehemaligen Tiefetagen. Erst in einer Tiefe von 376 Metern wurde ein halbwegs unbeschädigtes Stockwerk entdeckt, und je tiefer man vorstieß, desto besser erhalten war zumindest die architektonische Grundstruktur. Weil stets nur leere Riesenhallen gefunden wurden, war Treroks 'Enttäuschung groß. Es gab keine funktionierende Energieversorgung mehr, die Aggregate waren noch von den Lemurern vor dem Haluterangriff demontiert und abtransportiert worden. Und mit der letzten Etage in 835 Metern unter dem Oberflächenniveau war Schluss gewesen. Weder Hohlraumresonatoren noch Hypertaster hatten angesprochen, unter dem Lemur-Metall-Fundament gab es scheinbar nichts anderes mehr als Festlandfels. Trerok und seine Leute hatten quasi jeden Quadratzentimeter unter die Lupe genommen, keinen Zugang entdeckt, keinen Hinweis - und doch war der Zaliter sicher gewesen, dass es in größerer Tiefe noch mehr geben musste. Lemurische Tiefbunkeranlagen hatten nach aller bisheriger Erfahrung, insbesondere bei Steuerpyramiden für Sonnentransmitter, Größenordnungen von mehreren Kilometern erreicht. Und ausgerechnet hier sollten es nur 835 Meter sein ?
 
Seine Hartnäckigkeit wurde belohnt, denn schließlich wurde er doch noch fündig. Komplett eingebettet ins rote LemurMetall einer fünf Meterdurchmessenden Säule, fand er einen geheimen Transmitter mit autarker Energieversorgung, der durch so genannte Labyrinth-Kristalle gegen mechano-energetische wie auch paranormale Ortungsmethoden geschützt war. Es gelang Trerok, den Transmitter zu aktivieren. Und erst jetzt lieferten die Ortungsgeräte Streustrahlungs-Ergebnisse in rund 1200 Metern Tiefe, weil dort unten Aggregate anliefen; solche allerdings, die nur zu einem kleinen Teil lemurische Charakteristika aufwiesen!
 
Auf einer Grundfläche von annähernd zwölf mal zwölf Kilometern erstreckte sich bis in Tiefen von fast dreitausend Metern das angemessene Areal, zugänglich allein durch den Geheimtransmitter, den Trerok nach einigem Zögern benutzte ...

Quellen: PR-Heft Nummer 2193
Dazugehöriger Kommentar von Rainer Castor: Trerok, Hayok und die »Oldtimer« (II)

Das Erste, was Trerok nach der Wiederverstofflichung im Gegengerät des Geheimtransmitters in 1221 Metern Tiefe wahrnahm, war ein leises, aber eindringliches Summen. Ab hier vermischte sich lemurische mit querionischer Bauweise. einerseits der Sicherheitssektor, andererseits die sich in der Ferne verlierende Maschinenhalle. Im Saalhintergrund des Sicherheitssektors drehte sich die Oldtimer-Statue als hochgradig stilisierte Figur auf einem nicht den Boden berührenden Sockel. Die Rückwand mit dem unscheinbaren Symbol eines Brunnens in einer Stahlwüste bestand aus einem grauschwarzen, an polierten Schiefer erinnerndes Material. Hier beobachtete der Zaliter das kurzfristige Aufflackern eines Phänomens, das er als Zeitbrunnen erkannte. Mittelpunkt der dreißig mal dreißig Meter großen und 8,2 Meter hohen Halle war eine grauschwarze, zylindrische Säule von sieben Metern Durchmesser und Raumhöhe. An der Decke einer metertiefen Nische schwebte die Abtasthaube der eigentlichen Prüfungsglocke. Als Maranothar anerkannt, erhieltTrerok hier die »goldene Tätowierung, aufgeprägt. Der Maranothar-Status war seinerzeit nur einer Hand voll Lemurern verliehen worden.Trerok erhielt ihn deshalb, weil er die Tiefetagen erreichte, ohne vorab auf vielfältige Weise seine Berechtigung nachweisen zu müssen. Als die Anlagen noch komplett gewesen waren, hatten allein Hohe Tamräte, ausgewiesen durch Alphabefehls-Armband und den lebenden Krish'un-Umhang von Darak, die Sicherheitssektion betreten können. Wer es also bis dorthin schaffte, war berechtigt …
 
Der Oldtimer-Saal der Maschinenhalle entsprach in Ausmaß und Ausstattung exakt der des Singenden Bergs beim ImposObservatorium. In langen Reihen angeordnet, beanspruchten die 8350 grau aufragenden Maschinenquader - jeder hundert Meter lang, dreißig breit und ebenso hoch - rund fünfzig Prozent der kreisrunden, achttausend Meter durchmessenden Hallengrundfläche. Von den verkapselten Aggregaten mit weitgehend unbekannter Funktion ging ein gleichförmiges Summen aus. Das verbaute Material war strukturverdichtete, feldstabilisierte Hyperenergie - eine dem Strukturon der Hathor vergleichbare Materieprojektion. Am 17. April 1312 NGZ hatte sich Trerok auf Hayok mit Ka'Marentis Aktakul getroffen und das Querionen-Transportmittel in Gestalt der Silberkugel erhalten. Dabei handelte es sich um ein im Ruhezustand eben mal faustgroßes, an einen Quecksilbertropfen erinnerndes Gebilde, das in seiner Aktivgröße auf mehrere Meter Durchmesser anschwoll und ein eigenständiges Miniaturuniversum formte. Den Trerok vorliegenden Berichten zufolge war in den AonaRuinen von Impos ebenfalls eine solche Silberkugel gefunden worden; sonderbar matt und offenbar beschädigt. Das fremdartige Material hatte seinerzeit weder durchleuchtet noch geöffnet werden können. Vergleichbare Objekte hatte Atlan in seiner Jugendzeit bereits im »Ring des Schreckens« des Dreißigplanetenwalls beobachtet. Auch die Erranten in der Kosmischen Fabrik MATERIA hatten sie verwendet. Der von den beiden Wissenschaftlern untersuchte Hohlraum unterhalb des ersten Oldtimer-Saals wies eine quadratische Grundfläche von rund 12.000 Metern Kantenlänge und eine lichte Höhe von annähernd 1800 auf. Abwechselnd chromblitzende und mattschwarze Kugeln von exakt 1624,77 Metern Durchmesser schwebten in Siebenerreihen angeordnet. Insgesamt waren es 49 dieser Gebilde, jeweils 87,5 Meter voneinander, vom Boden sowie der Decke entfernt, die als Ganzes einen blendfreien Beleuchtungskörper darstellte.
 
Genau wie in der Maschinenhalle war auch hier das gleichförmige Summen zu hören gewesen. Leider konnten Trerok und Aktakul bei ihrer Inspektion »an Bord« der Silberkugel nicht herausfinden, was es mit den Kugeln auf sich hatte, ja nicht einmal sagen, ob sie »nur« Aggregate oder Raumschiffe oder was auch immer waren. Fest stand am Ende, dass sie offensichtlich stabile Materieprojektionen waren - in sich geschlossen, von fugenlos-perfekter geometrischer Form, nicht zu durchleuchten oder zu öffnen und nicht einmal von der Silberkugel passierbar. Damit nicht genug. Als Trerok am 10. Mai 1312 NGZ abermals nach Hayok flog, um auf Anweisung der Mascantin Aktakul Bericht zu erstatten, hatte er die Gelegenheit nutzen wollen, die Silberkugel »aufzuladen«. Er musste allerdings feststellen, dass sich die Situation grundlegend verändert hatte. Der lemurische Teil der Station hatte den Kontakt zum querionischen verloren und reagierte weder auf seinen Maranothar-Status noch auf die Impulse der Mikromodule. Mehr noch. Die aufgestellten Messgeräte lieferten eindeutig die Bestätigung, dass die querionischen Aggregate zu einer rätselhaften Aktivität heraufgefahren wurden! Ein weiteres Rätsel, da die Querionen seinerzeit schon mit Hayok einen Planeten künstlich platziert und hier ihre Station eingerichtet hatten. Hinzu kam, dass die »Herkunft« der insgesamt 128 Sonnen des Sternenarchipels, die isoliert rund 2140 Lichtjahre oberhalb der Milchstraßenhauptebene in einem Quader von vierzehn mal zwölf mal zehn Lichtjahren angeordnet waren, astrophysikalisch nie befriedigend geklärt werden konnte. Fest stand nur, dass die Sterne ein Altervon etwa acht Milliarden Jahren besaßen, während normalerweise offene Sternhaufen dieser Art selten mehr als vier bis fünf Milliarden Jahre alt waren oder gar deutlich jünger.
 
Querionen, dann Lemurer und die Öffnung des Sternenfensters nach Tradom. Die Einzelereignisse mögen voneinander unabhängig sein, aber irgendwie scheinen sie doch mit den »besonderen Bedingungen« des Sternenarchipels zusammenzuhängen. Es ist davon auszugehen, dass wir nicht zum letzten Mal von den querionischen Anlagen gehört haben, auch wennTrerok nun seine Mikromodule und die Silberkugel verloren und nur knapp überlebt hat ...

Quellen: PR-Heft Nummer 2194
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