Allgemein:

Gäonen sind Leibwächter des Gondus, Mitglieder der Leibgarde. Gäonen verbergen ihr Gesicht und ihren Körper durch eine weiße Rüstung aus Pedgondit mit goldenen Mosaiken. Es handelt sich um ausgesuchte Krieger, ihrer Gestalt und Körperhaltung wegen allerdings wohl nicht um Thoogondu, wie die Terraner sie bisher kennen.

 

Rüstung:

Die Kampfrüstung der Gäonen stellt eine Verbindung von terranischer und gondischer Technik dar.

Der Helm verfügt über ein komplexes Visier, das mehrere Funktionen ausüben kann. Es verstärkt Restlicht, ermöglicht Wärmebilder, verstärkt auch andere Sinne, lässt extrem hellhörig und geruchsempfindlich werden. Mithilfe des Visiers können Gäonen einander sehen, die durch einen Deflektor getarnt sind.

 

Die Verbindung zwischen Visier und Gesicht ist eng. Ein an das Visier gewöhnter Gäone wird durch die Abnahme des Visiers desorientiert, fühlt sich taub und blind – obwohl er es nicht ist. Er benötigt (je nach vorheriger Verbindungsdauer) Stunden, oft Tage, um sich wieder ohne Visier zurechtzufinden.

 

Die Rüstung – die notfalls sogar autonom agieren kann – besteht aus Pedgondit. Sie verfügt über einen Deflektor- und einen Chamäleon-Tarnmodus und eine hoch entwickelte Tarnbeschichtung, die sie schwer zu orten macht. Energie- und Hyperenergieimpulse, die durch die Aggregate der Rüstung entstehen, werden gedämpft. Eine Antischalleinrichtung lässt die Bewegungen des Rüstungsträgers lautlos werden.

 

Ferner verfügt die Rüstung über einen HÜ-Schirmprojektor sowie hochwertige Holoprojektoren, die Gegnern angreifende Roboter, Gäonen, Tiere etc. vorspiegeln können. Miniaturdrohnen, sogenannte Holobasen, verleihen diesen Holos scheinbar Realität: Ortungsgeräte messen biologische Daten an, Körperwärme, emittierte Energie, Hyperenergie, Funksprüche etc.; diese Holobasen können auch Laute erzeugen, Klänge, Klangkulissen.

 

Jede Rüstung ist mit einer Neurotronik ausgerüstet, deren Stimme über einen in das Ohr eingeführten Hörer übertragen wird und für Außenstehende daher nicht hörbar ist.

Mit dem Helm ist der Gäone auf zweierlei Art und Weise verbunden: Zum einen existieren haarfeine Kabel, die in Kontaktfolien auslaufen. Diese verbinden sich adhäsiv mit Gegenplatten, die im Kopf des Gäonen implantiert sind und direkte Verbindungen ins Gehirn darstellen. Wird der Helm abgenommen, sorgt automatisch ein kurzes schwaches Abstoßungsfeld für die Ablösung der Kontaktfolie.

 

Außerdem werden einem Gäonen positronische Funkrezeptoren ins Gehirn gepflanzt, die den Kontakt herstellen und aufrechterhalten, falls die Kabelverbindungen beschädigt werden. Sie stellen gewissermaßen ein rudimentäres Not-Redundanzsystem dar, können aber niemals den kompletten Umfang der Funktionen erfüllen wie es die direkten Verbindungen tun.

 

Bereits seit 1529 NGZ ist ein erstes Vorauskommando der Gäonen mit dem Auftrag in der Milchstraße tätig, vor allem die USO zu infiltrieren. Die Gäonen begannen sofort ihre Arbeit, was durch die in manchen Regionen desolaten Zustände nach den Verwüstungen durch die Tiuphoren erleichtert wurde. Es war nicht ungewöhnlich, wenn über Personen aus den Außenwelten keinerlei Daten mehr existierten. Dafür erntete man schnell Achtung, wenn man bereit war, anzupacken.

 

Eine zweite Gruppe brach 1530 NGZ auf, als klar wurde, dass es zu wenige Mitglieder der ursprünglichen Gruppe tatsächlich in die USO geschafft hatten, und erreichte die Milchstraße 1538 NGZ. Ihre Mitglieder hatten den ursprünglichen Vorteil der unruhigen Zeiten nicht mehr, profitierten aber von den bereits erfolgreich etablierten Mitgliedern des ersten Kommandos.

 

Wie viele Personen beide Vorabkommandos genau umfassten, ist unbekannt; aktiv wurden nur vier Personen, die es nach Quinto-Center geschafft haben. Sie operieren unter Kodenamen, wie:

»Der Verdunkler« ist Allard Schneider, 75 Jahre alt. »Der Fremdenführer« ist Hanno Mauldlin.

»Die Gute Köchin« ist Agostina Settember, 82 Jahre alt. Sie kam mit dem zweiten Kommando 1538 NGZ in die Milchstraße, war somit von ihrem Bruder Faolain ab 1530 NGZ getrennt und traf ihn schließlich 1548 wieder, als sein Einsatzkommando die Milchstraße erreichte.

 

»Der Toröffner« ist Claudio »Singer« Makkai, 73 Jahre alt. Er kam ebenfalls mit dem zweiten Kommando.

 

Im Jahr 5127 (1540 NGZ) brach ein Expeditionskorps der Gäonen in die alte Heimat auf: ein Verband aus 50 Raumschiffen, unter der Führung der IWAN IWANOWITSCH GORATSCHIN. Diese Schiffe erreichten die Milchstraße 1548 NGZ und nutzen die nächsten Jahre, um auf verlassenen Himmelskörpern Stützpunkte aufzubauen, Informationen zu sammeln und gemeinsam mit den Infiltratoren den Schlachtplan zur Eroberung von Quinto-Center auszuarbeiten.

 

Für Letzteres war vor allem die Verbindung der Settember-Zwillinge wichtig: Durch sie konnten die Gruppen Informationen austauschen, ohne sich jemals begegnen zu müssen und damit Verdacht zu erregen. Faolain musste nur in der gleichen Stadt oder dem gleichen Landstrich wie seine Schwester sein, damit ein Kontakt möglich wurde. Unter anderem durch diesen Umstand rückte Agostina auch zur Leiterin des Kommandos auf der Seite der Infiltratoren auf, es wurde zum »Kommando Settember«.

 

Innerhalb der gäonischen Bevölkerung existieren zwei unterschiedliche politische Strömungen:

 

Die »Heimkehrer« wollen das Zweite Solare Imperium zurückverlagern in die Milchstraße, ganz und gar, und dort zusammen mit der Milchstraßenmenschheit das eigentliche Solare Imperium wiedererrichten.

 

Die »Bleiber« dagegen wollen zwar auch, dass das Solare Imperium in der Milchstraße wiedererstehen soll und das ZSI dafür tun möge, was es könne. Aber dafür muss es nicht vollständig in die Milchstraße verlagert werden. Das ZSI wäre stark genug, einerseits vermittels einer ausgedehnten, schlagkräftigen, konzertierten Aktion mit dem Gondunat das Imperium in der Milchstraße wiederherzustellen und zugleich seine Position in Sevcooris zu behaupten oder sogar auszudehnen. Sicherheitshalber operiert man bislang ja im Verborgenen, um das ZSI vor dem Zugriff des Wanderers zu schützen, der nun bekanntlich nicht mehr zugegen ist.