Nummer: 2785 Erschienen: 02.01.2015   Kalenderwoche: Seiten: 59 Innenillus: 1 Preis: DM Preis seit 2001 in €: 2,10 €

Der Ritter und die Richterin
Psychoduell in der WIEGE DER LIEBE - eine Atopin erzählt aus der Zukunft
Leo Lukas     

Zyklus:  

38 - Das Atopische Tribunal - Hefte: 2700 - 2799 - Handlungszeit: 15.06.1514 NGZ bis 17.11.1517 NGZ - Handlungsebene:

Großzyklus:  10 - Noch unbekannt / Hefte: 2500 - ? / Zyklen: 36 - ? / Handlungszeit: 1436 NGZ (5050 n.Chr.) - ?
Örtlichkeiten: Larhatoon               
Zeitraum: Mai 1517 NGZ
Hardcover:
Goldedition:
Leihbuch:
EAN 1: 52785
EAN 2: 4199124602101
Ausstattung:  Clubnachrichten Nr.504
Anmerkungen:  Erster Band mit "Wucherpreis" 2,10 € / Änderung der EAN-Nummern
Besonderheiten: 
"Seite 3"

Seit die Menschheit ins All aufgebrochen ist, hat sie eine wechselvolle Geschichte hinter sich: Längst sind die Terraner in ferne Sterneninseln vorgestoßen, wo sie auf raumfahrende Zivilisationen und auf die Spur kosmischer Mächte getroffen sind, die das Geschehen im Universum beeinflussen.
 
Mittlerweile schreiben wir das Jahr 1517 Neuer Galaktischer Zeitrechnung (NGZ). Die Milchstraße steht weitgehend unter dem Einfluss des Atopischen Tribunals. Dessen Richter behaupten, nur sie könnten den Weltenbrand aufhalten, der sonst unweigerlich die Galaxis zerstören würde. Auf diese Weise zementiert das Tribunal in der Milchstraße seinen Machtanspruch, während der Widerstand dagegen massiv aufrüstet.
 
Perry Rhodan und die Besatzung des Fernraumschiffes RAS TSCHUBAI haben in der fernen Galaxis Larhatoon in Erfahrung gebracht, dass das eigentliche Reich der Richter die Jenzeitigen Lande seien. Um dorthin zu gelangen, braucht es aber Atlan als Piloten und ein Richterschiff als Transportmittel.
 
Ein solches zu besorgen, ist die aktuelle Mission des Terraners. Es geht um die CHEMMA DHURGA der Atopin Saeqaer. Und so begegnen einander DER RITTER UND DIE RICHTERIN …

 
Die Hauptpersonen
Saeqaer Die Atopische Richterin trifft eine schwerwiegende Entscheidung.
Atlan Der letzte Ritter der Tiefe will Pilot eines Richterschiffs werden.
Perry Rhodan Der Kardinal-Fraktor bekommt es mit Schwarmgötzen zu tun.
Pi Ta Äl-Khen Die Atreoponten möchten
Struugh Die Atreoponten möchten

Allgemein
Titelbildzeichner: Arndt Drechsler
Innenilluszeichner: Swen Papenbrock   
Kommentar / Computer: Rainer Castor: Gholdorodyns Kran (I)
PR-Kommunikation: Der Perry Rhodan InfoTransmitter
Statistiken:
Witzrakete: Lars Bublitz: Cartoon - Die terranische Antwort auf die arkonidischen Messinghauben
Leserbriefe: Mitko Rürup / Jürgen Henk / Peter Lohrmann / Hans Herrmann / Peter Büttner
LKSgrafik:
Leserstory:
Rezensionen:
Lexikon - Folge:                            
Glossar: Gholdorodyn    Pend     Saeqaer    Schmiege                                                       
Computerecke:
Preisauschreiben:
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Journal

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Clubnachrichten / ab PR 3001 - Perry Rhodan-Fanszene
Clubdaten: Nummer: 504 / Seiten:
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Innenillustrationen

Die Atopin Saeqaer
Zeichner:  Swen Papenbrock  
Seite:25
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt



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Inhaltsangabe

Atlan und seine Begleiter werden in die Steuerzentrale der CHEMMA DHURGA eingelassen. Der Ritter der Tiefe erhält sogar die Erlaubnis, sein Glück als Pilot des Richterschiffes zu versuchen, wird aber vom Weißen Bacctou gewarnt. Zur Steuerung des Raumschiffes wird ein Mentaler Schlüssel benötigt, den Atlan nicht besitzt. Prompt bekommt Atlan Probleme, als er die Warnung ignoriert, und auch das Schiff selbst gerät in Schwierigkeiten. Da erscheint Pend 109. Er verkündet, das Schiff habe bereits einen Piloten, nämlich Saeqaer. Da er nicht daran interessiert ist, dass seine Wahlheimat zerrissen wird, versetzt Pend Atlan für ein paar Momente in ein Paralleluniversum, in dem der Arkonide tatsächlich die Kontrolle über das Richterschiff übernehmen kann. Auf diese Weise wird die Gefahr gebannt. Pend verschwindet, dafür erscheint Saeqaer. Atlan bittet um freies Geleit. Im Gegenzug verspricht er, die CHEMMA DHURGA in Ruhe zu lassen. Saeqaer räumt den Eindringlingen eine Frist von einem Tag ein. Sollten sie dann nicht abgezogen sein, wird die CHEMMA DHURGA sie bekämpfen. Perry Rhodan, Sichu Dorksteiger, Gucky, Avestry-Pasik und Gholdorodyn versetzen sich mit dem Kran in den zweiten Globus.
 
Atlan kommt nicht so leicht davon; er muss sich der Richterin für ein Plauderstündchen zur Verfügung stellen. Saeqaer ist fasziniert vom letzten Ritter der Tiefe und die Zuneigung beruht auf Gegenseitigkeit. Die beiden erzählen sich ihre Lebensgeschichten. Atlan erfährt mehr über das Infinitum. In ferner Zukunft besitzt Larhatoon nach mehreren chronoarchitektonischen Eingriffen eine eigene, vom restlichen Universum abgeschottete solide Raumzeit und ist von einem undurchdringlichen Wall umhüllt. Es herrscht Friede im Infinitum, alle kosmischen Rätsel sind gelöst. In 70 Milliarden Jahren wird Saeqaer in einem Sarg gefunden, der aus einem Riss im Raum-Zeit-Kontinuum fällt. Die vermeintlich Tote ist eine achronale Person. Sie erwacht zum Leben, erhält deshalb einen Namen, der so viel bedeutet wie "Hoffnung über den Tod hinaus" und wird stetig jünger. Irgendwann stellt sie fest, dass sie schwanger ist und mentalen Kontakt mit dem Ungeborenen aufnehmen kann, bei dem es sich um ihre eigene Mutter handelt. Eines Tages ergeht das Geheiß von Thez an Saeqaer. Sie begibt sich in die Jenzeitigen Lande und kehrt als atopische Richterin zurück, ausgestattet mit der CHEMMA DHURGA. Allerdings wird sie nicht ins Infinitum zurückgeschickt, sondern landet in der Vergangenheit, wo sie gemeinsam mit dem Kristallinen Richter den Untergang Larhatoons verhindert und jene Ereignisse in Gang setzt, die einst dazu führen werden, dass Larhatoon zum Infinitum wird.
 
Avestry-Pasik trennt sich von Rhodans Gruppe, um auf eigene Faust nach dem Artefakt der ersten Larenzivilisation zu suchen. Die anderen müssen feststellen, dass ihr trojanisches Pferd (die ECELLU) unter fremden Einfluss geraten ist und auf die Schmiege zurast. Die Atreoponten Struugh und Pi Ta Äl-Khen befinden sich im Inneren des Schweren Kreuzers, um zu klären, was die Quelle der für Saeqaer so interessanten 6D-Strahlung ist. Sie haben nicht bemerkt, dass sich das "Fahrende Volk" des angeblichen Wracks bemächtigt hat. Diese aus verschiedenen Völkern stammenden Vagabunden treiben schon seit geraumer Zeit ihr Unwesen in der CHEMMA DHURGA. Sie wurden von einem parasitären Kollektivwesen unterwandert und haben auf dessen Betreiben die Kontrolle über die ECELLU übernommen. Als sich der Kreuzer der Schmiege nähert, werden die Veszi aktiv. Mit ihren Parafähigkeiten vernichten sie die TARA-X-T-Kampfroboter und bringen die ECELLU zum Absturz. Die Atreoponten fliehen (Gucky verhilft ihnen telekinetisch zu einer sanften Landung), aber Struugh wird schwer verwundet und stirbt einige Zeit später. Pi Ta Äl-Khen erhält von Saeqaer die Erlaubnis, mit den Galaktikern zusammenzuarbeiten, um die Quelle der 6D-Strahlung zu bergen, aber die Richterin greift nicht selbst ein - womöglich hat sie die Veszi nicht ganz unter Kontrolle.
 
Avestry-Pasik nimmt sich ein Mitglied des Fahrenden Volkes zur Brust, das am Landeplatz der ECELLU zurückgeblieben ist, und findet mit seiner Hilfe das Artefakt. Es ist eine stark verkleinerte Rippe, die zu dem Fingerknochen im Vektorion passt. Währenddessen geht das Psychospiel zwischen Atlan und Saeqaer in die nächste Runde. Der Arkonide hat durch seine jüngsten Erlebnisse genug Erkenntnisse gewonnen, um einen Bluff zu wagen. So erfährt er, dass die CHEMMA DHURGA mit einem besonderen Antriebssystem ausgestattet ist: Der Trans-Chronale Treiber ermöglicht es ihr, über die Synchronie jede beliebige Zeit zu erreichen. Saeqaer hat schon angedeutet, dass sie sich nach dem Infinitum sehnt. Durch das Gespräch mit Atlan kommt sie zu dem Entschluss, mit der CHEMMA DHURGA dorthin zurückzukehren. Rhodans Leute haben keine Chance gegen die Veszi. Es ist nur den Leichnamen der Proto-Hetosten (oder dem, was sich in ihnen eingenistet hat) zu verdanken, dass sie überleben. Sobald sie aus dem Kreuzer geschafft wurden, erzeugen die Überreste der toten Proto-Hetosten einen energetischen Tunnel, in dem die Gruppe sicher ist. Die Veszi vernichten lediglich die ECELLU und ziehen sich dann in die Schmiege zurück. Mit dieser Tat ist die Energie des von den Ordischen Stelen auf die Proto-Hetosten übergegangenen ÜBSEF-Äquivalents erschöpft, es findet sein endgültiges Ende.
 
Zurück in der RAS TSCHUBAI wird ein Resümee gezogen. Bei seinem Aufenthalt im Paralleluniversum hat Atlan den Mentalen Schlüssel (ein komplexes Gedankenbild) erfahren. ANANSI kopiert den Schlüssel mittels des SEMT-Verfahrens aus Atlans Bewusstsein. Da in Larhatoon nichts mehr zu holen ist - Saeqaer ist wie angekündigt mit der CHEMMA DHURGA verschwunden und der Kristalline Richter besitzt kein eigenes Raumschiff - wird die Rückkehr zur Milchstraße vorbereitet. Gholdorodyn und Eldhoverd werden die Reise mitmachen. Es ist nun klar, dass sich der Pilot des Richterschiffes, also der Richter selbst, nicht an Bord befinden darf, wenn das Schiff von Atlan übernommen werden soll. Atlan hat noch etwas zu berichten. Beim verzögerten Kran-Transfer ist das Fragment einer verschüttet gewesenen Erinnerung in ihm erwacht. Er weiß jetzt wieder, dass er einst im Transkosmischen Territorium war. Dies ist möglicherweise eine andere Bezeichnung für den Ort jenseits der Materiequellen. Atlan meint, er müsse eines Tages dorthin zurückkehren...

Johannes Kreis

 
Rezension

Ich mag den Zyklus immer noch und ich finde Romane von Leo Lukas fast immer sehr unterhaltsam. Diesmal übertreibt er es nur ein bisschen mit dem Humor. Ich meine die teils im Netslang gehaltenen Unterhaltungen der Vagabunden, die wahrscheinlich als Veralberung der mit Twitter, in Foren usw. kommunizierenden Netzgemeinde gemeint sind. Diese Kapitel sind witzig, aber etwas zu albern.
 
Und ein bisschen zäh verläuft die Handlung zurzeit schon, oder? Da wird ein Riesenaufwand betrieben, es wird ein neues Super-Fernraumschiff auf Kiel gelegt, und dann? Der Versuch, ein Richterschiff zu erobern, aufgebaut über viele Heftromane hinweg, verpufft ergebnislos. Zugegeben. Ganz sinnlos war das alles nicht, denn Perry wurde heimgeholt (d.h. zu Hause ist er noch nicht - wer weiß, was unterwegs noch alles passieren wird) und Atlan ist zurück in der Handlung. Er kennt außerdem ein Passwort. Das aus einem Paralleluniversum stammt. Wo es Zugang zu den Systemen der CHEMMA DHURGA gewährt. Hm! Wer sagt, dass dasselbe Passwort auch im Standarduniversum gültig ist, und zwar nicht nur für die CD, sondern auch für andere Atopenschiffe? Aber nicht genug damit. Wieder einmal musste ein Deus ex Machina (Pend) bemüht werden, damit es überhaupt so weit kommt. Am Ende muss sogar noch ein zweiter Deus ex Machina eingreifen (der Bewusstseinsrest der Ordischen Stelen), damit unsere Helden mit dem Leben davonkommen. Ach ja, und Avestry-Pasik besitzt nun ein Rippchen, passend zum Fingerknöchelchen. Beides vermutlich aus der Urheimat der Laren stammend. Toll!
 
Ich weiß nicht. Ich hatte nicht gedacht, dass bei der Aktion nicht viel mehr herauskommen würde als ein Plausch zwischen Atlan und Saeqaer. Ich unke ja oft, wenn Schwarzweißmalerei betrieben wird oder wenn die Handlung in klischeehaften Schemata verharrt. Deshalb finde ich es ganz amüsant, dass die beiden keine Feinde sind und sich nicht bekämpfen, sondern gemütlich Erinnerungen austauschen. Aber ganz ehrlich? Von Atlan hätte ich etwas anderes erwartet als ein Schwätzchen auf der Couch. Er wurde als Pilot der CD anerkannt. Er besitzt den Schlüssel. Er weiß, dass Saeqaer beseitigt werden muss, weil die CD nur einen Piloten akzeptiert. Was hätte der Atlan früherer Tage, Pragmatiker der er ist (bzw. war), in dieser Situation wohl getan? Das überlasse ich eurer Phantasie. Ich sage nur: Mirona Thetin! Tja, und dass sich Saeqaer entschließt, ihren Schutzbefohlenen in der Galaxie Larhatoon einfach mal den Rücken zu kehren, kommt dann doch etwas… überraschend. Um nicht zu sagen: Das ist so unglaubwürdig, dass ich erst dachte, die nette Richterin wolle Atlan austricksen. Aber dem scheint nicht so zu sein. Immerhin scheint festzustehen, dass Atlan nicht der dritte Kardinalfraktor ist. Saeqaer kommt zu diesem Ergebnis.
 
Nebenbei erfahren wir so einiges. Sofern die Atopen weitermachen wie bisher, wird aus Larhatoon in 70 Milliarden Jahren etwas werden, das die Kosmokraten wahrscheinlich für sehr erstrebenswert halten würden: Eine Zone (fast) absoluter Ordnung. Was aber auch bedeutet, dass dort annähernd totale Stagnation herrscht. Die Völker des Infinitums leben in Frieden, entwickeln sich jedoch nicht weiter. Ist das nicht genau dasselbe Ziel, auf das die Kosmokraten hinarbeiten, welches sie aber nie erreichen dürfen, damit das kosmische Gleichgewicht gewahrt bleibt? Das und die Tatsache, dass Atlans Ritterstatus ihm Tür und Tor öffnet (lustig übrigens, wie Perry abgekanzelt wird, als er es wagt, auch mal den Mund aufzumachen), könnte der Spekulation Nahrung geben, dass die Atopen von den Kosmokraten unterstützt werden - sofern sie nicht, wie ich schon einmal vermutet habe, sogar das kosmokratische Gegenstück zur Terminalen Kolonne TRAITOR sind.
 
Woher Saeqaer und ihre Mutter/Tochter (das habe ich nicht so recht verstanden) wirklich kommen, bleibt ungeklärt. Fest steht jedoch, dass es kein Atopen-Volk gibt. Jeder kann zum atopischen Richter berufen werden. Mit Saeqaer ist es so gewesen, und sie meint, Atlan könne womöglich einst selbst Richter werden. Richterschiffe sind zugleich Zeitmaschinen. Und Atlan erinnert sich jetzt vielleicht doch noch an seinen Aufenthalt jenseits der Materiequellen. Dagegen ist nichts einzuwenden, sofern die Autoren es schaffen, aus dieser Thematik spannende Geschichten herauszuholen. Ich bezweifle es, denn Expokraten und Autoren waren schon immer besser in der Andeutung von Geheimnissen als in der Auflösung derselben. Und ich verstehe nicht, warum die Autoren immer wieder auf den kosmischen Überbau des Perryversums zurückkommen, wenn sie doch selbst sagen, dass sie ihn als störend empfinden. Meinen sie, dass die Leser das wünschen? Nun, hier ist zumindest einer, der darauf verzichten kann.

Johannes Kreis  02.01.2015

   
Inhaltsangabe 2

Pend 109 erscheint und verweigert Atlan die Übernahme des Richterschiffs, da dieses bereits einen Piloten, nämlich Richterin Saeqaer, besitzt. Perry Rhodan und seine Begleiter dürfen sich mit Gholdorodyns Kran in Globus Zwei versetzen, Atlan hingegen muss sich der Richterin in einem Gespräch stellen. Beide erzählen ihre Lebensgeschichte.
 
Währenddessen kann Avestry-Pasik in Globus Zwei ein weiteres Artefakt für die Suche nach dem Urplaneten der Laren finden und an sich bringen: Eine stark verkleinerte Rippe, die zu dem Fingerknochen im Vektorion passt.
 
Nachdem alle wieder zur RAS TSCHUBAI zurückgekehrt sind, soll die Reise nun zurück in die Milchstraße gehen. Da das Richterschiff Saeqaers mit unbekanntem Ziel verschwindet und der Kristalline Richter kein eigenes Schiff besitzt, bleibt nur, das Richterschiff in der Milchstraße zu erobern, um in die Jenzeitigen Lande zu gelangen.

Perrypedia


Kommentar / Computer

Gholdorodyns Kran (I)

Die Kommunikation mit Keloskern ist für normale Lebewesen alles andere als einfach. Es ist kein Plaudern, zumal sie zum Abstrahieren und Mathematisieren neigen und hierbei Normalwesen mit ihren Äußerungen leicht überfordern. Der keloskische Blick auf die Natur ist nun mal ein völlig anderer als bei gewöhnlichen Wesen. Kelosker begreifen die Welt als unendliches Konglomerat aus Matrizes, ein gigantisches Formelwerk, pure Mathematik. Hintergrund hierbei ist natürlich, dass sie in der Lage sind, fünf- und sechsdimensionale Zusammenhänge einwandfrei zu erkennen und zu definieren und rechnerisch in die Bereiche der siebten Dimension vordringen können. Kaum weniger prägend ist, dass sie als Abstrakt-Mathematiker der siebten Dimension zwangsläufig einen natürlichen Sinn für hyperphysikalische Phänomene haben.
 
Gholdorodyn gilt im Vergleich zu seinen Artgenossen als »geistig behindert« und spricht – im Unterschied zu den keloskischen »Mehr- oder Unendlichdenkern« – die Sprache der »Niederbewussten und Spurdenker«. Sonderlich einfacher ist die Kommunikation mit ihm letztlich aber auch nicht. Das zeigte sich schon, als er seinen »Kran« vorstellte und beschrieb und seine Erfindung als »kleine Bastelei« bezeichnete: Nun, eben ein Ding, das einen packt und von hüben nach drüben befördert. Das müsste selbst ein Spurdenker verstehen. (...) Ein etwas plumpes Gerät, ich weiß, und eine Spur verrückt. Schließlich bin ich ein wenig wirr im Kopf, und meine Vorstellungen, was die sexta- und septadimensionalen Strukturen angeht, sind ein bisschen oh, là, là. Aber eigentlich müsste es funktionieren. (PR 2775)
 
Rhodan & Co. wurde beim ersten Einsatz – dem mit dem Transport (der Transmission) selbst verbundenen Goldenen Schlag, wie Gholdorodyn es nannte – sofort klar, dass es sich bei dem »Kran« unzweifelhaft um einen Fiktivtransmitter handelte, und zwar einen außerordentlich weit entwickelten, da er sich selbst mittransportierte. Der Kelosker war, als er vor dem Erkennen seiner »Behinderung« eine Weile lang im Ghespaurem gearbeitet hatte, dort die Idee einer drolligen Nutzanwendung einer sextadimensionalen Formel gekommen, die – wie soll ich sagen? – aus der Zukunft herübergeleuchtet hat. Präziser kann ich es leider nicht ausdrücken. (PR 2775) Praktisch umgesetzt, hatte das Gerät zunächst nur eine Reichweite von wenigen Tausend Kilometern – unter anderem, so Gholdorodyns Begründung, weil seine handwerklichen Möglichkeiten ein bisschen beschränkt gewesen seien. Dieses Problem gilt letztlich für alle Kelosker – um technische Geräte mit ihren Greiflappen überhaupt handhaben zu können, müssen sie mit besonders einfachen Bedienungsinstrumenten ausgestattet sein.
 
Mit anderen Worten: Auf theoretischem Gebiet sind die Kelosker Genies – für die Umsetzung in die Praxis sind sie jedoch auf die technischen Möglichkeiten anderer Völker angewiesen, die häufig »keinen blassen Dunst« von dem haben, was sie aufgrund der »Baupläne« und keloskischen Anweisungen herstellen, einschließlich robotischer Mikrotechnik mit »grobsensorischer Steuerung«, damit sie von Keloskern gehandhabt werden kann. Das schließt auch in Zeiten der erhöhten Hyperimpedanz durchaus Dinge wie Formenergie, Materieprojektionen und dergleichen mehr ein, sodass »keloskische Technik« innerhalb ihrer Hülle selten materiell stabil ist, sondern jedes Detail rein form- und hyperenergetisch ausgebildet ist.
 
Das gilt auch für den Kran. »Eingefaltet« bleibt von dem autoportablen Fiktivtransmitter nur eine einzige, kaum einen Meter durchmessende und schwebefähige Kugel übrig, die durchaus nochmals »verkleinert« werden kann, sofern – genau wie für den inzwischen zur Reichweitensteigerung integrierten Daellian-Meiler – vom Kran erstellte in den Hyperraum reichende Raumzeitnischen genutzt werden.
 
Entfaltet wird daraus ein nicht ganz ebenmäßig runder zylindrischer Sockel, kaum drei Meter im Durchmesser, etwa 60 Zentimeter dick, zusammengesetzt aus diversen Modulen. Hinzu kommen die über der Plattform angeordneten schwebenden Perlen. Letztere sind elfenbeinfarben und erbsen- bis faustgroß. Die Ketten, Girlanden, Spiralen, Brücken bilden eine ätherische, ästhetische Konstruktion, wie das Straßennetz einer schwerelosen Stadt in den Wolken.
 
Bei Aktivierung des Krans leuchten kleine Lichter auf, winzige, goldene Leuchterscheinungen, die größer werden, sich verbinden, bis sie eine Kuppel bilden, die die Konstruktion selbst wie die unter ihnen Stehenden umschließt. Beim Goldenen Schlag wird die Umgebung für einen Moment in intensives Gold getaucht – und verändert sich allmählich. Es wirkt, als wachse aus der einen Welt eine andere, nämlich die der Zielumgebung.

Rainer Castor

   
NATHAN