Nummer: 2759 Erschienen: 04.07.2014   Kalenderwoche: Seiten: 59 Innenillus: 1 Preis: DM Preis seit 2001 in €: 1,95 €

Die Messingspiele
Willkommen auf Phanwaner - der Tamaron und die Posbis
Christian Montillon     

Zyklus:  

38 - Das Atopische Tribunal - Hefte: 2700 - 2799 - Handlungszeit: 15.06.1514 NGZ bis 17.11.1517 NGZ - Handlungsebene:

Großzyklus:  10 - Noch unbekannt / Hefte: 2500 - ? / Zyklen: 36 - ? / Handlungszeit: 1436 NGZ (5050 n.Chr.) - ?
Örtlichkeiten: Phanwaner               
Zeitraum: 2.bis 10.Januar 1517 NGZ
Hardcover:
Goldedition:
Leihbuch:
EAN 1: 42759
EAN 2: 4199124601951
Ausstattung:  Risszeichnung
Anmerkungen: 
Besonderheiten: 
"Seite 3"

Seit die Menschheit ins All aufgebrochen ist, hat sie eine wechselvolle Geschichte hinter sich: Die Terraner – wie sich die Angehörigen der geeinten Menschheit nennen – sind längst in ferne Sterneninseln vorgestoßen. Immer wieder treffen Perry Rhodan und seine Gefährten auf raumfahrende Zivilisationen und auf die Spur kosmischer Mächte, die das Geschehen im Universum beeinflussen.
 
Seit 1514 Neuer Galaktischer Zeitrechnung – bereits über zwei Jahre lang – steht die Milchstraße unter dem Einfluss des Atopischen Tribunals. Dies behauptet, im Rahmen der »Atopischen Ordo« für Frieden und Sicherheit zu sorgen und den Weltenbrand aufzuhalten, der anderenfalls der Galaxis drohe.
 
Nach wie vor gibt es Wesen und ganze Zivilisationen, die dem Tribunal skeptisch bis ablehnend gegenüberstehen, doch dessen Macht ist groß genug, diese zu disziplinieren. Auf der anderen Seite haben sich etliche andere Völker bereits entschieden, sich auf die Seite der faktischen Machthaber zu stellen. Nicht zuletzt, weil diese offenbar sogar über die Möglichkeit verfügen, treuen Verbündeten Zellschwingungsaktivatoren zu verleihen, die das ewige Leben ermöglichen.
 
Unbeschadet dessen geht das Leben in der Milchstraße weiter. Im Einflussgebiet Arkons hat sich seit Jahren ein neuer Trend ausgebreitet, für den sich nun auch andere interessieren. Dabei handelt es sich um DIE MESSINGSPIELE …

 
Die Hauptpersonen
Vetris-Molaud Der Maghan liebt die Politik und die Posbis.
Viccor Bughassidow Der Milliardär liebt die KRUSENSTERN und Medusa.
Satafar Der Eroberer liebt die eigene Stärke und den Kampf.
Jatin Die Ärztin liebt nichts und niemanden – oder ?

Allgemein
Titelbildzeichner: Dirk Schulz
Innenilluszeichner: Dirk Schulz   Horst Gotta
Kommentar / Computer: Rainer Castor: Messinghauben (I)
PR-Kommunikation: Perry Rhodan Stardust
Statistiken: Stardust – Sternenstaub
Witzrakete:
Leserbriefe: Holger Döring / Ronald Weinberger / Jürgen Menge / Ronald Dean Rutgers / H. Schmidt
LKSgrafik: Jürgen Menge: Foto - 25-Cent-Gedenkmünze der USA
Leserstory:
Rezensionen:
Lexikon - Folge:                            
Glossar: EPPRIK-Raumer    Phanwaner     Sternenbaronie Phan    VOHRATA                                                       
Computerecke:
Preisauschreiben:
Gregor Paulmann : Veltha-Kampfroboter der Laren - Extraterrestrische Technik

Journal

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Clubnachrichten / ab PR 3001 - Perry Rhodan-Fanszene
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Report

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Innenillustrationen

Satafar, tefrodischer Mutant
Zeichner:  Dirk Schulz   Horst Gotta
Seite:25
© Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt



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� Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt



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Inhaltsangabe

Die Mental-Dilatationshauben, auch als Messinghauben bezeichnet, erfreuen sich vor allem bei den Arkoniden nach wie vor großer Beliebtheit, aber auch Angehörige anderer Völker beschäftigen sich inzwischen begeistert mit der Gestaltung virtueller Umgebungen, die für manche ihrer "Bewohner" realer sind als die eigentliche Realität. Im Januar 1517 NGZ finden auf Phanwaner, der Hauptwelt der arkonidischen Sternenbaronie Phan, die ersten Messingspiele statt. Die besten Messingspieler der Milchstraße versammeln sich in der Metropole Pohepadh, um in der Arena der Sternenschauer eine perfekte virtuelle Welt zu erschaffen.
 
Ehrengäste sind Viccor Bughassidow, Hauptsponsor der Spiele, und der tefrodische Maghan Vetris-Molaud. Beide verfolgen mit ihrem Besuch auf Phanwaner eigene Ziele. Bughassidow erhofft sich von den Messingträumern wertvolle Hinweise bei der Suche nach der Dunkelwelt Medusa, insbesondere von den drei posbischen Plasmakommandanten, die an den Spielen teilnehmen wollen. Vetris-Molaud dagegen strebt eine Eingliederung der Sternenbaronie ins Neue Tamanium an. Phan wäre der erste nicht-tefrodische Staat, der sich dem Tamanium anschließt, allerdings ist die Entscheidung noch längst nicht gefallen, zumindest wenn es nach Nert-moas Carost da Stencer und Keon'athor Laalou da Gondh geht, dem Staatschef der Baronie und der obersten Befehlshaberin des Kristallimperiums vor Ort. Bughassidow wird freundlich empfangen und knüpft Kontakte zu den Posbis. Der Plasmakommandant von BOX-20.125 verspricht, er werde als Bughassidows Fürsprecher auf der Hundertsonnenwelt agieren und selbst an der Suche nach Medusa teilnehmen. Vetris-Molaud dagegen muss sich nicht nur Ablehnung seitens der imperialen Kommandantin gefallen lassen - sofort nach seiner Ankunft auf Phanwaner verüben Unbekannte einen Mordanschlag auf den tefrodischen Machthaber, der jedoch fehlschlägt.
 
Der Tamaron gedenkt ohnehin nicht, auf diplomatischem Wege zum Ziel zu kommen. Neben den drei Begleitern, die Vetris-Molaud zugestanden wurden, schleusen sich insgeheim noch Lan Meota und Satafar ein. Canta Oldoron, der einzige tefrodische Messingträumer und Fachmann für Balpirol-Halbleiter, gehört zu Vetris-Molauds Gefolge. Er nimmt an den Messingspielen teil, die am 3. Januar beginnen und alle Medienberichte beherrschen. Nach einer Woche ist der Zeitpunkt zum Zuschlagen gekommen. Vetris-Molaud schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe. Fünf Robotraumer der EPPRIK-Klasse werden so manipuliert, dass sie Vetris-Molauds Beiboot TEFOR zerstören, gleichzeitig werden Balpirol-Proteindirigenten - Posbiviren - in die drei BOXEN geschmuggelt. Satafar, dessen Selbstbewusstsein stark angeknackst ist, seit er von der Agentin Ghenis Tay besiegt wurde (sie hat eine künstliche Hand, mit der sie unter anderem Giftpfeile verschießen kann), soll den Großbaron ermorden. Das erweist sich als unnötig, denn Trümmer der von der VOHRATA abgeschossenen Robotraumer richten (nicht ganz planmäßig) schwerste Verwüstungen in Pohepadh an. Der Großbaron stirbt, Satafar wird verschüttet. Der Mutant kann sich befreien, doch er ist taub. Er läuft Amok und wird schließlich erschlagen.
 
Nun kann Vetris-Molaud mit seinen am Systemrand wartenden Schiffen als Retter auftreten. Die Onryonen schalten sich ebenfalls ein. Die phanarkonidische Abgesandte Niaben da Thoctar, mit der Vetris-Molaud schon vor einiger Zeit Einvernehmen erreicht hat, übernimmt provisorisch die Regierungsgeschäfte und bittet um Aufnahme der Sternenbaronie ins Neue Tamanium.
 
Die KRUSENSTERN verlässt das System rechtzeitig, bevor ein von den Onryonen verhängtes Flugverbot vollständig greift. Der Plasmakommandant der BOX-20.125 setzt Kurs auf eine geheime Posbiwelt, deren Position er Bughassidow nicht verraten will. Er gestattet der KRUSENSTERN jedoch, einem Leitimpuls mittels Halbraumspürer zu folgen. Die VOHRATA folgt beiden Schiffen heimlich.

Johannes Kreis

 
Rezension

Montillon liefert bessere Storys ab, seit er nicht mehr PR-Hefte am Fließband produziert, und so liest sich der Roman durchaus angenehm. Unschön ist dagegen, dass die Handlung in einigen Punkten jener des Romans der letzten Woche gleicht. Wieder inszeniert Vetris-Molaud eine planetare Katastrophe, um seine Ziele zu erreichen, wieder durchschaut niemand sein Ränkespiel und wieder hat er einfach unverschämtes Glück. Der gute Mann entwickelt sich zu einer Gefahr, die die Bedrohung durch das Atopische Tribunal womöglich noch in den Schatten stellt. Noch wurde er nicht von den Atopen zurückgepfiffen, obwohl ich mir nicht vorstellen kann, dass seine Taten der Atopischen Ordo entsprechen. Ich meine mich zu erinnern, in einem früheren Roman gelesen zu haben, dass die Atopen durchaus über Vetris-Molauds Pläne im Bilde sind.
 
Haben sich die Atopen vielleicht geirrt und der Weltenbrand wird nicht von Perry Rhodan verursacht, sondern von Vetris-Molaud ? Oder ist der Weltenbrand ein unausweichliches Ereignis, so dass es immer jemanden geben wird, der ihn in Gang setzt, selbst wenn alle denkbaren Fraktoren matt gesetzt werden?

Johannes Kreis  11.07.2014

   
Inhaltsangabe 2


Kommentar / Computer

Messinghauben (I)

Im Jahr 1475 NGZ tauchten die ersten Mental-Dilatationshauben auf, auch MD-Hauben oder abgekürzt MDH genannt. Das Haubenmaterial erinnert an poliertes Messing – daher die Bezeichnungen Messinghaube und Messingträumer. Zwar gibt es eine ganze Reihe von Bauvarianten, aber die meisten MDH ähneln eng anliegenden Badehauben, bedecken beide Ohren sowie die Augenbrauen, reichen bis zur Nasenwurzel und bis tief in den Nacken hinab.
 
Die Hauben sind Hightech-Geräte und enthalten eine miniaturisierte Hochleistungspositronik. Integrierte Sensoren erfassen neben den neuronalen Strukturen und ihren Aktivitäten auch paramechanisch das übergeordnete Individualmuster und das Bewusstsein. Für diesen hyperphysikalischen Betrieb sind Hyperkristalle erforderlich, die – wenngleich in geringsten Mengen – verbraucht werden und er- setzt werden müssen. Die Basis der Forschung zur Entwicklung der Hauben bot neben der SERT-Technik die der Hypnoschulung.
 
Allerdings zielt die Technologie der Messinghaube in eine völlig andere Richtung. Kritischen Beobachtern zufolge sind sie Arkons Weg in eine neue Dekadenz, viele Arkoniden ziehen sich – wie schon zur Zeit der Simulations- und Fiktivspiele, die gern als Vergleich herangezogen werden – mehr und mehr in ihre inneren Intensivwelten zurück. Überwiegend betrifft das die hochadligen und hochvermögenden Arkoniden, denn die Fertigung der Hauben und die Hauben selbst sind (noch) extrem individualisiert und kostspielig. Bostich sah diese Entwicklung mit Widerwillen und Sorge. Allerdings ist zu beachten, dass sich in einem weiteren Schritt und unter Ausnutzung der aus der SERT-Technik bekannten Dinge entsprechend modifizierte Messinghauben auch für die (Fern-)Steuerung von Robotern, Kleinraumern oder sogar Großraumern nutzen lassen.
 
SERT steht für Simultane Emotio- und Reflex-Transmission. Das Prinzip datiert aus der ersten Hälfte des 25. Jahrhunderts alter Zeitrechnung und wurde seinerzeit erstmals beim PALADIN-Roboter praktisch eingesetzt. Der Siganese Harl Dephin war damals der einzige Mensch seines Volkes, der über die parapsychische Fähigkeit eines »Gefühlsingenieurs« verfügte und somit als Emotionaut eingestuft wurde. Viele Hightech-Möglichkeiten, die mit dem verbesserten Verständnis ultrahochfrequenter Bereiche des hyperenergetischen Spektrums verbunden sind, waren anfangs noch unbekannt. Aber schon eine rein elektronische Abtastung von Hirnimpulsen war keine Besonderheit, und die paramechanische Technik der arkonidischen Simultan- und Fiktivprojektoren konnte lange vor der SERT-Haube als ausgereift betrachtet werden. Mento-Rezeptoren, Gedankenzeichner und die direkte Informationsübertragung von Gehirn oder Bewusstsein auf Geräte gab es ebenfalls.
 
Insbesondere die paramechanische Informationsvermittlung auf eine Person ist seit Jahrtausenden Bestandteil der »aufstockenden Hypnoschulung«. Diese hat den großen Vorteil – neben der Schnelligkeit der Schulung an sich –, dass der Lerninhalt stets bereitsteht und nicht vergessen wird. Das Wissen existiert quasi parallel zu den normalen Erinnerungen in einem paramechanisch geprägten Reservoir, während Gedankenassoziationen die Daten abrufen und sie ins Wachbewusstsein treten lassen. Es gleicht einer riesigen positronischen Bibliothek, aus der unbewusst der richtige Text geladen wird, sobald das Thema aktuell ist.
Ein anderes Beispiel ist beim klassischen Psychostrahler die paramechanische Verbindung zwischen Träger, Waffe und Opfer, bei dem auf rein geistigem Wege Befehle erteilt werden, umschrieben als »lautloser Übertragungskontakt« im Sinne einer »technischen Kommunikation auf quasitelepathischer Übermittlungsbasis«.
 
Das Gros der Informationen wird quasi direkt in die Seh- und Hörzentren übermittelt oder – noch eindringlicher – paramechanisch ins Gedächtnis eingeprägt. Ähnlich arbeitet beispielsweise die paramechanische Rückkopplung bei einem SERUN-Deflektor mit mentaloptischen Simulationen, weil durch die Totalumlenkung kein Licht den Träger erreicht und für ihn Dunkelheit die Folge ist. Deshalb werden jene optischen Informationen, die normalerweise die Augen erreichen würden, direkt an das Trägerbewusstsein übermittelt.
 
Ein weiteres Beispiel sind abgespeckte oder spezialisierte Versionen wie bei Medo-Schläfenbändern, den paramechanischen SERT-Interfaces bei SERUNS und dergleichen, während die Erweiterung zur SEMT-Technologie – Simultane Emotio- und Mnemo-Transmission – konsequenterweise die Möglichkeiten zweier oder mehr miteinander verbundener SERT-Hauben beziehungsweise SERT-Systeme nutzt.

Rainer Castor

   
NATHAN