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Die Hauptpersonen |
Allgemein |
Titelbildzeichner: | Arndt Drechsler |
Innenilluszeichner: | Swen Papenbrock |
Kommentar / Computer: | Rainer Castor: Gravo-Abgrund (I) |
PR-Kommunikation: | SOL - Das Magazin der Perry Rhodan-FanZentrale e.V. |
Statistiken: | |
Witzrakete: | Lars Bublitz: Perry Weekly - Perry ist Schuld ! |
Leserbriefe: | Almut Heinrich / Jochem Döring / Karl Aigner / Dieter Erdmann / Ingo Weiß / Otto Metz / Ekkehardt Brux |
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Leserstory: | |
Rezensionen: | |
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Glossar: | Geniferen Onryonen Auf dem Erdmond Sipiera, Antonin Synapsenpriorat Sarmotte, Shanda Toufec |
Computerecke: | |
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Nachdem sie das Für und Wider einer Zusammenarbeit mit den Onryonen ausdiskutiert haben, treffen sich Pri Sipiera, Shanda Sarmotte, Toufec, Fionn Kemeny und weitere Widerständler mit Kanzler Fheyrbasd Hannacoy, dem Tolocesten Mit dem Gammablitz und weiteren Vertretern der Besatzungsmacht. Nur Antonin Sipiera ist nicht dabei - Leza Vlyoth kann schließlich nicht riskieren, dass die Telepathin Shanda die Wahrheit erfährt. Pri bemerkt in einem Vieraugengespräch mit ihrem vermeintlichen Vater nichts von der Täuschung. Die Onryonen haben inzwischen vergeblich versucht, ein Raumschiff durch den Repulsor-Wall zu schicken. Es wurde sofort vernichtet. Gravophänomene haben weitere Verwüstungen auf Luna angerichtet, bevor die Strukturlücke im Wall geschlossen werden konnte. Immerhin wird festgestellt, dass das Sternengeviert ungefähr 20 Millionen Jahre alt ist, und dass Luna aufgrund der Gravophänomene einer Zeitdilatation unterliegt.
Da klar ist, dass die Konstellation aus vier Neutronensternen (Toufec tauft sie auf den Namen Dhalaam, nach dem arabischen Wort für Finsternis) nicht natürlichen Ursprungs sein kann, besteht die einzige Aussicht auf Rettung in einem Hilferuf an die unbekannten Gravo-Architekten. Zu diesem Zweck soll aus tt-Progenitoren und Pazuzus Nanogenten eine winzige Sonde erschaffen werden, der eine Mentalkopie Toufecs aufgeprägt werden kann. Shanda könnte telepathischen Kontakt mit diesem künstlich erschaffenen Bewusstseinssplitter halten, während sich die Sonde dem Neutronenstern Dhalaam-Delta nähert, der Luna unaufhaltsam anzieht und bald vernichten wird. Mit der Herstellung der Gravo-Taucher-Sonde wird umgehend begonnen.
Pris Leibwächter Raphal Shilo wird von seinem Freund, dem exzentrischen Koko-Interpreter Mathieu Cort, auf eine abwegige, irgendwie aber plausibel klingende Idee gebracht. Cort meint, der Gravo-Abgrund sei nur eine Täuschung der Onryonen. Diese hätten die Absicht, Toufec oder vielmehr dessen Nanogentenschwarm in ihre Gewalt zu bringen. Das muss unbedingt verhindert werden. Da auch Pri misstrauisch ist, stimmt sie zu, dass am Ort des Geschehens ein Käfigtransmitter als Fluchtmöglichkeit aufgebaut wird.
Das Experiment gelingt. Der Gravo-Taucher entdeckt auf Dhalaam-Delta eine kristallin wirkende Struktur. Hierbei muss es sich um die Steuerzentrale handeln, von der aus das Sternengeviert stabil gehalten wird. Der Bewusstseinssplitter dient Shanda quasi als Relais. So kann sie mentalen Kontakt mit dem Kustos aufnehmen, einem wie der griechische Buchstabe Chi geformten Kunstwesen, das als Wächter dient. Der Kustos interessiert sich nicht für das Schicksal der Lunarer, da er annimmt, dass sie zum Imperium der Empörer gehören, die als Feinde der Alten Sternenlande in der Milchstraßen-Southside gelten. Shanda argumentiert vergeblich, zumal sie keine Ahnung hat, wovon der Kustos überhaupt spricht.
Da schlägt Shilo zu. Er versucht Toufec zu entführen. Bonthonner Khelay, militärischer Oberbefehlshaber der Onryonen, hat Shilo beobachtet und nimmt ihn bzw. den Käfigtransmitter unter Beschuss. Etwas explodiert. Shanda wird von einem kleinen Trümmerteil lebensgefährlich verletzt und muss behandelt werden. Als sie wieder einigermaßen wohlauf ist, nimmt sie noch einmal Mentalkontakt mit dem Kustos auf. Tatsächlich ist der Kontakt nie ganz abgebrochen. Der Kustos hat alles miterlebt. Er ist beeindruckt von Shandas Lebenswillen und hat erkannt, dass das Imperium der Empörer schon längst nicht mehr existiert. Von seinen Herren erhält er die Erlaubnis, Luna zu retten. Der Mond wird in eine stabile Umlaufbahn gebracht.
Jetzt kann mit den Reparaturarbeiten an den Städten und am Transpositor-Netz begonnen werden. Sie werden einige Zeit in Anspruch nehmen. YLA deutet an, dass sie bzw. NATHAN die dritte Macht gewesen sind, die für die Versetzung Lunas zum Gravo-Abgrund verantwortlich war. Damit wurde Zeit gewonnen, außerdem kann der Repulsor-Wall jetzt vorerst auch nicht mehr von Luna aus durchquert werden!
Nach einer Woche der Schonung hat sich Shanda wieder vollständig erholt. Toufec bittet sie zu sich, denn etwas stimmt nicht mit Pazuzu. Der Nano-Dschinn erscheint nicht, wenn Toufec ihn ruft. Shanda beginnt zu espern und erfährt, dass Pazuzu noch immer Toufecs Mentalkopie in sich trägt. Pazuzu ist nun ein denkendes, fühlendes Lebewesen...
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Auf dem Titelbild ist der am 19. September 2013 verstorbene PR-Autor H.G. Ewers abgebildet - der letzte von der alten Garde, könnte man sagen. Inzwischen ist eine ganz andere Generation von Autoren am Werk, aktuell das neue Teammitglied Michelle Stern. Einige Autoren sind jünger als ich! Und trotz allem ist dies immer noch "mein" Perry Rhodan. Das finde ich ganz erstaunlich.
Dieser Doppelroman ist ein sehr guter Einstand der neuen Teamautorin. Die Sache mit Toufecs Entführung oder vielmehr die Gründe, die dazu geführt haben, kommen mir jedoch einigermaßen an den Haaren herbeigezogen vor. Aber immerhin wird endgültig klar, dass Shanda und Toufec zusammengehören. Seine Reaktion angesichts ihrer schweren Verletzung lässt da keinen Zweifel mehr zu. Eine richtig schön gemachte Situation, ganz nach dem Motto "show, don't tell"!
Leider sieht es in Bezug auf die Gravo-Architekten etwas anders aus. Ich hatte gedacht, hier sei eine neue Macht auf den Plan getreten, die im Zyklus ein Wörtchen mitzureden haben werde. Aber womöglich ist das nicht so. Jedenfalls hatten die Gravo-Architekten mit der Versetzung des Mondes ins Dhalaam-System wohl gar nichts zu tun, und sie interessieren sich überhaupt nicht für die Lunarer. Es könnte sein, dass diese Episode nur gebraucht wurde, damit Luna einige Zeit lang aus der Handlung herausgenommen werden konnte, und damit neue Machtkonstellationen unter Menschen und Onryonen entstehen konnten. Aber abwarten! Noch hat Luna das Sternengeviert ja noch nicht verlassen.
Wenn YLA und/oder NATHAN die ominöse "Dritte Macht" waren, die Lunas Versetzung ins Dhalaam-System verursacht hat: Woher wussten sie von der Existenz des Sternengevierts? Ohne dieses Wissen hätte die ganze Aktion doch gar keinen Sinn gehabt, wenn ich den Roman richtig verstehe. Oder sind YLA/NATHAN nur Handlanger? Hat ES seine immateriellen Finger im Spiel? Für diese Theorie würde sprechen, dass hunderte oder tausende Todesopfer in Kauf genommen wurden. ES war ja noch nie zimperlich, wenn es um die Verwirklichung seiner Pläne ging. Hoffentlich nicht! Der Zyklus gefällt mir unter anderem deswegen so gut, weil bis jetzt noch keine Superintelligenzen mitgemischt haben.
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Gravo-Abgrund (I) Luna strandet in einer extrem heißen, hyperphysikalisch brodelnden Plasmawolke. Diese verdankt ihre Entstehung vier Neutronensternen, die sich zunächst etwa 100 Millionen Kilometer über Luna City befinden. Das Sternengeviert bildet die Eckpunkte eines Quadrats und glimmt in einem düsteren Rot. Toufec nennt es deshalb nach dem arabischen Wort für Finsternis Dhalaam-System.
Die Neutronensterne haben nahezu exakt den gleichen Durchmesser von rund zwanzig Kilometern; ihre Masse entspricht jeweils etwa dem Doppelten der Sonne Sol – somit ist ihre Dichte extrem hoch und gleicht der von Atom kernen. Das Gravitationsfeld an der Oberfläche eines solchen Neutronensterns ist etwa 200 Milliarden Mal so stark wie das der Erde. Um von der Oberfläche zu entkommen, wäre eine Fluchtgeschwindigkeit in der Größenordnung von 100.000 Kilometer pro Sekunde nötig, was etwa einem Drittel der Lichtgeschwindigkeit entspricht. Ein Kubikzentimeter dieser Sternenmaterie hätte etwa die Masse eines Eisenwürfels von bis zu 700 Metern Kantenlänge; ein Teelöffel würde etwa 10 Milliarden Tonnen wiegen – deutlich mehr als der Mount Everest mit gerade einmal 6,5 Milliarden Tonnen.
Neutronensterne sind eine von verschiedenen Endformen bei der Sternentwicklung, die im Wesentlichen durch die Masse bestimmt wird – je größer, desto kürzer fällt die Lebensdauer aus. Andere Faktoren sind der Anteil an schweren Elementen, die Stärke der Magnetfelder oder jene des Sonnenwindes, der im Verlauf der Sternentwicklung zu einem erheblichen Masseverlust führen kann. Während massereiche Riesensonnen ihren Kernbrennstoff schon in wenigen Hunderttausend Jahren aufgebraucht haben, können die deutlich masseärmeren Roten Zwerge ein Alter von mehreren 10 Milliarden bis hin zu Billionen Jahren erreichen – älter als das Universum.
Hauptbrennstoff der Sterne ist Wasserstoff, der im Kern gleichmäßig zu Helium fusioniert. Massearme Sterne bis zu 0,3 Sonnenmassen führen diese Wasserstofffusion quasi bis zum bitteren Ende durch – sie glühen nach Abschluss des Wasserstoffbrennens aus und erlöschen. Verbunden mit der Temperaturabnahme im Zentrum ist ein geringerer Druck nach außen – und sobald die Schwerkraft überwiegt, kontrahieren diese Sterne zu Weißen Zwergen mit Durchmessern von einigen Tausend Kilometern. Verbunden damit ist zunächst noch mal ein Anstieg der Oberflächentemperatur; langfristig kühlen die Weißen Zwerge ab und enden als Schwarze Zwerge.
Bei massearmen Sternen zwischen 0,3 und 2,3 Sonnenmassen führt die Kontraktion mit der notwendigen Temperatur und Dichte im Kern zum Heliumbrennen. Hierbei expandieren die Sonnen zu Roten Riesen mit Durchmessern von typischerweise dem Hundertfachen der Sonne. Oft werden die äußeren Hüllen abgestoßen und bilden Planetarische Nebel. Am Schluss erlischt das Heliumbrennen, und die Sterne werden ebenfalls zu Weißen Zwergen.
Beträgt die Masse zwischen 2,3 und drei Sonnenmassen, folgt nach dem Heliumbrennen das Stadium des Kohlenstoffbrennens, bei dem Elemente bis zum Eisen entstehen. Einen mitunter erheblichen Masseverlust gibt es hierbei meist durch Sonnenwind oder die Bildung Planetarischer Nebel. Die Sternenmasse sinkt dann unter die kritische Grenze für eine Supernova-Explosion, diese Sonnen enden gleichfalls als Weiße Zwerge.
Haben die ursprünglichen Sterne mehr als drei Sonnenmassen, gibt es noch mehr Masseabstoßungen, während sich die Hauptmasse im Eisenkern mit einem Durchmesser von nur etwa zehntausend Kilometern konzentriert. Erreicht dieser Kern eine Masse von etwa 1,44 (Chandrasekhar-Grenze) bis drei Sonnenmassen (Tolman-Oppenheimer-Volkoff-Grenze), kollabiert er. Energie in Form von Neutrinos und Strahlung wird freigesetzt; die äußeren Schichten werden abgestoßen und bilden eine expandierende Explosionswolke. Beim Kernzonen-Kollaps verringert sich der Durchmesser jedenfalls rapide, während der damit verbundene Pirouetteneffekt (Drehimpulserhaltung) die Rotation anfänglich auf etwa hundert bis tausend Umdrehungen pro Sekunde beschleunigt.
Das Ergebnis ist ein Neutronenstern, häufig in Form eines Pulsars – Pulsating source of radio emission. Pulsare strahlen elektromagnetische Wellen über einen weiten Wellenbereich ab – Anteile können Radiowellen (Radiopulsar), sichtbares Licht oder sogar Röntgenstrahlung (Röntgenpulsar) sein; Pulsare mit einer Rotationsdauer unterhalb von etwa 20 Millisekunden werden Millisekundenpulsare genannt.
Ist die Kernmasse größer als drei Sonnenmassen, entsteht ein Schwarzes Loch – dann kann nichts mehr den Kollaps aufhalten, und die Schwerkraft wird schließlich so stark, dass nicht einmal das Licht entweichen kann.
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